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Rückruf-Aktion:

Möbelhaus ruft Hitler Kaffeetassen zurück

Die Möbelhauskette Zurbrüggen ruft Kaffeetassen zurück, auf denen das Konterfei des ehemaligen Reichskanzlers Adolf Hitler prangt.

Adolf Hitler prangt auf der Kaffeetasse.

Rückruf-Aktion: Die Kaffeetasse vom Möbelhaus Zurbrüggen mit Adolf Hitler Motiv. Bild: © stimme russland

Die Tasse sieht auf den ersten Blick ganz unscheinbar aus. Blumenmuster und geschwungene Schriftzüge verzieren die Tasse im Vitage-Look. Doch versteckt hinter Rosen taucht plötzlich Adolf Hitler als Motiv auf einer 30-Pfennig-Briefmarke auf. Sogar der Schriftzug „Deutsches Reich“ ist bei genauerem Hinsehen zu erkennen. Eine Briefmarke die es zur NS-Zeit in Deutschland gab.

Die 5000 Tassen wurden auf einer großen Messe in China geordert. Einkäufer der Möbelhauskette besuchen diese Messe jedes Jahr. »Allerdings ist keinem der Einkäufer das Motiv mit dem Führer-Konterfei damals aufgefallen«, erklärt Geschäftsführer Christian Zurbrüggen.

Hitler blieb blass – keiner hat was gesehen

Ein möglicher Grund könnte die Herstellung der Tassen sein. Denn der Hintergrund wird zuerst auf die Tasse gebrannt, in dem Fall die Briefmarke mit Adolf Hitler. Erst im nächten Schritt werden die Verzierungen wie Rosen und Schrift aufgebracht. Dabei kann es schon mal passieren, dass eine Tasse verrutscht und das Motiv von der Briefmarke mit Hitler nicht sichtbar wird. Gut möglich das man unseren Einkäufern eine solche Tasse auf der Messe gezeigt hat, meint Zurbrüggen.

Nach der Lieferung wurden die Tassen in Kartons gelagert, bis sie in den Verkauf gelangten. Der Geschäftsführer vermutet: »das nicht Fachkräfte die Tassen in die Regale eingeräumt hätten, sondern Hilfskräfte«. Und deshalb ist der Fauxpas auch niemanden aufgefallen. Anm. d. Red.: »Na bloß gut, dass die Manager beim Einkauf den Durchblick behalten haben, als sie die Adolf-Hitler-Gedenk-Tassen bestellt hatten.«

Die Tassen mit dem Hitler-Konterfei wurden an vier der fünf Filialen der Möbelhauskette ausgeliefert. Insgesamt wurden aber bisher nur 175 von den Hitler-Gedenk-Kaffeetassen verkauft. Den meisten Kunden ist der Fehler mit dem einzigartigen Motiv bislang nicht aufgefallen. Denn bis jetzt gab es nur zwei negative Rückmeldungen beim Möbelhaus. Der Rest der Kunden scheint mit dem Fehldruck auf der Tasse kein Problem zu haben.

Gutschein gegen Tasse

Die Geschäftsleitung möchte dennoch die Tassen schnellstmöglich aus dem Verkehr ziehen, deshalb hat das Möbelhaus seinen eignen Lagerbestand von 4825 Tassen bereits vernichtet. Damit aber keiner auf die Idee kommt – seine Tasse anderweitig zu verkaufen – bietet man einen Tausch mit hohem Anreiz an. Die verkauften 175 Tassen möchte das Möbelhaus wieder zurückhaben, deshalb soll jeder Kunde einen Warengutschein in Höhe von 20 Euro erhalten; wenn er seine Hitler-Tasse zurückbringt.

Wenn das Möbelhaus da mal nicht die Rechnung ohne den Wirt gemacht hat. Denn 4825 von 5000 Tassen wurden bereits vernichtet. Das steigert den Wert der restlichen 175 Tassen ungemein. Es wird also nicht lange dauern, bis das Sammlerstück in einer Auktion oder über private Wege einen neuen Besitzer für einen höheren Preis findet.

Eines hat die Aktion auf jeden Fall gezeigt: Nach der Vernichtung von 4825 Tassen, darf man mit Fug und Recht behaupten, dass die Möbelhauskette Zurbrüggen nicht alle Tassen im Schrank hat.

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