Endlich geschafft! Nach jahrelangen schlechten Erfahrungen mit verflossenen Beziehungen hat man endlich den Traumpartner gefunden. Man schwebt auf Wolke 7 und möchte am liebsten Tag und Nacht mit dem neuen Partner verbringen. Doch die anfängliche Euphorie kann sehr schnell verfliegen, wenn man sich darüber Gedanken macht, wie wohl die Kinder auf die/den „Neue/n“ reagieren.
Abenteuer Patchwork-Familie
Patchwork-Familien sind heutzutage keine Seltenheit mehr. Mittlerweile scheitert nahezu jede zweite Ehe und die Wahrscheinlichkeit, einen Partner kennen zu lernen, der selbst Kinder in die neue Beziehung einbringt, ist relativ hoch. Doch auch wenn Patchwork-Familien keine Seltenheit sind und es viele schöne Beispiele für ein glückliches Zusammenleben gibt, so kommen manche Kinder mit dem neuen Partner oder der neuen Partnerin einfach nicht klar. Somit stehen alle Beteiligten vor einem ziemlich großen bergähnlichen, vielleicht anfangs unüberwindbaren Problem. Was kann man als Elternteil in so einer Situation tun? Was kann der neue Partner tun?
Die Reaktion der Kinder auf den neuen Partner
In vielen Fällen reagieren die Kinder positiv auf die/den „Neue/n“. Viele Kinder freuen sich regelrecht darauf, dass Mama oder Papa wieder einen neuen Partner hat und die Leere in der Familie aufgefüllt wird. Doch nicht jedes Kind reagiert so selbstlos. Der/die Fremde wird von den meisten Kindern erstmals als Konkurrenz oder Eindringling angesehen, oder als Ersatz für den fehlenden Elternteil. Es gibt zwar mit Sicherheit kein Patentrezept, wie man auf Ablehnung oder Eifersucht eines Kindes reagieren soll, aber die Lage ist nicht aussichtslos. Wichtig sind: Geduld, Zeit und Ausdauer. Mit dem Kind regelmäßig über seine Ängste und Befürchtungen zu sprechen und dafür Verständnis zeigen, kann eine große Hilfe sein.
Den neuen Partner langsam in die Familie „einführen“
Soll ein neuer Partner in die Familie integriert werden, sollte alle Beteiligten genügend Zeit dafür eingeräumt werden. Es sollte vermieden werden, dass das Kind dem neuen Partner im Badezimmer im Morgenmantel begegnet. Es wäre ratsam, das erste Aufeinandertreffen bei einem gemeinsamen Ausflug auf neutralem Boden zu planen. Sollte es nicht so gut laufen, hat man immer noch die Möglichkeit, dieses nach 1 oder 2 Stunden zu beenden. Auf diese Weise wird der neue Lebensgefährte weniger als Eindringling in der eigenen Umgebung, sondern eher mehr als Bekannter wahrgenommen. Wichtig dabei ist, dass die eigenen Kinder immer das Gefühl haben, dass sich durch den neuen Partner nichts an den Gefühlen zu den Kindern ändert und dass der neue Partner nicht versucht, in die Rolle des anderen Elternteils zu schlüpfen. Die erzieherische Zuständigkeit solle allerdings relativ früh geklärt werden, damit mit der Aussage: „Du bist nicht meine Mutter/mein Vater“ richtig umgegangen werden kann.
Fazit
Jeder in einer Patchwork-Familie braucht Zeit, um die neue Situation zu verstehen und zu verarbeiten. Diese Zeit und Geduld sollte man zum Wohl aller aufbringen, auch wenn es nicht sofort klappt. So kann auch eine Patchwork-Familie zu einer glücklichen Familie zusammen wachsen.
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