Wenn jemand ein Rezept für die ewige Liebe haben könnte, dann wäre das wohl das Ehepaar Jones aus England. Wie „The Sun“ berichtete, dürfen sich die beiden nach 83,5 Ehejahren als eines der am längsten verheirateten Ehepaare der Welt bezeichnen.
Nun sagt die Anzahl der Ehejahre nicht unbedingt etwas über die Qualität der Ehe aus. Vielleicht verfügen Langzeit-Ehepaare wie diese auch bloß über jene Frustrationstoleranz, die manch anderen fehlt. Anders, als es der Titel eines Soap-Klassikers aus dem Privatfernsehen vermuten lässt, scheint sich die Liebe heutzutage vor allem auf die guten Zeiten zu beschränken – was nicht weiter schwierig ist.
Wie tragfähig die Basis einer Beziehung ist, zeigt sich allerdings meist in den schlechten Zeiten. Und das wird umso schwerer, wenn die rosarote Brille bereits abgelegt wurde. Trotz allem gibt es einige Verhaltensweisen, die vor allem Langzeit-Paare beherzigen. Wer seinen Lebenspartner gefunden hat und eine dauerhafte, tragfähige Beziehung mit ihm anstrebt, tut gut daran, sich diese erprobten Rezepte zu Herzen zu nehmen.
Harmonie ist wichtig, Harmonie-Sucht tödlich für die Beziehung
Ein harmonisches Miteinander ist natürlich erstrebenswert, doch wer aus falsch verstandener Harmonie-Sucht alle Zwistigkeiten unter den Teppich kehrt, tut sich keinen Gefallen.
Denn Unstimmigkeiten, die nicht oder nicht ausreichend geklärt werden, lösen sich leider nicht in Luft auf, sondern tauchen wieder auf – oft als der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Viel besser als das Schweigen nur um des lieben Friedens willen ist es also, Konfliktpunkte zeitnah zu klären.
Die richtige Streitkultur
So, wie ein Gewitter die Luft reinigt, kann ein Streit die trüben Wolken am Beziehungshimmel vertreiben – wenn er vernünftig geführt wird. Tabu sind im Streitfall jedoch Schuldzuweisungen aller Art, denn die führen lediglich dazu, dass der angegriffene Partner sich zur Wehr setzt und zum verbalen Gegenschlag ausholt.
Wer hingegen aus der eigenen Perspektive in der „Ich-Form“ argumentiert und dem Partner anhand konkreter Beispiele schildert, wie dessen Verhalten ankommt, hat gute Chancen, den richtigen Ton zu treffen.
Gestritten wird selbstverständlich nur unter vier Augen und nicht in aller Öffentlichkeit. Abgesehen davon, dass es den unbeteiligten Zuschauern höchst unangenehm ist, Zeugen eines Streits zu werden, möchte keiner der Streithähne vor allen Anwesenden sein Gesicht verlieren. Eine faire Einigung ist vor Publikum schlicht unmöglich.
Die Eigenständigkeit bewahren
Eine der Zutaten für die ewige Liebe ist es sicher, öfter einmal getrennte Wege zu gehen – allerdings nicht erst dann, wenn es schon zu spät ist. Der Status einer Beziehung verpflichtet schließlich niemanden dazu, überall nur noch im Doppelpack aufzutauchen, selbst wenn es noch so verlockend ist.
Wer öfter seinen eigenen Interessen nachgeht und sich unabhängig zeigt, bleibt auch für den Partner viel reizvoller. Und wer sich in den eigenen vier Wänden am wohlsten fühlt, sollte wenigstens dem Partner bei dessen Alleingängen keine Steine in den Weg legen – er wird es einem danken.
Rituale der Gemeinsamkeit entwickeln
Damit sich die Eigenständigkeiten aber nicht verselbständigen und aus dem ‚gemeinsam’ ein ‚einsam’ wird, wollen auch schöne Zeiten gepflegt werden. Dazu gehört nicht nur, gezielt Zweisamkeit einzuplanen, wenn man zusammenlebt und beispielsweise miteinander auszugehen, sondern auch kleine Alltagsrituale, die die Zusammengehörigkeit stärken und zelebrieren.
Das kann zum Beispiel das gemeinsame Sonntagsfrühstück im Bett sein, ein Ausflug zum Lieblingsort am Hochzeitstag, der wöchentliche Saunagang, Vorlesen am Abend, der Nachmittagskaffee am Samstag oder sonstige regelmäßige Termine, die man automatisch einplant.
© Pixel Trader Ltd. 2013 Alle Rechte vorbehalten