Natürlich gibt es da die Pasta und die Pizzen, und wenn die auf den Tisch kommen, soll es deftig und manchmal auch scharf zugehen. Doch die italienische Küche hat auch andere Seiten zu bieten: köstliche Desserts.
Die „Dolci“, Italiens Süßspeisen, geben sich zwar kalorientechnisch meistens mehr als üppig, sind aber ein verführerisches Seelenfutter und bieten eine willkommene Abwechslung zur Bayrisch Creme oder der Eistorte. Einige der italienischen Dessert-Klassiker wie das berühmte und nicht minder beliebte Tiramisu lassen sich auch relativ einfach selbst – und bei Bedarf sogar weniger fettreich – zubereiten.
Tiramisu lebt von Gegensätzen
Sahniger Mascarpone, weiche Löffelbiskuits, herber Espresso, dunkler Kakao und ein Schuss Likör – das italienische Tiramisu lebt von seinen Gegensätzen. Das Tückische dabei: Trotz der fettreichen Mascarpone-Creme, die beim traditionellen Rezept mit Eigelb verfeinert wird, schmeckt das Dessert überraschend leicht auf der Zunge und entfaltet nicht sofort seine sättigende Wirkung.
Das Tiramisu ist eine Schichtspeise, die meistens in eckigen Auflaufformen aus Glas oder Keramik serviert wird. Die Biskuits dürfen sich mit Espresso und Likör vollsaugen und wechseln sich mit einer Schicht Creme aus Mascarpone, Eigelb und Zucker ab. Die letzte Cremeschicht wird dick mit ungesüßtem, echtem Kakao bestäubt. Nach der Zubereitung muss das Tiramisu einige Stunden im Kühlschrank durchziehen.
Desserthilfen aus dem Supermarkt erlauben auch Anfängern, ein leckeres Tiramisu zu zaubern – wer auf die schlanke Linie achtet, kann den schweren Mascarpone zudem durch gesüßten Quark ersetzen und die Eier weglassen. Allerdings bekommt das Tiramisu dadurch eine leicht säuerliche Note.
Ein Hauch von Schaum: Zabaione
Bei der Zubereitung ihrer Dolci verwenden die italienischen Köche gerne einen Schuss Alkohol – so auch bei der Zabaione, einer locker-schaumigen Weincreme, deren Gelingen ein wenig Fingerspitzengefühl erfordert. Mit der folgenden Rezeptanweisung sollte aber nichts schief gehen.
Vier sehr frische Eigelb werden in einer hitzefesten Rührschüssel mit 50 Gramm gesiebtem Puderzucker und 100 Milliliter Marsala-Wein, einem italienischen Dessertwein, verrührt. Nun die Schüssel ins heiße Wasserbad stellen und das Gemisch so lange mit dem Quirl oder dem elektrischen Handrührgerät schlagen, bis sich die Creme verdickt. Dabei darf die Temperatur des Wassers nicht zu stark ansteigen, da sonst das Ei gerinnt.
Ein bisschen Kondition ist hilfreich, denn die Creme muss anschließend im kalten Wasserbad so lange weiter geschlagen werden, bis sie ausgekühlt ist. Die Zabaione sofort in ein Dessertglas füllen und servieren – gerne auch mit puderzuckerbestäubten Waldfrüchten oder einigen Weintrauben.
Sahnig-glatt: Panna Cotta
Die Panna Cotta hingegen muss einige Zeit im Kühlschrank fest werden und lässt sich dann auf einen flachen Dessertteller stürzen. Mit Zugabe von Gelatine klappt dies auch bei Anfängern: 500 Milliliter Sahne mit 50 Gramm Zucker schonend erhitzen und mit dem Mark einer Vanilleschote verrühren. Die Vanille-Sahne-Mischung zirka zehn Minuten lang bei niedriger Hitze köcheln lassen.
Inzwischen zwei Blatt weiße Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Den Topf von der Herdplatte ziehen und die Vanillesahne leicht abkühlen lassen; dann die Gelatine einrühren und auflösen.
Die Panna Cotta – was übersetzt übrigens nichts anderes heißt als ‚gekochte Sahne’ – in runde Dessertförmchen füllen, kalt stellen und vor dem Servieren stürzen. Die Sahnetörtchen mit flüssigem Karamell verzieren und rund herum frisches Obst trapieren, zum Beispiel Erdbeeren oder Heidelbeeren.
Fruchtige Vielfalt: Macedonia
Apropos Obst: Italienische Dessert müssen nicht zwingend sahnig und kalorienreich ausfallen. Gerade im Süden des Landes wird häufig der Macedonia serviert, ein Obstsalat auf der Basis von Pfirsich, Äpfeln, Nektarinen und Melone, dem mit einem Schuss Likör, einigen Mandelsplittern und Zitronensaft der letzte Schliff verliehen wird. Macedonia schmeckt auch prima zu Sahneeis und Panna Cotta.
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