Ob man das österreichische Kraftpaket nun mag oder nicht, hat Arnold Schwarzenegger wohl eine beispiellose Karriere hinter sich, bei der er gleich in drei großen Bereichen punkten konnte. Als Bodybuilder fuhr er einen Erfolg nach dem anderen ein, wurde nach leichten Anlaufschwierigkeiten zum Hollywood-Star, der die Kinosäle füllte und hing gleich noch eine Karriere als US-Politiker hinten an, als sei etwas ganz normales. Dabei war Schwarzenegger in seiner Kindheit eher ruhig, zurückhaltend und von äußerst schmächtiger Statur. Hier ein kleiner Querschnitt durch ein bewegtes Leben.
Eine durchschnittliche Kindheit in Österreich
Geboren wurde Arnold Alois Schwarzenegger im Sommer 1947 im österreichischen Thal, bei Graz, wo er auch seine gesamte Kindheit verbrachte und zusammen mit seinem Bruder Meinhard bei seinen Eltern aufwuchs. Seine Mutter Aurelia war Hausfrau und sein Vater Gustav Angehöriger der Bundesgendarmerie Österreich. Entsprechend war die Erziehung, für die damalige Zeit ohnehin typisch, auch besonders streng, sodass schon der junge Arnold von Ordnung und Disziplin geprägt war. Als Kind war Schwarzenegger eher schmächtig, trat aber dennoch in einem Alter von 10 Jahren in einen Fußballverein, schwamm viel und boxte. Mit 15 Jahren kam der sportliche Junge zum ersten Mal in Kontakt mit dem Kraftsport. Um seine Beine für den Fußball zu stärken, ging es dann zum ersten Mal an die Eisen. Von Beginn an war Schwarzenegger von der Arbeit im Fitnessstudio begeistert und trainierte in der folgenden Zeit mehr und häufiger seine Kraft, anstatt sich um seinen ursprünglichen Sport zu kümmern und wie es sich dann herausstellen sollte, war das eine goldrichtige Entscheidung. Im damaligen Europa war der Bodybuilding Sport noch relativ neu und Arnie, wie noch heute von seinen Fans genannt wird, verschlang ein US-amerikanisches Bodybuilding Magazin nach dem anderen. Sein Interesse wuchs immer mehr und scheinbar wollten seine Muskeln diesem Beispiel folgen.
Der Beginn einer beispiellosen Karriere
Beflügelt von den vielen Fotos und Trainingsprogrammen der amerikanischen Bodybuilding Stars und nicht zuletzt auch durch Arnolds Vorbild Reg Park, einem US-Bodybuilder, der vor allem durch einige Sandalen-Filme bekannt war, schraubte Schwarzenegger das Krafttraining zurück und konzentrierte sich zunehmend auf das ernsthafte Bodybuilding. Dank starkem Willen, unglaublichem Ehrgeiz und einer Menge Disziplin brachte es der junge Athlet zu schnellen Fortschritten und gewann schon im zarten Alter von 18 Jahren seine ersten Wettkämpfe. Das beflügelte und anstatt sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen, trainierte Schwarzenegger noch intensiver und noch härter, sodass er im Jahre 1965 den Titel des „Bestgebauten Juniorenathleten“ bei den Meisterschaften in Stuttgart einheimsen konnte. Der Fotograf, Bodybuilder und Studiobesitzer Alfred Busek wurde auf das junge Talent aufmerksam und nahm Arnold mit nach München, wo er unter professionelleren Bedingungen trainieren konnte und im Laufe der Zeit weitere Erfolge in Wettkämpfen verbuchte. Mit 19 Jahren folgte dann der entscheidende Erfolg, der zu Weltruhm führen sollte. Nachdem Schwarzenegger den Mister Universum Titel in der Amateurweltmeisterschaft errungen hatte, nahm er auch in Profiklasse teil und landete auch hier auf dem ersten Platz. Durch die internationale Beteiligung an den Mister Universum Wettbewerben, wurde der US-amerikanische Joe Weider, bis heute eine maßgebende Größe des US-Bodybuildings, auf den Österreicher aufmerksam und nahm ihn kurzerhand mit in die Vereinigten Staaten, wo sich dem Europäer plötzlich ein ganz anderes Bild des Sportes bot. Die Amerikaner waren im Bodybuilding Sport schon einige Schritte weiter, was eine stärkere Konkurrenz bedeutete. Aber mit hartem Training arbeitete sich Arnold auch in den USA bis ganz nach oben, räumte einen nach dem anderen Preis ab und gewann schließlich alle Wettbewerbe, inklusive dem heißbegehrten und höchsten Titel des Mister Olympia. Schwarzenegger war praktisch konkurrenzlos, erhielt viel Ruhm, viel Geld und letztlich auch ein Filmangebot aus Hollywood.
Vom erfolgreichen Bodybuilder zum Leinwandstar
Nachdem Schwarzeneggers erster Kinofilm „Herkules in New York“ nicht gerade ein riesen Erfolg wurde, pendelte das Kraftpaket in jeder Hinsicht noch eine Weile zwischen Bodybuilding und Film. Doch durch „Conan – Der Barbar“ sollte sich das ändern. Mit der Rolle des muskelbepackten und mit Schwert bewaffneten Barbaren konnte Schwarzenegger erste Fans gewinnen und fand als Darsteller insgesamt mehr Beachtung. So erhielt er die Hauptrolle des Bösewichts in dem Science-Fiction Kracher „Terminator“, was den Durchbruch in der Filmwelt bedeutete. Durch Charakterdarstellungen konnte der sympathische und smarte Österreich natürlich nicht unbedingt glänzen, doch wurde er zur Action-Ikone der 1980er Jahre. Es folgten Erfolgsfilme, wie „Red Heat“, die Steven King Verfilmung „Running Man“, „Predator“ und „Terminator 2“, die allesamt wahre Glanzstunden für die Fans bedeuteten. Erst mit zunehmenden Alter verabschiedete sich der Actionheld zunehmend von der Leinwand und widmete sich der Politik.
Star auf der politischen Bühne
Ein Land, das mit Ronald Reagan bereits einen Western-Helden als Präsidenten hatte, kann auch ein Actionheld als Gouverneur nicht schaden, dachte sich Schwarzenegger wohl, nachdem er nach ehrgeizigem, politischen Engagement für die Republikaner im Bundesstaat Kalifornien zur Wahl stellte. Und genau dasselbe mussten sich wohl auch die Einwohner denken und gaben Schwarzenegger im Jahre 2003 prompt genug Stimmen, um das Amt anzutreten und offensichtlich waren die Bürger mit der Politik des Terminators auch zufrieden. Denn Schwarzenegger wurde im Jahre 2007 zum zweiten und letztmöglichen Mal wiedergewählt und führte sein Amt bis 2011 fort.
Eine lebende Legende
Stars aus Film, Sport oder Politik gibt es viele. Doch dürfte dabei wohl nur schwer jemand zu finden sein, der alle drei Bereiche dermaßen geprägt hat, wie es Arnold Schwarzenegger schaffen konnte. Trotz teilweise veralteter Trainingsmethoden ist er noch heute Vorbild vieler Bodybuilder, lässt noch immer die Herzen der Actionfans aufblühen, sobald sein Name in alten Filmen über den Bildschirm flimmert und wird wahrscheinlich auch bei vielen Bürgern Kaliforniens noch lange im Gedächtnis als Politiker bleiben. Und so lässt sich guten Wissens behaupten, dass Schwarzenegger einer der wenigen ist, der die Bezeichnung als Legende auch wirklich verdient hat.
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