Geheimnisvolle Moore (Cornwall), steil abfallende Klippen, starke Windböen, charmante Hafenstädte und wunderschön angelegte Gärten. Wer dies alles liebt und in derart geballter Form noch nicht zu sehen bekommen hat, war bislang ein unglückliches Individuum. Die an der Atlantikküste im Südwesten Englands gelegene Grafschaft Cornwall bietet all diese landschaftlichen und kulturellen Reize. Die englische Halbinsel lädt zu stundenlangen Wanderungen entlang der steilen Küsten, zum genießerischen Verweilen an den weißen Sandstränden und Bestaunen der uralten Kulturgüter, mystischen Burgen und Gutshäuser ein.
Unterwegs nach und in Cornwall
Eine der vielen und wohl bequemsten Möglichkeiten, Cornwall zu erreichen und seine Schönheiten umfassend zu erkunden, ist die Benutzung eines Leihwagens, den man in etwa am Flughafen London Heathrow bei einem der vielen Autovermietungsfirmen mietet und am Ende des Urlaubs kurz vor dem Rückflug wieder zurückbringt.
Gewöhnungsbedürftig sind natürlich der Linksverkehr und die unzähligen Kreisverkehre, doch mit angemessener Konzentration – vor allem auch auf die anderen Verkehrsteilnehmer -lässt sich dies geschickt bewältigen und bereits nach kurzer Fahrt gewöhnt man sich an die ungewöhnlichen Straßenverhältnisse. Das Gangschalten mit der linken Hand wird so manchen Rechtshänder allerdings noch einige Tage länger sonderbar erscheinen. Der Weg von London nach Cornwall führt übrigens an „Stonehenge“ in der Grafschaft Wiltshire vorbei. Ein Narr, der sich bei dieser sich bietenden Gelegenheit die Besichtigung dieser berühmten Kultstätte entgehen lässt.
Die Nebenstraßen Cornwalls sind von hohen, grünen Hecken gesäumt und sehr schmal. Alle paar hundert Meter gibt es allerdings Ausbuchtungen, um entgegenkommenden Wägen auszuweichen, was mit einem gegenseitigen, freundlichen Winken als Dank quittiert wird. So mancher Festlandeuropäer könnte sich von diesem zuvorkommenden und freundlichen Verhalten ein größeres Scheibchen herunter schneiden… Den Großteil der Strecken kann man allerdings auf den gut ausgebauten Highways absolvieren.
Gemütliches Cottage oder Bed & Breakfast
Möchte man die Natur Cornwalls hautnah erleben, so empfiehlt sich das Mieten eines kleinen Cottages – am besten (weil schönsten) in Meeresnähe. Da Cornwall nicht allzu groß ist, aber sehr viele interessante Sehenswürdigkeiten anzubieten hat, können von dem Cottage aus alle Tagesausflüge zu den mystischen Stätten, herrlichen Klippenwanderrouten und reizenden Gärten gemacht werden. Den Abend verbringt man dann gemütlich in seinem kleinen, heimeligen Häuschen, zündet das Kaminfeuer an und hört dem vom Meer her wehenden Wind beim Pfeifen zu. Möchte man sich nicht selbst versorgen, bieten sich natürlich auch genügend Möglichkeiten an, in „Bed&Breakfast“-Pensionen oder in Hotels zu übernachten.
Tintagel Castle – König Artus´ Zeugungsstätte
Eine von vielen Attraktionen Cornwalls ist die Burg “Tintagel”. Auf Tintagel Castle wurde der Sage nach König Artus gezeugt. Zwar kann diese Tatsache weder widerlegt noch bestätigt werden, doch der Besuch dieser bereits seit dem 15. Jahrhundert verfallenen Burgruine (mehr als ein paar Mauerreste ist davon leider nicht mehr übrig) lohnt sich schon alleine durch ihre absolut atemberaubende Lage. Sie steht auf einer nur durch eine schmale Landzunge ans Festland gebundene Halbinsel und bietet von seinem Plateau aus einen wunderbaren Blick auf den mächtigen Atlantik. Hier gestanden zu sein und sich bei diesem Anblick den kräftigen Wind durch das Haar geblasen haben zu lassen, vergisst man sein Leben lang nicht mehr.
Hafenstädtchen St. Ives
Cornwall – und auch die Grafschaft Devon – können wunderschöne Hafenstädte ihr Eigen nennen. Eine dieser bezaubernden Städte am Atlantik ist St. Ives am südlichen Zipfel Cornwalls. Hier kommen auch kunstinteressierte Besucher auf ihre Kosten, denn die Londoner Tate Gallery hat 1993 einen „Ableger“ eröffnet. Die zauberhafte Landschaft Cornwalls und im Speziellen St. Ives´ hat bereits zur vorletzten Jahrhundertwende einige bekannte Künstler zum Malen inspiriert.
Bodmin Jail – Ein gruseliges Gefängnis
Möchte man sich einmal ordentlich gruseln, so empfiehlt sich ein Besuch im alten Gefängnis von Bodmin. Das 1779 für King George III. erbaute Gefängnis beherbergte finstere Gesellen, aber auch Kinder und Frauen, die aufgrund ihrer erbärmlichen Armut gegen das Gesetz verstoßen hatten, und diente bis 1909 als Ausführungsort für Hinrichtungen. Hier wurde so manche/r für sogar kleinere Vergehen wie das Klauen von Lebensmittel oder das Anzünden eines Heuschobers gehängt. Bei der Besichtigung der ehemaligen Gefängniszellen und des todbringenden Galgens bekommt man wahrlich Gänsehaut – und das nicht nur wegen des feuchten Klimas: Zwischen diesen finsteren Gefängnismauern aus Granit steigen die Temperaturen auch im Hochsommer nie höher als auf kühle 14 Grad Celsius.
Das Städtchen Torquay, Grafschaft Devon – Auf Agatha Christie´s Spuren
Für Cornwall bereisende Krimi-Fans führt kein Weg an einem Besuch des in der Nachbargrafschaft Devon befindlichen Städtchens Torquay vorbei. Hier wurde im Jahre 1890 die berühmte Schriftstellerin Agatha Christie geboren, die sich mit den beiden Kriminalfiguren Miss Marple und Hercule Poirot weltweit und nachhaltig einen Namen gemacht hat. Die wunderschöne Hafenstadt kann dem interessierten Besucher allerdings nicht nur ein interessantes Museum mit einer Agatha Christie-Ausstellung bieten, es bezaubert zudem mit zahlreichen schönen Sandstränden an der touristisch erschlossenen Küste Torquays sowie seinen steilen, malerischen Klippen.
Fazit
Allein die Landschaft Cornwalls vermag romantische Herzen höher schlagen zu lassen. Seine mystische Vergangenheit, die wunderschönen Häuser im viktorianischen Stil und seine atemberaubende Küsten machen die englische Grafschaft zu einem begehrenswerten Urlaubsziel. Die offene und freundliche Art der Menschen in Cornwall tut ihr Übriges, um sich in den großteils naturbelassenen Landstrichen, mit wunderschönen Pflanzen bewachsenen Gärten und charmanten Hafenstädten so richtig wohl zu fühlen.
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