Jeder kennt sie aus dem TV, die Bilder von schlanken, hübschen Menschen, die in aufsehenerregender Designermode über französische, italienische oder amerikanische Laufstege posieren. Viele haben sich bei der Neuvorstellung einer Modekollektion schon gefragt, ob und wie man die extravagante Mode überhaupt tragen soll. Immerhin sind die Designerentwürfe nicht nur neu, sondern zumeist auch spektakulär. Das gilt nicht nur für das Aussehen, sondern auch für den Geldbeutel. Wie kommt es also, dass die Bilder aus den Modemetropolen dieser Welt Trends setzen, die ganze Jahreszeiten in Sachen Kleidung, Accessoires und letztlich auch Kundengeschmack beeinflussen?
Mode vom Laufsteg eher unpraktisch
Wenn in den Modemetropolen der Welt Neuheiten auf den Markt gebracht werden, geht es im eigentlichen Sinne gar nicht um die das Trendsetting als solches. Bestes Beispiel ist hier die bereits erwähnte „Designermode“: Selbst auf den roten Teppichen der Hauptstädte sieht man die ausgefallenen Kleider und Outfits italienischer und somit namhafter Designer selten bis gar nicht. Das gilt zumindest für die sündhaft teuren Stücke, die auf den Laufstegen als „das Highlight der kommenden Saison“ präsentiert werden. Selbige erweisen sich schon auf den ersten Blick zwar als „extravagant und auffällig“, sind aber in Gesellschaft völlig unpraktisch. Man denke nur an den angeblichen Trend bombastischer Hüte, die aus filigranen Drähten, gespickt mit Federn, jeden Sektempfang zur Tortur machen, weil die eigenen Daunen im Sekt oder Champagner des Nachbarn hängen. Wirklich Trend?
Massenproduktion bestimmt den Preis
Um aus Kleidung einen tatsächlichen Trend zu machen, muss sie Schritt für Schritt dem kleinen Geldbeutel zugänglich gemacht werden. Das fängt an, dass sich nach der Vorstellung in der Öffentlichkeit die Augen der Konkurrenz erst einmal auf die dominierenden Farben oder auffällige Schnitte gerichtet werden. Diese werden mithilfe der Medien als Trend der nächsten Saison betitelt und so in den Fokus der breiten Masse gebracht. Nun setzt sich die „Kopiermaschinerie“ der Konkurrenz ingang, um Kleidung herzustellen, die dem Vorbild aus Mailand oder Paris immer ähnlicher wird. Hierbei setzt man vor allem auf Massenproduktion, die bekanntlich den Preis bestimmt. Anschließend auf den Markt gebracht, schlägt der medienorientierte Kunde in der Regel zu, um sich mit den „angesagten“ Modefarben oder Kleidungsschnitten auszustatten.
Trends werden von der Wirtschaft bestimmt
Trends und Moden, die gesetzt werden sollen, sind also weniger auf den Kunden, als auf den korrekten Ablauf von Entwurf, Vorstellung, Medienpräsenz und kopierender Massenproduktion angewiesen. Fehlt nur eine dieser Stationen, wird sich eine Kollektion, und sei sie noch so gelungen, nicht dauerhaft durchsetzen können. Natürlich wird diese Regel durch die Ausnahme bestätigt, dass sich Trends und Moden durchaus auch durchsetzen, ohne den beschriebenen Verlauf zu nehmen. Das geschieht jedoch meist in anderen Branchen, wie beispielsweise in der Lebensmittelindustrie oder im Heimwerkerbereich.
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