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Konservierung:

Kandieren – ein zuckersüßer Genuss

Es gibt durchaus Konservierungsmethoden, die einen ganz besonderen Genuss versprechen. Die Rede ist natürlich nicht von schnödem Dosenfraß, sondern von kandierten Leckerbissen in Gestalt von Früchten, Nüssen, Mandeln oder Kastanien.

Rote Äpfel die kandiert sind

Ein Hochgenuss für Naschkatzen – mit Zucker überzogene kandierte rote Äpfel. Bild: © fotolia.de

Ein süßer Hochgenuss für Naschkatze sind die kandierten Äpfel, die dank ihrer leuchtend roten Glasur auch als „Liebesapfel“ bezeichnet werden. Die zuckersüße Nascherei tauchte erstmalig zu Beginn des Mittelalters auf englischen Jahrmärkten auf. Noch heute ist ein Besuch auf der Kirmes oder dem Weihnachtsmarkt ohne den Biss in den kandierten Apfel oder den Griff in die raschelnde Papiertüte mit den knackig kandierten Mandeln nur halb so schön.

Alles Zucker – kandieren oder karamellisieren

Kandierte Lebensmittel sind nicht nur süß und lecker, sondern auch sehr lange haltbar. Durch den Kandierungsprozess wird den Lebensmitteln langsam die Flüssigkeit entzogen, der Zuckergehalt hingegen steigt auf 70 Prozent und mehr.

Das Kandieren selbst ist nichts für Eilige. Wer sich an traditionelle Rezepte hält, muss das Kandiergut für einen Tag in einer hochkonzentrierten Zuckerlösung ruhen lassen – beim ersten Durchgang. Es folgen bis zu sechs weitere Tage, in denen die Prozedur fortlaufend wiederholt wird.

Nicht zu verwechseln ist das Kandieren übrigens mit dem Karamellisieren. Beim Karamellisieren wird der Zucker in einem Topf erhitzt und dann beispielsweise über fein geschälte Orangenscheiben oder Möhren gegeben. Die bersteinfarbene Masse hinterlässt beim Erstarren eine dünne, zuckersüße Kruste, die süße oder deftige Speisen raffiniert veredelt. Und im Gegensatz zum Kandieren ist das Karamellisieren eine Sache von wenigen Minuten.

Äpfel selber kandieren

Die leckeren Jahrmarkt-Äpfel lassen sich übrigens auch in der heimischen Küche herstellen – und da sie genau genommen nur mit einer Zuckerschicht überzogen werden, dauert das auch gar nicht mal so lange.

Die Zutaten für vier kleine Äpfel sind: 125 ml Wasser, 200 g brauner Zucker, vier Äpfel, vier lange Holzspieße. Und so geht’s: Wasser und Zucker langsam erhitzen, so dass sich der Zucker vollständig auflöst. Derweil werden die Äpfel präpariert: Den Stiel entfernen und die Äpfel auf die Holzspieße stecken.

Hat die Wasser-Zuckerlösung eine dickflüssige, sirupartige Konsistenz erreicht, werden die Äpfel nacheinander ins Zuckerbad getaucht und zum Trocknen auf ein gefettetes oder mit Backpapier ausgelegtes Blech gelegt.

Das klingt kinderleicht, allerdings ist beim Kandieren Fingerspitzengefühl gefragt. Entscheidend ist die Konsistenz der Zuckermasse. Sie muss möglichst heiß und dickflüssig sein, darf jedoch nicht anbrennen. Zudem sollte die Masse relativ bläschenarm sein, denn anderenfalls sieht der Zuckermantel einfach nicht so ansprechend aus – dem Genuss tut das allerdings keinen Abbruch.

Übrigens: Wer es ganz stilecht mag, kann während des Erhitzens noch ein wenig rote Lebensmittelfarbe in die Zuckerlösung geben. Das beeinflusst zwar nicht den Geschmack, aber das Auge isst ja bekanntlich ebenfalls mit.

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