Senioren-Union fordert Parkplätze für Rentner

Die Senioren-Union hat eine Diskussion um die Einführung von Seniorenparkplätzen angestoßen. Dies weckt auch bei anderen gesellschaftlichen Gruppen gewisse Begehren…

Viele Rentner quält offenbar das gleiche Problem wie viele andere Autofahrer: Sie wollen möglichst nahe am Shopping-Tempel ihrer Wahl, vor ihrem Lieblingsrestaurant oder der regelmäßig frequentierten Arzt-Praxis parken. Allein scheitert dies häufig daran, dass sich andere Verkehrsteilnehmer erdreisten, ihr Vehikel genau dort zu parken, wo die in Ehren ergrauten Herrschaften gerne ihr KFZ abstellen möchten.

Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich dieser Tage Otto Wulff, seines Zeichens Vorsitzender der Senioren-Union, öffentlich für die Einrichtung speziellen Parkplätze für Rentner einsetzt. „Ähnlich wie für Behinderte und Frauen sollte ein bestimmtes Kontingent an Stellplätzen möglichst nahe im Bereich von frequentierten Einfahrten und Kassen älteren Menschen vorbehalten sein“, wird das Credo des CDU-Vorstandsmitglied in fast allen Gazetten des Landes zitiert. Wulff begründet den Vorstoß mit dem Unsicherheitsgefühl älterer Menschen in Tiefgaragen und der wachsenden Zahl an Überfällen auf ältere Menschen.

Ein durchaus nachvollziehbarer Gedanke. Daher sollten, so Wulffs Vorstellungen, spezielle Senioren-Parkplätze vor öffentlichen Gebäuden und in Parkhäusern qua Gesetz vorgeschrieben sein. Das macht Sinn. Denn jüngere Menschen haben ohnehin mehr Zeit als Rentner und könnend daher ruhig ein paar Meter und Etagen mehr im Parkhaus zurücklegen. Das hält sie auch fit. Und wer sich bis früh morgens in dunklen Kneipen und Diskotheken rumtreibt, dem dürften auch dunkle Ecken in Parkhäusern nichts ausmachen.

Andererseits sprechen Kritiker hier von einer möglichen Diskriminierung gegenüber Menschen, die weder weiblich, noch behindert, alt oder als Medziner tätig sind. Schließlich gäbe es noch genügend andere Gruppen, die Anspruch auf Sonderparkflächen hätten. Etwa der Kneipengänger, dem nach dem 23 Pils nicht ernsthaft zugemutet werden sollte, sich über mehrere Etagen bis zu seinem Auto zu schleppen. Schließlich kann der Schluckspecht zu vorgerückter Stunde kaum noch gehen und ist daher auf sein Auto angewiesen. Gleiches gilt für Leute, deren Einkaufstüten zu reißen drohen.

Je weiter sie gehen, umso größer ist die Gefahr, dass die Eier und Joghurtbecher auf dem Asphalt des Parkplatzes zerschellen. Am besten wäre es also flächendeckend Parkplätze einzuführen, die für bestimmte Neigungsgruppen reserviert sind. Schön wäre es beispielsweise direkt am Eingang Einstellplätze für Neonazis und Mitglieder der Linkspartei einzurichten, dann könnte der Verfassungsschutz auf deren personalaufwendige Überwachung zumindest zeitweise verzichten, da die Gesetzeshüter sich der Videoüberwachung des Parkhauses bedienen könnten.

Schön wären auch Parkplätzen für Stars und Sternchen, damit Paparazzi diese nicht aufwendig aufspüren müssen. Man könnte eine Pressetribüne aufbauen, so dass die Fotografen freien Blick auf die Opfer ihrer Begierde hätten. Dies hätte auch den Vorteil, dass ständig Menschen auf Parkplätzen anzutreffen wären und dies nicht länger als Angsträume gelten müssten.

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