Wenn die Sonne so richtig vom Himmel knallt, man schon am Morgen die Rollläden herunterlassen muss, um die Wohnungstemperatur unter 30°C zu halten, dann wird der bloße Gedanke ans Kochen zur Qual – und Appetit haben viele Leute auch nicht so recht. Doch ums Essen und Trinken kommt man auch bei Sommerhitze nicht herum – und wer das richtige zu sich nimmt, erträgt die Hitzewelle besser.
Die neuen sommerlichen Hitzerekorde stellen besonders für Kinder, Senioren und Kranke eine gesundheitliche Belastung dar. Besonders in den Städten, die sich durch ein Übermaß von Beton und Asphalt im Verhältnis zu pflanzenbewachsenen Grünflächen extrem aufheizen, können die hohen Temperaturen in Kombination mit Schadstoffen in der Luft schnell die Stimmung vermiesen: Man ist reizbarer, kann sich weniger gut konzentrieren und auch die Leistungsfähigkeit sinkt während der Hitzeperioden.
Doch mit angepasster Ernährung kann man sich auch die Hundstage angenehmer gestalten. Was viele Menschen schon instinktiv tun: sie nehmen leichtere Nahrung zu sich.
Leichtes Essen und kalte Küche
Schwere Kohlgerichte, üppige Schweine- oder Rinderbraten und Bohneneintöpfe mit viel Speck sind etwas für Herbst und Winter – im Sommer sollten wasserreiche Lebensmittel mit hoher Nährstoffdichte auf dem Speiseplan vorherrschen. Das heißt vor allem pflanzliche Kost und Milchprodukte, hochwertige, kaltgepresste Pflanzenöle und magere Fleisch- und Fischsorten.
Für die kalte Küche eignen sich beispielsweise erfrischende Suppen wie die spanische Gemüsesuppe Gazpacho, lauwarme Tomatensuppe (mit Eiswürfeln abkühlt) oder Kaltschalen auf Obstbasis.
Salat in allen Varianten
Blattsalate, kombiniert mit saftigen Gemüsesorten wie Tomaten, Gemüsepaprika und Gurken, aber auch mit frischem Obst wie Erdbeeren, Melonen und Ananas kombiniert stehen ganz oben auf der Liste der Sommerspeisen.
Weil purer Salat aber nicht lange vorhält, gibt man eiweißreiche Lebensmittel dazu, beispielsweise Frischkäse aus Schafsmilch (Feta), frischen Ziegenkäse oder körnigen Frischkäse aus Kuhmilch. Frischkäse sind leichter verdaulich als Hartkäse. Alternativ kann man natürlich das Salatdressing mit Joghurt oder Buttermilch mischen.
Kühlende Lebensmittel
Nicht nur die ayurvedische Medizin oder die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) kennen kühlende oder erwärmende Eigenschaften von Lebensmitteln. Auch in der europäischen Überlieferung findet sich in der Humoralpathologie oder Viersäftelehre nach Galen die Einteilung von Lebensmitteln nach den Kategorien „warm“ oder „kalt“ und „feucht“ oder „trocken“.
Auch wenn die Viersäftelehre heute als überholt gilt, haben sich Spuren dieses Wissens über die Zeit tradiert und werden heute noch als Alltagswissen in der Küche angewendet. So zählen etwa in der Volksmedizin Pflanzen wie Pfefferminze, Dill, Zitronenmelisse, Portulak, Borretsch, Löwenzahn und Sauerampfer zu den kühlenden Kräutern.
Salaten wie Lattich, Radicchio, Endiviensalat und Chicoree sagt man ebenfalls eine kühlende Wirkung nach, ebenso wie natürlich den Gurken.
Auch säuerliche Früchte, vornehmlich die einheimischen Beeren (Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren) und Zitrusfrüchte wie Orangen, Limonen und Zitronen gelten als kühlend.
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