Zu den beliebtesten Küchen der Welt gehört zweifelsohne die italienische. Kein Wunder stehen doch Pizza, Pasta & Co. bei nicht nur bei den kleinen Genießern hoch im Kurs – ganz zu schweigen von köstlichen Dessertträumen wie Tiramisù, Panna Cotta und Zabaione.
Doch damit nicht genug. Im Schatten der berühmten Geschwister gibt es so manch köstlichen Nachtisch, der entdeckt werden möchte. Und auch eine Dessert-Spezialität, die gar nicht so italienisch ist, wie es scheint…
Cassata und Cannoli – sizilianische Dessertträume
Bei der Cassata handelt es sich um ein ganz besonderes Dessert sizilianischer Herkunft. Nicht nur, weil die Cassata – aus dem 9. Jahrhundert stammend – wahrlich ein Traditionsdessert ist, sondern auch, weil die Leckerei vornehmlich auf Hochzeiten serviert wird. Cassata nach traditioneller Art das ist ein mit Likör verfeinerter Schichtkuchen aus Biskuitteig, der über ein köstliches Innenleben aus fruchtigem Ricotta oder Quark, verfeinert mit Rosinen und Zitronen- oder Orangenaroma verfügt.
Gelegentlich erhält die Cassata einen Mantel aus Schokolade oder Marzipan. Wird das köstliche Schichtdessert halbgefroren serviert, spricht man von „semifreddo“ und das wiederum ist eine eigenständige Dessertkategorie.
Die Cannoli stammen ebenfalls ursprünglich aus Sizilien, wenngleich die köstlich gefüllten Teigröllchen auch in Amerika sehr populär sind. Bei den Cannoli handelt es sich um kleine Teigröllchen, die erst frittiert und nachfolgend mit einer gehaltvollen Mischung aus mit Früchten vermengtem Ricotta gefüllt werden. Damit die süße Füllung an Ort und Stelle bleibt, verschließt man die Teigröllchen beidseitig mit Erdbeeren oder Kirschen.
Eiscreme – der italienische Klassiker
Geht es um Desserts, darf die Eiscreme nicht fehlen. Sie erscheint so typisch italienisch, dass leicht vergessen wird, dass die Italiener beileibe nicht die Ersten waren, die dem Verzehr der Eiscreme frönten. Vor über 2000 Jahren fanden bereits Chinesen und Griechen Gefallen daran, Fruchtsäfte mit Eis oder Schnee zu vermengen, welches eigens von den Berggipfeln herangetragen wurde.
Doch erst die Römer verfeinerten die eisgekühlte Leckerei zusehends, so dass die gekühlte Mixtur dem heutigen Speiseeis immer näher kam. Die Geschichte in Gestalt des Niedergangs des Römischen Reiches setzte dem „eisigen Siegeszug“ vorerst ein Ende.
Erst Marco Polo brachte seinen Landsleuten im 13. Jahrhundert das Wissen um die Herstellung einer Kältemischung mit, die er während einer Reise nach China entdeckt hatte. Die erste Eisdiele jedoch wurde nicht in Italien eröffnet, sondern um 1660 in Paris – dies allerdings von Francesco Procopio di Cultelli, dem italienischen Koch des Sonnenkönigs (Ludwig XIV). Und somit ist die Eiscreme wohl doch ein typisch italienisches Dessert.
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