Basilienkraut oder Balsam nennt man das Basilikum (Ocimum basilicum) genauso wie Pfeffer- oder Königskraut. Und auch der botanische Name verweist auf königliche Herkunft: ‚basileus’ war im klassischen Griechenland ein Herrschertitel.
In der Volksmedizin wird das Königskraut nicht nur wegen seines aromatischen Geschmacks, sondern auch wegen seiner verdauungsfördernden, krampflösenden und entzündungshemmenden Wirkung geschätzt. Dank seines hohen Gehalts an ätherischen Ölen (bis zu 1,5 Prozent) – darunter Estragol, Kampfer, Linalool, Cineol und das gewürznelkenartig duftende Eugenol – hat Basilikum außerdem eine leicht antiseptische Wirkung. Außerdem enthält es Magnesium, Phosphor und Calcium.
Basilikum als Würz- und Heilmittel
In den Mittelmeerraum kam das Basilienkraut aus Vorderindien, wo es schon vor rund 4000 Jahren als Würz- und Heilmittel geschätzt war. Doch auch in anderen Ländern gibt es eigene Basilikumarten – wer asiatische Küche schätzt, kennt vielleicht Thai-Basilikum. Die Römer brachten die Pflanze über die Alpen in nördlichere Gefilde – wie sehr sie Basilikum schätzten, kann man noch heute in der italienischen Küche sehen: die Basilikumsauce Pesto und die Kombination von sonnreifen Tomaten mit Mozzarella und Basilikum als Caprese sind ohne Basilikumblätter undenkbar. Aber auch in Frankreich ist Pistou sehr beliebt – was nicht nur der allgemeine Begriff für Basilikumgerichte ist, z. B. provencalische Soupe au pistou sondern speziell eine dem Pesto verwandte Basilikumsauce bezeichnet.
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Basilikum für die Kräuterküche
Die hierzulande meist einjährige Pflanze aus der Familie der Lippenblütler gibt es, was noch wenig bekannt ist, in vielen auch farbigen Varianten. Weiß panaschierte Blätter, dunkelrote Blätter, kleine haarige oder große glatte Blätter, weiße, rosa oder violette Blüten – wer verschiedene Basilikumsorten in den Garten pflanzt, kann farbenfrohe und geschmackliche Überraschungen erleben, beispielsweise mit Zitronenbasilikum.
Das Köningskraut ist jedoch kälteempfindlich, man sollte also für einen sonnenwarmen Platz sorgen, der vor Zugluft geschützt ist. Der Boden sollte humusreich sein und nicht zu schwer – mischen Sie im Zweifelsfall etwas Sand unter. Basilikum braucht außerdem reichlich Wasser, darf aber, wenn er im Topf gezogen wird, nicht mit nassen Füßen herumstehen, sonst fault er leicht.
Das Geheimnis einer langen Erntezeit bei Basilikum ist das richtige Pflücken. Knipsen Sie immer die Zweigspitzen mit zwei oder vier Blättern ab. So regen Sie das Basilikum zum Wachsen an: aus den Blattachseln treiben nun nämlich neue Zweige aus. Lassen Sie dagegen die Zweigspitzen stehen, wird das Basilikum bald zu blühen beginnen.
Bei den typischen Supermarkt-Basilikumpflanzen sorgt die Blüte jedoch für härtere und etwas bitterere Blätter, was nicht jeder mag. Die Blüten kann man natürlich ebenfalls essen, sie machen sich besonders bei den violettblütigen Varianten als hübsche Salatzutat und schmecken süßer als die Blätter.
Die empfindlichen Blättchen sollten übrigens niemals mitgekocht werden – streuen Sie sie lieber frisch gepflückt und kleingehackt unmittelbar vor dem Servieren über die Speisen oder legen Sie einen kleinen Zweig Basilikum als essbare Dekoration an den Tellerrand.
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