Längst vorbei ist die Zeit, in der hauptsächlich einheimische Früchte wie Äpfel, Birnen, Pflaumen und Beeren die Auslagen unsere Obst- und Gemüseabteilungen und die Marktstände prägten.
Zwar ist bei einigen an regionalen Produkten orientierten Händlern noch immer ein jahreszeitlich bedingter Wechsel des Angebotes zu erkennen, doch in Supermärkten findet man das ganze Jahr über ein buntes Angebot quer durch die Obstlandschaft.
Seit einigen Jahren haben sich zu den vertrauten Produkten bunte Exoten hinzugesellt, deren zum Teil bizarres Aussehen so manchen vor die Frage stellt: Wie schmeckt das und wie kann man das essen?
Hier sind kurze Steckbriefe für Sie, die Ihnen vier exotische Einwanderer in unseren Obstregalen vorstellen sollen:
Ugli: Die birnenförmige Kreuzung aus Grapefruit, Orange und Tangarine wird manchmal mit einer Grapefruit oder großem Mandarine verwechselt.
Auf der Suche nach einem Namen für die Züchtung aus Jamaika einigte man sich 1930 auf Ugli, was „hässlich“ bedeutet. Dabei bezieht man sich auf die oft schrumpelig erscheinende Haut. Wie bei eine Clementine wird die Haut abgepellt und das extrem saftige und sehr aromatische, süße Fruchtfleisch freigelegt.
Pepino: In Südamerika genießen die Indianer diese Delikatesse mit dem gelben und süßen Fruchtfleisch schon seit langem.
Geschmacklich erinnert die 10 bis 20 Zentimeter große Pepino an Melonen und Birnen und auch in ihrem Äußeren ähnelt sie mit den braunen Streifen ein wenig eine spitz zulaufenden Melone. Man sollte nur leuchtendgelbe Pepinos kaufen, dann sind sie geschmacklich ein Erlebnis; unreife Früchte verfügen kaum über Aroma.
Zum Verzehr werden die Früchte geschält und entkernt und dann wie Birnen gegessen oder auch zu Schinken oder Krabben gereicht.
Pitahaya gelb: Diese bizarre Frucht mit den warzenähnlichen kleinen Auswüchsen erinnert nur auf den ersten Blick an eine kleine, ovale Ananas. Sie ist eine Kakteenfrucht und kommt hauptsächlich aus Vietnam, Kolumbien oder Guatemala zu uns.
Man kann die Frucht halbieren und auslöffeln oder die Schale vom Fruchtfleisch abziehen, nachdem man sie mit einem Messer der Länge nach eingeritzt hat. Das weiße Fruchtfleisch ist von vielen kleinen schwarzen Kernen durchzogen, die mitgegessen werden.
Im Geschmack erinnert die gelbe Pitahaya an Kiwi oder Birne. Die Frucht gibt es auch mit roter Schale, allerdings ist diese Variante nicht so aromatisch wie die gelbe.
Durian: Hier haben wir es mit einer ganz außergewöhnlichen Frucht zu tun, die auf viel Begeisterung, aber auch Ablehnung stößt: 20 bis 30 Zentimeter groß wird die Frucht, die einer riesigen stachligen Kastanie ähnelt und kann 2 bis 5 Kilogramm auf die Waage bringen.
Wenn die Frucht nach nichts riecht, so ist sie noch nicht reif, denn gerade der Geruch zeichnet eine reife Durian aus: „faule Eier“, „überreifer Harzer Käse“, „gärende Biotonne“, „Babywindel“ – die blumigen Beschreibungen verraten, dass Sie kein wohlriechendes Aroma erwarten dürfen. Südostasiatische Fluglinien haben deshalb sogar Beförderungsverbote erlassen.
Doch wer sich davon nicht beirren lässt und mit einem scharfen Messer das cremige Fruchtfleisch der fünf Kammern von Schale und Kernen trennt, kann einen zarten Vanille-Geschmack genießen mit einem Hauch Walnuss, Banane und Ananas.
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