Fingerhandschuhe sind ein vertrauter Anblick und seit einigen Jahren haben wir uns auch an die meist kunterbunten und lustigen Zehensocken gewöhnt. Aber Schuhe, in denen die Zehen ebenfalls einzeln ihren Platz finden und die sich wie eine zweite Haut an die Füße anschmiegen?
Was auf den ersten Blick vielleicht ein „Running-Gag“ zu sein scheint, hat mittlerweile in der Welt der Läufer und Jogger fest Fuß gefasst: Der Barfußschuh ist für viele eine beliebte Alternative zum normalen Laufschuh.
Der Barfußschuh schont die Gelenke
Barfußlaufen ist gesund, das bestätigen Orthopäden immer wieder und ermutigen dazu, öfters einmal die Schuhe abzustreifen und hautnahen Bodenkontakt zu suchen.
Wer sich einmal beim Laufen beobachtet, kann den Grund für diese Empfehlung leicht selbst herausfinden: Beim Barfußlaufen machen wir kürzere Schritte und setzen den Fuß gelenkschonender auf als beim Laufen in festen Schuhen.
Denn mit denen rammen wir, auf das schützende Material vertrauend, die Ferse fest auf den Boden. Das beansprucht Hüfte, Knie und Fußgelenke nämlich zwischen 35 und 54 Prozent stärker.
Zudem ist in Schuhen das Gefälle zwischen der Verse und dem vorderen Fuß immer unnatürlich vergrößert.
Die Fußmuskulatur wird gefordert und aufgebaut
Man mag den Eindruck haben, dass feste Laufschuhe den Fuß besser stützen, aber das ist ein trügerischer Schluss: Durch die Schonung wird die Fußmuskulatur weitaus weniger ausgebildet als es durch die Herausforderung des barfüßigen Laufens erreicht werden kann.
Wer auf Barfußschuhe wechseln will, darf das aus naheliegendem Grund allerdings nicht von heute auf morgen tun: Eben diese Fußmuskulatur muss erst langsam aufgebaut werden.
Zu Beginn sollte man also die neuen Füßlinge nur für wenige Minuten tragen und die Dauer dann allmählich steigern, bis sich Sehnen und Muskulatur entsprechend an die andere, natürlichere Belastung angepasst haben.
Mit Barfußschuhen die Bodenhaftung behalten
Die Sorge, dass man in Barfußschuhen seine Fußsohlen gefährlichen Verletzungen durch unebenen Untergrund, spitze Steinchen oder sonstigen Gefahren aussetzt, ist unbegründet, solange man zu Qualitätsschuhen anerkannter Marken greift.
Sie arbeiten mit Spezialsohlen und modernen Materialien. Das verleiht den weichen Schuhen auch die nötige Rutschfestigkeit. Doch die Sohlen sind immer noch dünn und beweglich genug, um dem Barfußgefühl weitgehend Raum zu geben.
So vermitteln sie ein Gefühl für den Untergrund, das man in keinem anderen Schuh bekommt. Mit Barfußschuhen läuft man zwar nicht barfuß, aber man ist so nah wie möglich dran!
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