Er zeigt karitatives Engagement und hat für die Porzellan-Manufaktur Rosenthal ein preisgekröntes Service entworfen. In seiner Freizeit spielt er Basketball und beschäftigt sich nebenbei mit Philosophie, Kunst und Fotografie.
Obendrein sieht er – typisch italienisch – auch noch unverschämt gut aus. Fast scheint es, als hätte Massimiliano Alajmo bei der Verteilung der guten Gaben mehr als einmal laut „Hier!“ geschrieen.
Le Calandre – die Genussoase der Familie Alajmo
Da ist der triste Industrievorort in Padua, der all das bietet, was man von einem derartigen Ort erwartet: Lärm, ohrenbetäubenden Schwerlastverkehr, schmucklose Fabrikbauten. Doch dann findet man inmitten dieser unspektakulären Gegend eine wahre Genussoase, die so gar nicht hierher passt.
Das Restaurant „Le Calandre“ ist nunmehr in der fünften Generation in Familienbesitz. Der Mutter Rita Chimetto hat es 1992 seinen ersten Stern zu verdanken. Dann das „Il Calandrino“ – eine edle, chromglänzende Kaffeebar. Einen Steinwurf weit entfernt findet man ein Feinkostgeschäft sowie das Hotel „Maccaroni“, welches derzeit wegen Renovierungsarbeiten geschlossen ist.
Erschaffen wurde das genussvolle Industrie-Kontrastprogramm, sozusagen ein Rundum-Paket für Gaumen und Seele, von Familie Alajmo – allen voran von den Brüdern Massimiliano und Raffaele, der für die Ausstattung von Speisesaal und Weinkeller verantwortlich ist.
Ein Mann, ein Weg, eine Erfolgsstory
Massimiliano Alajmo (* 6. Mai 1974) wusste schon früh, dass sein beruflicher Weg (kein Wunder bei dieser Familientradition) nirgendwohin sonst führen konnte, als in die Küche. Und so strich er zunächst das Diplom der Hotelfachschule Pietro d’Abano ein, ehe er sich bei den französischen Spitzenköchen Marc Veyrat und Michel Guérard den letzten Schliff holte.
1993 war Alajmo bereit, seiner Mutter in der Sterneküche des „Le Calandre“ den Kochlöffel aus der Hand zu nehmen. Der Stil des ehrgeizigen Italieners bewegt sich im Rahmen der regionalen Traditionsküche. Er spielt mit kontrastierenden Texturen und spannenden Aromakompositionen.
Überhaupt hat das Kreieren eines Menüs für ihn etwas von einem sorgsamen Fotoarrangement. Alles wirkt harmonisch unaufgeregt und doch ist es bis ins Detail durchdacht. Massimilianos Freude an gutem Design erkennt man unschwer auch in der ausnehmend frisch und elegant gestalteten Speisekarte.
Edel, hilfreich und auf jeden Fall gut – das Leben jenseits der Küche
Der Ästhet Alajmo hat nicht nur in der Küche ein Auge für Farben und Formen und einen Sinn für die perfekte Harmonie. Für den Porzellan-Hersteller Rosenthal entwarf der Sternekoch das Service „In.gredienti“, das in seiner raffinierten Schlichtheit schon wieder so faszinierend ist, dass es von der Jury als „best of the best“ geadelt wurde.
Der Ausflug in die Design-Welt war nur eine Stippvisite, im karitativen Bereich hingegen hat der Koch den Grundstein für ein langfristiges Projekt gelegt. Gemeinsam mit seinem Bruder Raffaele engagiert er sich für die Stiftung „Il Gusto per la Ricera“, die sich der Erforschung von Kinderkrankheiten widmet. Ziel der von den Mitgliedern organisierten Gourmetabende ist es, Geld für die Stiftung zu sammeln.
Restaurant: Le Calandre, Via Liguria 1, 35030 Rubano, Italien
Fotos: © Alajmo – Ristorante Le Calandre
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