Ziehen sich Gegensätze an? Oder gesellt sich doch lieber Gleich und Gleich gern? Stimmen glückliche Paare eher in ihren religiösen Werthaltungen überein, oder ist es wichtiger, was man vom Geld hält? Sind attraktive Partner immer auch die bessere Partie? Welche Rolle spielt das Adrenalin bei Amors pfeilschneller Treffsicherheit? Und welches „Stilgefühl“ entwickeln individuelle Persönlichkeiten, wenn es um die Gretchenfrage geht, wie man es mit der Liebe hält? All diesen und noch mindestens 1001 weiteren Fragen hat sich die wissenschaftliche Psychologie schon zur Beantwortung zugewandt. Manche Erkenntnisse waren verblüffend, manche erheiternd, und manche stimmten nachdenklich. Werfen wir also einen lockeren Blick auf ein buntes psychologisches Kaleidoskop zum Thema „Liebe und andere Probleme“.
Sei anders, aber nicht fremd
Wenn zwei potenzielle Partner in körperlicher und psychischer Hinsicht fast für eineiige Zwillinge durchgehen würden, dann ist der Beziehung, so sagt es die psychologische Feldforschung, keine lange Zukunft beschieden. Denn wenn man im Partner nichts anderes als das eigene Spiegelbild sieht, kann es weder Herausforderungen geben, an denen man wachsen kann, noch Unterschiede, die starkmachen. Ja, schlimmer noch: Die wahrgenommene starke Ähnlichkeit könnte irgendwann zu einer Art Inzesthemmung führen, die aus dem anfänglichen erotischen Knistern bald eine „Bruder und Schwester“ Wohngemeinschaft werden lässt, in der das unschuldige „Löffelchen“ den Gipfel intimer Zweisamkeit bildet. Deshalb gehört eine gewisse Grundverschiedenheit zu den Grundpfeilern einer belastbaren Beziehung.
Zu sehr aus einer anderen Welt sollte der Partner allerdings auch nicht kommen. Denn wenn die gefühlten Gegensätze zu groß sind, können sich schnell jene Ängste einstellen, die zu der psychischen Grundausstattung namens „Furcht vor dem Fremden“ gehören. Kann man einen Partner nicht richtig und nicht wirklich ein- und abschätzen, dann erheben bald Misstrauen und Eifersucht ihre zersetzenden Stimmen, begleitet vom Chor permanenter Missverständnisse. Das wird auch das größte Feuer anfänglicher Leidenschaft früher oder später auslöschen. Und dann bleibt nur noch verbrannte Erde, auf der keine Liebe mehr wächst.
Fazit: Partner sollten sich ähnlich genug sein, um einander das nötige Verständnis und Vertrauen entgegenbringen zu können. Dabei sollten sie sich aber gleichzeitig auch so weit voneinander unterscheiden, dass die Sache spannend und interessant bleiben darf.
Das hässliche Entlein in der Hand ist verlässlicher als der schöne Schwan auf dem Dach
Attraktive Menschen sind als Partner so umschwärmt, wie das Licht von den weiland ausgiebig besungenen Motten. Oder doch nicht? Tatsächlich hat es sich herausgestellt, dass Männer, die auf der Pirsch sind, sich für einen One-Night-Stand vorzugsweise eine perfekt aufgestrapste „Zehn“ ausgucken. Wenn es jedoch die Frau fürs Leben und die Mutter künftiger Kinder sein soll, dann liegen die gediegenen bis farblosen Modelle unangefochten auf Platz Eins männlicher Gunst. Die werden nämlich später eher nicht auf die Piste gehen, oder dem Gatten Hörner aufsetzen. Frauen auf der Suche nach Zweisamkeit gehen übrigens durchaus ähnliche Gedanken zum kriteriumsorientierten Beuteschema durch den Kopf. So lässt es sich erklären, dass die meisten Supermodels dieser Welt zwar jede(n) haben könnten, den sie wollten. Aber eben nur für eine Nacht.
Sexspielzeug oder Sandkastenliebe?
Liebesstile sind auch ein spannendes Thema. Aber das hatten wir hier ja schon mal.
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