Dass Essen nicht nur etwas mit Nahrungsaufnahme zu tun hat, um den Körper mit Brennstoff zu versorgen, ist keine Neuigkeit. Doch warum betrachten wir die Nahrungsaufnahme eigentlich nicht so nüchtern? Was verbinden wir alles mit Essen? Was ist „Soul Food“? Begeben wir uns doch mal auf Spurensuche in Töpfen und Pfannen…
Essen ist von Anbeginn eine soziale Angelegenheit – hier erlebt jeder Säugling den engen Kontakt mit der Mutter und das Wohlgefühl, wenn der nagende, peinigende, unaussprechliche Hunger gestillt wird. Essen teilen bedeutet, einander gewogen sein, das Leben teilen. Gemeinsam essen und die damit verbundene Erzählkultur verbinden – kein Wunder, dass Ethnologen überall auf der Welt Rituale rund ums gemeinsame Mahl finden.
Essen nährt nicht nur den Körper. Viele Menschen, die seelische Probleme haben, trösten sich mit Nahrung. „Hungert die Seele, dann frisst der Leib“ fasst der Volksmund das Phänomen drastisch und treffend zusammen. Seelennahrung. „Soul Food“ nennen Afroamerikaner das Essen, mit dem man glückliche Zeiten in Mammas Küche und am Familienesstisch assoziiert.
Soul food entwickelte sich aus der Kochkunst der afrikanischen Sklaven in den Südstaaten der USA. Was aus der Not geboren war – eine Küche, die auf Bohnen, Mais, Reis, Erdnüssen, Okras, Bananen und Süßkartoffen basiert sowie den von den Weißen Sklavenhaltern verschmähten Fleischteilen wie Innereien – wandelte sich in den 1960er Jahren zu einem positiv besetzten Teil der schwarzafrikanischen Identität.
Mit der Globalisierung hat Soul Food auch den Weg über den großen Teich nach Europa angetreten – Reis- und Bohnen-Eintöpfe, Chicken wings (gebratene Hühnerflügel) zum Beispiel, oder Spare Ribs (Schälrippchen).
Schälrippchen à la Soul Food
Schneiden Sie ein Kilogramm Schälrippchen vom Schwein in etwa handgroße Stücke. für die Spare-Rib-Marinade brauchen Sie folgende Zutaten: zwei feingehackte Zwiebeln, vier bis sechs Zehen gepressten oder fein zerdrückten Knoblauch, zwei oder drei getrocknete rote Chilischoten (kleingeschnitte), zwei Teelöffel gemörserte Fenchelsamen. Braten Sie die Zwiebeln in einem Esslöfel Olivenöl an, bis sie leicht braun sind, geben Sie die Gewürze und als letztes den Knoblauch zu. Rösten Sie alles auf kleiner Flamme, bis der Knoblauch zu duften beginnt.
Geben Sie dann eine Tasse braunen Zucker hinzu und rühren Sie, bis der Zucker geschmolzen ist. Nun eine halbe Tasse japanische Soyasauce (ohne Zuckerzusatz) und drei Tassen Tomatenketchup hinzugeben und gut verrühren. Schmecken Sie die Marinade mit Salz und frisch gemahlenem schwarzem Pfeffer ab und kochen Sie sie etwa fünf Minuten auf kleiner Flamme.
Marinieren Sie die Schälrippchen etwa drei Stunden lang. Nun garen Sie sie entweder auf dem Grill (mehrfach wenden, bis sie knusprig sind, dazwischen immer wieder mit Marinade bestreichen) oder braten Sie sie in der Pfanne. Die Marinade vom Einlegen können Sie als Sauce dazureichen, wenn Sie sie nochmals unter ständigem Rühren fünf Minuten kochen lassen – wenn sie zu dicklich wird oder anzubrennen droht, geben Sie einfach noch etwas Wasser dazu.
Lecker schmecken dazu gebackene Süßkartoffeln oder gegrillte Maiskolben und frischer Salat. Guten Appetit.
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