Die selbstbewusste Damenriege aus der Kultserie „Sex and the City“ könnte ebenso wenig ohne sie leben, wie das Ex-Spice-Girl Victoria Beckham, oder viele andere bekennende Absatzliebhaberinnen. Die Rede ist natürlich von den atemberaubend und Schwindel erregend hohen Hacken an jenen Designerschuhen, die aus normalen Frauen begehrenswerte Göttinnen machen. Stammen die hochhackigen Kunstwerke dann noch aus solchen prominenten Edel-Ateliers wie beispielsweise dem vom Manolo Blahnik, dann folgen kleine spitze Schreie weiblichen Glücks buchstäblich auf dem Fuße. Doch was macht Schuhe mit hohen Absätzen eigentlich so attraktiv? Und wie kann frau clever dafür sorgen, dass sich die verführerisch aufgestellten Füße auch in einer anatomisch durchaus gewagten Steillage noch relativ wohl fühlen können?
Die Anatomie des wiegend weiblichen Ganges
Frauen, die auf High Heels unterwegs sind, müssen ihren Körper von den himmelwärts strebenden Fersen bis hinauf in den Schulter- und Nackenbereich auf eine ganz besondere Weise in der Balance halten, wenn der Gang auf dem Catwalk nicht ein Fall für die orthopädische Notfallambulanz werden soll. Betrachtet man sich das dafür notwendige Zusammenspiel von Muskelgruppen und Gelenkspfannen etwas genauer, dann stellt man fest, dass insbesondere die Hüften und die Gesäßmuskulatur für das aufreizende Daherstöckeln Schwerstarbeit leisten müssen. In einer Röntgenfilmaufnahme könnte man sehr deutlich sehen, dass der hinreißend wiegende Gang, den Frauen mit hohen Hacken haben, rein technisch unbedingt notwendig ist, um auf den langen Absätzen beim Laufen das Gleichgewicht halten zu können. Denn nur dann, wenn die gelenkigen Hüften in Kooperation mit straff angespannten Pobacken die hohen Absätze bei der Laufbewegung optimal ausgleichen, kann überhaupt erst ein femininer Fuß vor den anderen gesetzt werden. Das hat zwei wichtige Konsequenzen. Erstens: Das gesamte Körpergefühl verändert sich sofort, wenn Schuhe mit hohen Absätzen getragen werden. Frau fühlt sich unmittelbar anziehender und selbstbewusster, weil eine andere als eine unbeschreiblich weibliche Fortbewegung jetzt gar nicht mehr möglich ist. Und zweitens: Wessen Augen grundsätzlich mit Wohlgefallen auf einer betont femininen Kehrseite ruhen, der weiß, dass diese ganz spezielle Art einer einmalig weiblichen Silhouette einzig und allein mit dem Tragen von High Heels realisiert werden kann. Oder anders gewendet: Frauen, die Aufsehen erregen und begehrliche Blicke ernten wollen, kommen um hohe Hacken für das laszive Hüftenwiegen nicht herum.
Und was sagen die Frauenfüße dazu?
Natürlich ist das Tragen von Schuhen mit hohen Absätzen von der Natur nicht vorgesehen. Der solcherart modisch unterlegte Fuß sieht sich deshalb mit dem Problem konfrontiert, die Verteilung des Körpergewichtes auf eher unorthodoxe Weise vorzunehmen, und ursprünglich nur wenig lastverträglichen Knochenstrukturen schmerzhaft tragende Rollen zuzuweisen. Hier sind weibliche Halbfliegengewichte wie Frau Beckham natürlich klar im Vorteil. Denn wer nichts wiegt, muss auch kein Gewicht verteilen. Doch auch sexy Frauen, die etwas mehr drauf haben, müssen die hohen Hacken nicht fürchten. Denn die Schuhindustrie hat sich des leidenden „Fußvolks“ kreativ angenommen, und bietet jeder Dame, die hoch hinaus will, absolute High-Tech-Schuheinlagen an, welche das Wandeln auf höheren Ebenen erstaunlich erträglich gestalten. Von der puffernden Gel-Sohle über die rutschhemmenden Einlagen bis hin zum Silikon-Fußballenstoßdämpfer gibt es hier alles, was den geforderten Fuß im Rahmen der Möglichkeiten entlastet. Wer jetzt an Abfallprodukte der Raumfahrtforschung denkt, liegt wahrscheinlich gar nicht mal so falsch.
Übung macht die Meisterin
Wer auf hohen Absätzen laufen können will, ohne dabei irgendwie unbeholfen oder unsicher zu wirken, der muss drei Dinge tun: Üben, üben, üben. Germanys next Top Models können von dieser Anweisung ein Lied singen. Doch der sportive Einsatz lohnt sich allemal. Denn hat frau den Bogen erst mal raus, stöckelt es sich fast von allein.
Wo bleibt denn da die Gleichberechtigung?
Zum Glück nicht auf der Strecke. Denn einige Hersteller haben sich darauf spezialisiert, luxuriöse High Heels auch in sämtlichen gängigen Herrengrößen anzubieten. Davon profitieren nicht nur professionelle Damenimitatoren und karnevalistisch aktive Transvestiten, sondern durchaus auch „echte“ Frauen, die die Natur mit übergroßen Füßen ausgestattet hat. So bleiben hochhackige Schuhe durchaus nicht das Privileg kleiner Frauenfüßchen, sondern stehen auch ab Schuhgröße 43 ihren Mann. Was dem verlängerten Rücken verkleideter Herren übrigens ebenfalls einen extremen sexy Look beschert.
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