Die Globalisierung und die zunehmende Mobilität der Menschen haben ihren Preis – zum Beispiel für Paare. Ob man sich im Urlaub oder beim Auslandsstudium kennen gelernt hat oder ob einer der Partner seinem Beruf in entfernte Gegenden folgen muss: Heutzutage liefen zwischen den Hauptwohnsitzen der Partner in einer Paarbeziehung oft viele Hundert, wenn nicht gar Tausend Kilometer.
Der Preis: ständige Sehnsucht und hohe Reisekosten
Fernbeziehungen bedeuten im Zeitalter der Flatrate für Telefon, Handy und Internet wenigstens keine unüberwindliche finanzielle Hürde mehr für tägliche Gespräche. Was aber bleibt, trotz E-Mail, SMS und Videotelefonie, ist die Sehnsucht nach physischem Kontakt.
Ohne genaue Planung und ebenso zeitaufwändige wie kostspielige Reisen ist es einfach unmöglich, den Liebsten oder die Liebste einfach nur mal in den Arm zu nehmen. Kein Morgen- oder Gute-Nacht-Küsschen, keine körperliche Nähe – das gehört wohl zu den schmerzlichsten Erfahrungen der Fernbeziehungen.
Terminkalender und die Suche nach Schnäppchenflügen oder günstigen Zugverbindungen gehören bei vielen Paaren, die eine Beziehung auf Distanz führen, ebenso dazu. Denn die ständigen Reisen sind anstrengend und kosten – trotz Billigfliegern – eine Menge Geld, das nicht jeder zur Verfügung hat.
Denn gerade finanzielle Schwierigkeiten sind ja häufig die Ursache für die entfernten Lebensorte: Wenn einer der Partner einen Job hat oder woanders findet, ist es nicht so einfach in Zeiten der Krise, eine entsprechende Stelle in größerer Nähe oder gar in der gleichen Stadt wie der oder die andere zu finden.
Das Wiedersehen: durchaus nicht problemfrei
Wenn endlich das heiß ersehnte Wochenende oder der Kurzurlaub da ist, man sich endlich trifft, herrscht aber durchaus nicht Friede, Freude, Eierkuchen, wie man vermuten könnte. Oft ist es so, dass einer der Partner erst einmal etwas fremdelt. Man muss sich erst wieder aneinander gewöhnen.
Kleinere Unstimmigkeiten in der Lebensführung, die in einer räumlich nahen Beziehung irgendwann ausdiskutiert sind oder die man einfach beim anderen akzeptiert, tauchen in einer Fernbeziehung oft immer wieder auf, weil man immer wieder lange Phasen erlebt, in denen man sein Leben komplett nach eigenen Vorstellungen führt, ohne sich mit dem Partner arrangieren zu müssen.
Eine weitere Gefahr ist, dass Probleme unter den Teppich gekehrt werden, unausgesprochen werden, weil man die gemeinsame Zeit für positive Erlebnisse schützen will. Doch gerade das führt auf Dauer zu angestautem Frust und kann die Beziehung gefährden.
Fernbeziehungen: Tipps für die Liebe
Fakt ist und bleibt: Fernbeziehungen sind für die meisten Paare keine Lösung auf Dauer. Der Stress ist einfach zu groß. Ein Kinderwunsch ist in einer solchen Situation wohl kaum realistisch erfüllbar, sind bereits Kinder da, ist das für die ganze Familie eine kaum erträgliche Belastung und führt zu starker Entfremdung zwischen den Kindern und dem abwesenden Elternteil.
Das Beste ist also, eine Fernbeziehung möglichst rasch zu beenden – indem man sie in eine Nahbeziehung umwandelt. Hier kann eine psychologische Hilfe nützlich werden: Ein paar Stunden Coaching bei einer Psychologin kann dem Paar helfen, die grundlegenden Werte und Ziele innerhalb der Beziehung zu klären und Blickwinkel auf neue Wege eröffnen, wie man sich räumlich annähern kann, ohne dass einer der beiden sein Leben komplett aufgeben muss. Und wie man die Zeit sinnvoll überbrückt, bis das Ziel vom dauerhaften Zusammenleben erreicht ist.
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