Luisa Valazza – die Sterneköchin aus dem Piemont

Gemeinsam mit ihrem Mann Angelo führt die temperamentvolle Italienerin Luisa Valazza das Regiment im Restaurant „Al Sorriso“. Und obwohl die mehrfach preisgekrönte und mit Sternen dekorierte Köchin in ihrem Fach getrost als alter Hase bezeichnet werden kann, wird sie dennoch nie müde, kulinarisch neue Wege zu beschreiten.

Ihr Ziel ist es nicht nur, den Gästen köstliche Neuigkeiten mit traditionellen Wurzeln zu servieren – Luisa Marelli Valazza strebt danach, ein unvergessliches kulinarisches Feuerwerk für alle Sinne zu entzünden.

Literaturstudium statt Kochkurs

Wie so oft in der Biografie der großen Köchinnen war es auch bei Luisa Valazza der Zufall, der sie in die Küche führte. In ihrem Fall kam der Zufall in Gestalt eines Küchenchefs aus der Schweiz daher, der 1981 im Restaurant „Al Sorriso“ arbeitete. Das Restaurant in der Nähe von Mailand hatten Luisa Marelli Valazza und ihr Mann Angelo Valazza gerade übernommen, als besagter Küchenchef sich in einer Nacht-und-Nebel-Aktion dazu entschloss, in seine Heimat zurückzukehren.

Valazza konnte zwar ein Literaturstudium vorweisen – aber auch nicht einen Kochkurs. Gänzlich fremd war ihr die Küche allerdings nicht, hatte sie doch zuvor schon seit 1970 in einem weiteren Sterne-Restaurant ihres Mannes in Borgomanero mitgearbeitet.

Luisa Valazza entschloss sich kurzerhand, ins kalte Wasser zu springen und den abtrünnig gewordenen Küchenchef zu ersetzen. Eine gute Entscheidung. Valazza schwamm sich nicht nur frei und machte ihre Sache so gut, dass die Gäste begeistert waren – auch der Guide Michelin wurde auf sie aufmerksam und verlieh ihr in den nachfolgenden Jahren drei Sterne.

Das verwundert nicht, wenn man Rezepte liest wie etwa „Risotto mit Kürbis, Amaretti, Balsamico und Gorgonzolasauce“ (nachgekocht von lamiacucina).

Regionalküche mit Pfiff und Leidenschaft

Luisa Valazza ließ sich durch das kulinarische Schaffen von Frédy Girardet oder Jacques Pic inspirieren und die Besuche in den Restaurants ihrer Vorbilder waren ein Erlebnis, das sie nachhaltig prägte. Die angehende Starköchin war nicht nur von der besonderen Atmosphäre verzaubert oder begeistert von dem, was die Maîtres kreierten. Besonders angetan hatte es ihr die Leidenschaft, mit der die Küchenchefs agierten.

Für die Autodidaktin ist das die wahre Kunst, die einen Meister seines Faches ausmacht, und genau diese Leidenschaft ist es auch, die das Schaffen Valazzas auszeichnet.

Die Lebensphilosophie der sympathischen Köchin, „Versuche immer, das Beste zu geben und mit den Füßen auf dem Boden zu bleiben“, ist so einfach wie überzeugend. Kombiniert mit ihrem Koch-Credo, den Gaumen aufs angenehmste mit unvergesslichen kulinarischen Sensationen zu verwöhnen, entsteht das, wofür die Italienerin berühmt ist. Eine traditionelle und bodenständige Regionalküche, die zeitgenössische Impulse aufgreift und geschmacklich stets am Puls der Zeit ist.

Valazzas Tipp für Hobbyköche: Leidenschaft und eine klare Vorstellung dessen, was kreiert werden soll.

Fotos: © Al Sorriso, Italien

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