Heidelbeeren können eine pflichtbewusste Hausfrau durchaus an den Rande des Wahnsinns bringen – nämlich dann, wenn sie nicht im Mund landen, sondern auf der reinweißen Bluse oder dem frisch gewaschenen T-Shirt.
Denn die Heidelbeere ist bekannt für äußerst hartnäckige Flecken, die sich den meisten Behandlungen stur wiedersetzen. Wer es schafft, sie ohne Malheur zu verspeisen, tut sich jedoch nur Gutes.
Rund um die köstlichen Beeren
Neben ihrem hohen Gehalt an abwehrstärkendem Vitamin C, Fruchtsäuren und Flavonoide sind die runden Beeren auch reich an wertvollen Gerbsäuren, die antibakteriell wirken und Durchfallerkrankungen lindern können. Außerdem begeistern sie durch einen sanften, milden und dennoch intensiven Geschmack, der zu zahlreichen Rezeptideen inspiriert.
Heidelbeeren, auch Blaubeeren genannt, galten lange Jahre als Seltenheit, bis Sorten entwickelt wurden, die selbst der Hobbygärtner ohne größere Probleme zu Hause anpflanzen kann. Trotzdem werden sie wegen ihrer besonderen Bodenansprüche – sie mögen trockene Heideböden und vertragen keine Hitze – in Obstläden meistens in verblüffend winzigen Schälchen und Portiönchen zu recht saftigen Preisen angeboten.
Wesentlich billiger sind die eingemachten Blaubeeren aus dem Glas, die aber geschmacklich niemals mit den frischen Beeren auf einer Linie liegen können und durch das Einmachen viel kleiner geworden sind. Hochwertige Heidelbeeren sind dunkelblau bis dunkelviolett, haben eine feste Schale und bezaubern durch einen matten, manchmal schimmernd-samtigen Überzug. Sie sollten bereits beim Einkauf fein duften und auf keinen Fall verschrumpelt sein. Je praller und saftiger sie aussehen, desto besser schmecken sie auch.
Viele Obstfans genießen die Blaubeeren am liebsten pur mit Kristallzucker und etwas Milch oder Sahne – und verraten sich anschließend durch auffällig bläuliche Spuren an ihren Zähnen, die bei der üblichen Zahnreinigung allerdings rasch wieder verschwinden. Ein moderner Klassiker und heiß begehrt von Groß und Klein ist die Muffin-Variante: Blaubeeren, die in einem soften Rührkuchenteig versinken und zu kleine runden Törtchen ausgebacken werden.
Heidelbeeren-Muffins
Für den Teig 100 Gramm Butter flüssig werden lassen und nach dem Abkühlen mit drei verquirlten Eiern, 200 Gramm Zucker und 200 Milliliter Milch verrühren. Nun 330 Gramm Mehl, einen Esslöffel Backpulver und eine kräftige Prise Salz sehr rasch mit der Eier-Zucker-Butter-Creme vermengen, die abgeriebene Schale einer unbehandelten Orange einrieseln lassen und zum Schluss 250 Gramm frische, gewaschene Heidelbeeren unterheben. Den Teig mit Hilfe zweier Löffel in Muffin-Förmchen füllen und bei 180 Grad Umluft zirka 25 Minuten lang backen. Nach dem Abkühlen dick mit Puderzucker bestreuen.
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Blaubeeren-Aprikosen-Konfitüre
Ein luxuriöses und außergewöhnliches Geschenk ist eine Konfitüre aus Heidelbeeren und Aprikosen mit Vanillearoma, die es so garantiert nicht zu kaufen gibt: Ein Kilogramm Heidelbeeren waschen und gut abtropfen lassen. 500 Gramm frische Aprikosen entsteinen, mit den Blaubeeren, dem ausgekratzten Mark einer Vanilleschote und einem Paket Gelierzucker 3:1 vermischen und ziehen lassen, bis sich Saft abgesetzt hat. Nun alles zusammen nach der Packungsanweisung des Gelierzuckers kochen und sehr heiß in sterilisierte Marmeladengläser füllen.
Ansonsten können die Blaubeeren fast jeden cremigen Nachtisch verfeinern – zum Beispiel eine Creme brulée, ein lockeres Vanillemascarpone-Mousse oder ein schlichtes Vanilleeis. Dabei ist aber stets darauf zu achten, dass der sanfte Eigengeschmack der Heidelbeeren nicht durch intensive andere Aromen überdeckt wird.
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