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Studie:

Online-Partnersuche – Akademiker/innen bevorzugt

Eine Studie der Universität Bremen und der Online-Partnervermittlung Parship ging der Frage nach, welche Berufe bei der Partnersuche attraktiv sind.

Online-Dating: Akademiker(innen) werden bevorzugt„Schwarz ja schwarz sind alle meine Kleider, schwarz ja schwarz ist alles, was ich hab. Darum lieb ich alles, was so schwarz ist, weil mein Schatz ein Schornsteinfeger ist.“ So heißt es in dem bekannten Kinderlied „Grün ja grün sind alle meine Kleider“, in dem natürlich verschiedene Farben durchdeklariert werden. Weiß steht dort für den Beruf des Bäckers. In der Studie zur Attraktivität verschiedener Berufe bei der Partnerwahl der Uni Bremen und der Partnervermittlung Parship führt diese Farbe die Hitliste der Männer an: der Weißkittel, der Halbgott in Weiß, der Arzt eben.

Die Pheromone der Berufe – zum Hintergrund der Studie

Im wirklichen Leben entsteht Interesse etwas anders als im Netz. Begegnet uns jemand auf der Straße oder im Supermarkt, entscheidet in Sekundenbruchteilen ein Konglomerat aus Physis, Ausstrahlung und Interaktion, ob wir einen zweiten Blick riskieren oder einfach weitergehen. Begibt sich jedoch jemand im Internet auf die Suche nach einem potentiellen Partner, so ist er mit einem „Profil“ konfrontiert, mit mehr oder minder ehrlichen Fakten, die Interesse wecken oder eben nicht. Dazu gehört die Angabe des ausgeübten Berufes.

Um der Attraktivität der verschiedenen Berufe auf den Grund zu gehen, wurden von September bis November 2011 von der Uni Bremen 23.000 anonymisierte Datensätze von Parship mit einem multivariaten Analyseverfahren ausgewertet. Vereinfacht gesagt wurde untersucht, welche Berufsangaben dazu verführen, sich ein Profil näher anzusehen und welche die Chancen, eine Partnerin oder einen Partner zu finden, eher verbauen.

Akademiker bevorzugt – Frauen stehen auf Ärzte und Architekten

Wenig überraschend führen die Hitliste der Männer Berufe an, die sowohl gesellschaftliches Ansehen als auch ein attraktives Einkommen verheißen; an der Spitze findet sich der Arzt, gefolgt vom Architekten, dem Psychologen/Therapeuten und dem Wissenschaftlichen Mitarbeiter. „Die Partnersuchenden scheinen durch den Beruf eines potentiellen Partners automatisch auf verschiedene andere sozio-ökonomische Aspekte zu schließen, die die Partnerwahl beeinflussen“, schließt Professor Uwe Engel vom Institut für empirische und angewandte Soziologie (EMPAS) der Uni Bremen. Die restlichen Top Ten-Berufe sind an fünfter Stelle der Polizist, dann folgen Lehrer, Juristen, Journalisten, Unternehmensberater und Ingenieure.

Paragraphenreiterinnen sind heiß begehrt beim männlichen Geschlecht

Ein akademischer Bildungshintergrund ist bei Frauen nach den Ergebnissen der Studie nicht ganz so wichtig wie bei den Männern. Allerdings führen ausgerechnet Juristinnen die Hitliste der Berufe bei den Frauen an. Auf dem zweiten Platz folgt allerdings schon die Flugbegleiterin; Bronze geht an die Ärztin. Gute Chancen haben auch die Geschäftsführerin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Architektin und Fremdsprachenkorrespondentin. Auch in die Top Ten geschafft haben es die Ingenieurin, Lehrerin und Mediengestalterin. Männer wünschen sich bei einer Frau beruflichen Erfolg, gesellschaftliches Ansehen, „(d)arüber hinaus wirken auf sie insbesondere jene Tätigkeiten attraktiv, die ein sehr feminines Image haben“, so Professor Engel.

Fleischer und Hauswirtschafterinnen haben es schwer bei der Partnersuche

Sowohl Männer als auch Frauen mit einem handwerklichen, bodenständigen Beruf haben deutliche schlechtere Karten, „angeklickt“ zu werden. Die Liste der unattraktivsten Berufe der Frauen wird angeführt von der Hauswirtschafterin, gefolgt von der Altenpflegerin und der Verkäuferin. Ebenfalls weniger beliebt: Arbeiterin, Köchin, Frisörin, Hotel-/Restaurant-Fachfrau, Angestellte im sozialen Bereich, Floristin und Bäckerin. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Sollen die Frauen etwa lieber daheim kochen und backen?

Wenig beliebt bei den Frauen sind Männer mit diesen Berufen: Hausmeister (Platz 2), Lagerist, Berufskraftfahrer, Busfahrer, Sicherheitsdienst-Mitarbeiter, Schlosser, Maler, Arbeiter und Bauhandwerker. An der Spitze der Top Ten der unattraktivsten Berufe findet sich jedoch der Fleischer, bekanntlich der Lehrberuf von Entertainer Stefan Raab.

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Über Lucy M. Laube

Lucy M. Laube ist eine freie Journalistin und diplomierte Sozialwissenschaftlerin. Zu ihren bisherigen beruflichen Stationen zählen unter anderem Radio Bremen, Greenpeace und das Goethe-Institut. Seit Anfang 2012 schreibt sie als Redakteurin für das Artikelmagazin.