Saftige, grüne Bergwiesen (Heubad, Heubäder), bunt blühende Blumen und 1000 verführerische Gerüche – das sind Bilder und Vorstellungen, die in sofort positive Gefühle wecken. Doch das ist nur ein Grund, weshalb immer mehr Wellness-Einrichtungen auf Heubäder setzen.
Ein Bad im Heu ist ein Luxuserlebnis: Die verwendeten Gräser und Blumen stammen ausschließlich von Bergwiesen, die in hoch gelegenen Bergregionen angesiedelt sind. Denn hier herrschen beste Bedingungen für duftende Kräuter und reines, gesundes Heu. Für den Körper ist das Bad im Gras ein Jungbrunnen. Verspannungen und Atemwegsprobleme erfahren Linderung; das Immunsystem wird angeregt und der Geist findet lang ersehnte Entspannung.
Obwohl die Heubäder in jüngster Vergangenheit frische Aufmerksamkeit erfahren, sind sie keine neue Erfindung. Bereits im Jahre 1803 wurde die Methode zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Überdies wusste kein geringerer als Pfarrer Kneipp um die Kräfte des alpenländischen Heus und empfahl, zur Behandlung von schmerzenden Körperstellen und verkrampften Muskeln einen Sack Heu aufzulegen.
Seine Variante wird heute wesentlich großzügiger interpretiert. Nicht das Heu wird auf den Körper gelegt, sondern der gesamte Körper darf sich in das Heu legen. Die getrockneten Gräser und Kräuter stechen und pieksen nicht, da sie sich zuvor mit Wasser satt saugen. Außerdem werden sie für das Bad auf eine schweißtreibende Temperatur von 40 bis 42°C erwärmt.
Diese Faktoren sorgen dafür, dass die Durchblutung angeregt wird, der Kreislauf in Schwung kommt, das Immunsystem stimuliert wird und die Poren der Haut sich öffnen. Nun können die ätherischen Öle, die dem Heu beigefügt wurden, mit ihrer Arbeit beginnen. Sie reinigen die Haut und lindern hartnäckige Verschleimungen der Atemorgane.
Die wohltuende Wärme des Bades hat einen weiteren Effekt: Schmerzhafte Muskelnverspannungen lösen sich; Ischias- und Hexenschuss-Patienten berichten von einer verblüffenden Rückentwicklung ihres Leidens.
Die Psyche profitiert allemal von dem Bad im Heu: Dadurch, dass der gesamte Körper in das duftende Gras eingepackt wird, fühlt man sich automatisch geborgen und behütet. Die aromatischen Gerüche schicken die Fantasie auf Reisen.
Das Heubad ist eine Behandlung, die guten Gewissens genossen werden kann. Denn bei einem echten Heubad wird größten Wert auf pure Natürlichkeit gelegt. Die Gräser, Kräuter und Blumen sind frei von synthetischen Zusatzstoffen und gedeihen ohne Zugabe von Düngern oder chemischen Insektenvernichtern auf einer Höhe, in der Umweltgifte durch Abgase kaum eine Chance haben.
Das Heu wird per Hand mit der Sense geerntet und trocknet an der guten, reinen Alpenluft. Einzig für Pollen- und Gräser-Allergiker ist das Heubad nicht geeignet. Ein Heubad ist wie ein kleiner Urlaub – und am idealsten, wenn es in einen großen Urlaub in den Alpen eingebettet wird.
Doch auch innerhalb von Deutschland bieten immer mehr Wellnesseinrichtungen, Wellness-Hotels und Saunalandschaften Heubäder an. Die Behandlungsdauer liegt bei 20 bis 25 Minuten; die Kosten bewegen sich im Durchschnitt. um die 30 bis 40 Euro.
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