Startseite / Lifestyle / Partnerschaft / Zusammenziehen – Die erste gemeinsame Wohnung

Beziehungsprobe:

Zusammenziehen – Die erste gemeinsame Wohnung

Paare die frisch verliebt sind, möchten schnellstmöglich zusammenziehen. Doch der Sprung ins kalte Wasser muss gut überlegt sein.

Ein Pärchen möchte zusammenziehen.

Zusammenziehen – ein junges Pärchen plant die erste gemeinsame Wohnung. Bild: © fotolia.de

In der ersten großen Verliebtheit scheint vielen Paaren nichts so erstrebenswert zu sein wie ein gemeinsames Kuschelnest. Setzen sie diese Idee voreilig in die Tat um, reißt die Realität ihnen manchmal binnen weniger Tage die rosarote Brille von den Augen. Statt süßer Romantik und idyllischer Zweisamkeit gibt es immer öfter Knatsch und Stress. Wer das Zusammenziehen jedoch bedächtig und vor allem diplomatisch plant, kann böse Überraschungen vermeiden.

Menschen sind Gewohnheitstiere. Der eine möchte morgens still schweigen und sich hinter der Zeitung verstecken, der andere erzählt zwei Minuten nach dem ersten Augenaufschlag ungefragt seine nächtlichen Träume und genießt zum Frühstück am liebsten laute Musik. Der eine verkriecht sich spätestens um zehn Uhr abends mit einem guten Buch ins Bett, der andere lässt die Puppen tanzen. Wenn Paare überstürzt zusammen ziehen, werden diese Gegensätze und Gewohnheiten oft auf einen Schlag offenkundig, bis irgendwann im Streit der enttäuschte Satz fällt: „So hab ich mir das nicht vorgestellt.“

Deshalb ist es wichtig, sich vor dem finalen Schritt in das Leben zu Zweit mehrmals in Ruhe zusammenzusetzen und die Karten offen zu legen: Wie ähnlich sind sich die Fantasien vom Zusammenleben überhaupt?

Zudem ist es ratsam, gemeinsam eine neue Wohnung zu suchen. Zieht der eine zum anderen, muss er sich sein eigenes Reich erst erobern – eine Angelegenheit, die oft scheitert. Also passt er sich an, wird aber früher oder später seinen „grünen Raum“ vermissen: ein Bereich, der nur ihm gehört und in dem er sich ausleben kann, sei es in der Einrichtung, in der Pflege eines Hobbys oder auch nur zum Solo-Entspannen.

Das Suchen einer Wohnung hat eine heilsame Wirkung: Beim Diskutieren über die Vor- und Nachteile des besichtigten Domizils wird sich rasch herauskristallisieren, welche Vorstellungen die Partner von ihrem idealen Zuhause haben. Nun gilt es, einen Mittelweg zu finden, mit dem beide zufrieden sind.

Besonders freiheitsliebende Menschen tun gut daran, von Anfang an darauf zu achten, dass die Wohnung ihnen Rückzugsmöglichkeiten bietet. Ein modernes Loft ohne Türen mag auf den ersten Blick in seiner Offenheit begeistern, bietet aber keinerlei Nischen. Und im Alltag wird immer wieder das Bedürfnis aufkommen, eine Tür hinter sich zuziehen zu können.

Ist die Traumwohnung gefunden und herrscht Konsens über die zukünftige Einrichtung –das kann dauern, denn beide Geschmäcker sollten berücksichtigt werden – darf über den Renovierungs- und Umzugsstress die Freude an dem Event „Kuschelnest“ nicht unter den Tisch fallen. Daher ist es sinnvoll, sich für den Umzug mehrere Tage frei zu nehmen, um die neue Zweisamkeit ruhig und genussvoll angehen zu können – vielleicht mit einer leckeren Pizza vom Lieferdienst und einem Glas Rotwein am ersten Abend, vielleicht mit einem faulen Tag auf dem neuen Sofa, vielleicht auch mit einem kleinen Fest im Kreis der besten Freunde.

Für den Alltag freilich muss man verbindliche Regeln finden. Das klingt unromantisch, ist aber die beste Basis für ein Zusammenleben ohne schwelende Konflikte und nervige Missverständnisse. Die Hausarbeit sollte 50 zu 50 aufgeteilt werden. Ebenso müssen beide Partner es zu akzeptieren lernen, wenn der andere einfach mal seine Ruhe haben will. Bei ungelösten Problemen hilft es jedoch wenig, sich aus dem Weg zu gehen. Dann sollte man sich an einen Tisch setzen und das tun, was jede Beziehung dauerhaft festigt: miteinander reden.

© Pixel Trader Ltd. 2013 Alle Rechte vorbehalten

Über Redaktion

Beiträge und Artikel die mit der Bezeichnung "Redaktion" gekennzeichnet sind, werden in aller Regel durch die Mitglieder der Redaktion veröffentlicht. Das sind unter anderem: Mikela Steinberger, Michael Wolfskeil, Stephan Lenz, Angelika Lensen, Frank M. Wagner und Manuela Käselau. Auch Artikel von Autoren deren Name nicht genannt werden soll, werden unter diesem Label publiziert. Darunter sind einige erfolgreiche Buchautoren.