Doch warum verzichten, wenn der Urlaub vorbei ist und ein langes, germknödelfreies Jahr ansteht – Germknödel selbst zuzubereiten ist gar nicht so schwierig, und das Ergebnis schmeckt meistens besser als die fertigen Tiefkühl-Germknödel zum Erhitzen in der Mikrowelle.
Die wichtigste Voraussetzung für das Gelingen der österreichischen Spezialität ist die Herstellung eines lockeren, geschmeidigen Hefeteigs. Anfänger müssen die Klöße auch nicht zwingend mit dem Pflaumenmus füllen, sondern können es anbei als Kompott servieren.
Um es gleich zu Anfang zu gestehen: Germknödel sind eine echte Kaloriensünde. Aber sie sind in ihrer Duftigkeit kaum zu übertreffen und ein typisches Soul Food – kurz: ein Essen, das Leib und Seele gut tut. Und außerdem bereitet man einen Germknödel ja nicht jeden Tag zu.
Der eigenartige Name der Mehlspeise stammt übrigens aus der österreichischen und bayerischen Mundart – in den Alpen nennt man einen Hefeteig auch Germteig. Und auf den Hefeteig kommt es an. Wenn er gelingt, ist auch der Rest kein Problem mehr.
Germknödelteig zubereiten
Zunächst muss ein Vorteig angerührt werden. Dafür 100 Gramm Mehl in eine Schüssel sieben. In die Mitte eine Kuhle drücken und 20 Gramm zerbröselte Frischhefe, einen Esslöffel Zucker und zwei Esslöffel lauwarme Milch hineingeben. Die Kuhle mit einer dünnen Schicht Mehl überhäufen und den Vorteig eine Viertelstunde gehen lassen.
Inzwischen die Schale einer halben Bio-Zitrone reiben und mit vier Esslöffeln lauwarmer Milch 150 Gramm Mehl, einem Ei und einer Prise Salz vermengen. Alles zusammen mit dem aufgegangenen Vorteig gut verkneten und weitere 20 Minuten gehen lassen.
Germknödel füllen
Hat sich das Volumen des Teiges verdoppelt, kann er zu sechs runden Klöße geformt werden. Wer sie füllen möchte, sollte sie mit Kraft flach drücken, in die Mitte einen Esslöffel Pflaumenmus geben und dann die Ränder darüber falten. Nun daraus vorsichtig einen Knödel drehen.
Da dieses Prozedere ein wenig Übung kostet, kann man auf diesen Schritt natürlich auch verzichten, wenn es schneller gehen soll. Die Germknödel schmecken ebenfalls, wenn man das Pflaumenmus extra serviert und die Knödelbissen eintunkt.
Germknödel garen
Nun ist noch einmal Geduld gefragt: Vor dem Garen müssen die Hefeklöße erneut 20 Minuten gehen. Anschließend in einem großen Topf reichlich gesalzenes Wasser erhitzen und die Knödel von jeder Seite fünf Minuten bei gemäßigter Hitze köcheln lassen.
Ob sie gar sind, lässt sich wie bei einem Kuchen mit einem Holstäbchen testen, das in den Teig gestochen wird – kommt es sauber wieder heraus, sind die Knödel fertig.
Butter-Soße und Mohnzucker für Germknödel
Für die Soße vier Esslöffel Butter in einer Pfanne zergehen lassen und 60 Gramm gemahlenen Mohn mit 2 Esslöffeln gesiebtem Puderzucker vermischen. Die Knödel auf einem Schaumlöffel gut abtropfen lassen, auf einen flachen Teller setzen, mit der zerlassenen Butter übergießen und dem Mohnzucker bestreuen. Noch heiß servieren.
Manche Süßmäuler lieben die Germknödel statt mit Butter mit heißer Vanillesoße. Dafür am besten fertige Vanillesoße nehmen und in der Mikrowelle erhitzen. Da der Germknödel sehr sättigend ist, eignet er sich gut als süße Hauptspeise nach einer leichten, vitaminreichen Gemüsesuppe.
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