Fotos einfach ins Fotoalbum kleben oder in einem schnöden Fotokarton aufbewahren? Aus und vorbei. Heute werden Fotos in einem Scrapbook verewigt und das ist weitaus mehr als nur ein Fotoalbum – es ist ein Kunstwerk, das eine ganz eigene Geschichte erzählt.
Scrapbook – an die Schere, fertig, los!
Für ordentliche Zeitgeister ist dieser Trend kaum geeignet, denn ein echter Scrapbooker liebt das kreative Chaos. Auf seinem Arbeitsplatz türmt sich ein Sammelsurium aus Klebern, Stiften, Stempeln, Acrylfarben, Papier, Pappe, Zeitungen, und Fotos, in Schachteln werden Muscheln, Federn, Knöpfe, Perlen, Schnüre, Stoffe, Holzreste und glitzernder Nippes gehortet. All das wird benötigt, um das Scrapbook nach Gusto zu gestalten.
Der Grundgedanke der hinter dem Scrapbooking steht, ist einfach: Die Fotos sollen – einem Bilderbuch gleich – eine Geschichte erzählen. Und das gelingt, indem sie auf buntem Papier arrangiert und mit zahlreichen Designelementen, Erinnerungsstücken und handschriftlichen Ergänzungen versehen werden.
Zu guter Letzt werden all die kunstvollen Fotoseiten mit einer einfachen Bindung zusammengeheftet, sodass ein einzigartiges Fotobuch entsteht. Wem das zu viel der Bastelei ist, der kann auf digitale Scrapbooks ausweichen, die online gestaltet werden.
Ganz so neu ist der aus Amerika und Kanada stammende Trend übrigens nicht, denn erste Scrapbooker machten sich bereits vor elf Jahren ans Werk. Nun ist das „Schnipselbuch“ jedoch drauf und dran, hierzulande echten Kultstatus zu erlangen und oben genannte Scrapbook-Stars, die im Internet und verschiedenen Medien präsent sind, tun ein Übriges.
Eine Schnipselei mobilisiert die Massen
Das Bastelvirus mit dem ausgefallenen Namen infiziert immer mehr Menschen. Längst gibt es im Internet zahlreiche Blogs, die sich der Kunst des Scrapbookings widmen und eigene Kreationen in Szene setzen. Bastelshops, die das nötige Zubehör offerieren, sprießen wie Pilze aus dem Boden.
Und damit das Scrapbooking vollends zur Massenbewegung wird, finden sich immer mehr „Crops“ zusammen – wer des Englischen nicht mächtig ist, darf hierzu frei übersetzt „Bastelgruppe“ sagen.
Böse Zungen könnten behaupten, dass es beim Treffen der Crops zugeht, wie an einem Bastelnachmittag in der Schule. Allerdings mit dem Unterschied, dass alle Anwesenden freiwillig dabei sind und es nicht nur ums gemeinsame Basteln geht. Nebenbei wandern Tipps und Tricks ebenso über den Tisch, wie Bastelmaterialien und ausgefallene Verzierungen.
Bleibt abschließend nur die Frage, was hier eigentlich die Hauptrolle spielt. Die Fotos oder das Scrapbooking? Und die abschließende Warnung, dass ein Scrapbooker die Welt mit anderen Augen sieht. Selbst kleinste Accessoires werden daraufhin begutachtet, ob sie nicht im nächsten Scrapbook Verwendung finden könnten.
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