Wenn bei Olympischen Spielen die Besten einer jeden Sportart ermittelt werden, dann werden Gold-, Silber- und Bronzemedaillen verliehen. Nach einem Formel-1-Rennen stehen die schnellsten drei Fahrer auf dem Siegertreppchen. Aber am Ende der Fußball-Weltmeisterschaft der FIFA gibt es nur eine Mannschaft, die triumphierend eine Siegertrophäe empfangen kann: Den FIFA WM-Weltpokal, die wohl begehrteste Auszeichnung der Sportwelt, alle vier Jahre neu umkämpft.
Eine bewegte Geschichte
Die Geburtsstunde des FIFA WM-Pokales schlug 1930, als der französische Bildhauer Abel Lafleur den (später nach dem damals amtierenden FIFA-Präsidenten Jules Rimet benannten) Pokal schuf, eine Statuette als Abbild der Siegesgöttin, die einen Pokalbecher empor hielt. Der 38 cm hohe Pokal aus vergoldetem Sterlingsilber wurde von 1930 bis 1970 als Wanderpokal an den jeweiligen Fußballweltmeister weitergereicht, bis er nach dem dritten WM-Gewinn dauerhaft in den Besitz des brasilianischen Fußballverbandes überging. Bereits 1966 während einer Ausstellung in London einmal gestohlen und nach kurzer Zeit wieder aufgefunden, wurde der Pokal 1983 in Rio de Janeiro erneut gestohlen und verschwand spurlos. Vermutlich wurde er eingeschmolzen. Den Brasilianern dient heute eine Kopie als Erinnerung an den großen Fußballtriumph.
Ein würdiger Nachfolger
Aus den Erfahrungen mit dem ersten Pokal hat der FIFA-Verband zwei Lehren gezogen: Der Nachfolgepokal wird auch nach wiederholten Siegen nie in den Besitz eines Siegers übergehen und er wird die meiste Zeit wohl verwahrt im Hauptquartier des Fußball-Weltverbandes in Zürich ruhen, während dem jeweiligen Sieger dauerhaft eine vergoldete Bronzekopie bleibt, an dessen Sockel auf der Rückseite eine Plakette mit Nennung von Jahreszahl und Weltmeister angebracht ist. Das 1971 von Silvio Gazzaniga entworfene und in Mailand hergestellte Original hat nicht nur symbolischen Wert: Mit einer Höhe von 36,8 cm bestehen 4,9 kg des Gesamtgewichts von 6,2 kg aus 18-karätigem Gold, wohl geformt zur Darstellung zweier mit erhobenen Händen triumphierenden Fußballer, die zwischen sich die Weltkugel halten. Prächtig verziert wird der runde Sockel durch zwei Reihen aus Malachit, einem grünen Halbedelstein.
Weltmeister gibt es wenige
Seit 1974 wurde der neue WM-Pokal neunmal verliehen, aber insgesamt nur fünf Ländern. Deutschland, Argentinien, Italien und Brasilien haben ihn jeweils zweimal in den Händen gehalten, Frankreich einmal. Mit Rolf Deyhle, einem schwäbischen Unternehmer, der das FIFA-Logo entwarf, hat 1979 auch eine Privatperson eine Kopie des Originales als Anerkennung seiner besonderen Verdienste erhalten. Eine Ehre, die bisher niemandem sonst zuteil wurde, sodass es doch leichter scheint, den Pokal auf herkömmlichem Wege zu erhalten. Und so laufen sie wieder, die Fußballer aller Nationen, und sie schwitzen, beten und kämpfen, um die Trophäe als Auszeichnung für den großen, ersehnten Titel zu erhalten: Weltmeister zu sein in dem Sport, der wie kein anderer Menschen und Nationen verbindet!
Die nächste Endrunde der besten Fußballmannschaften der Welt „Fußball WM 2014“ wird vom 13. Juni bis zum 13. Juli 2014 in Brasilien stattfinden, dann wird der FIFA-Weltpokal einen neuen Besitzer bekommen.
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