Der Alltag (Kloster, Urlaub) wird immer stressiger und steckt voller störender Reize – viele Menschen sehnen sich nach der Geborgenheit der Stille, nach Zeit für sich selbst und einer ruhigen, besonnenen Atmosphäre. Doch auch ihrem Körper wollen sie Gutes tun. Viele Klöster haben deshalb ihre Pforten für Urlauber geöffnet und bieten ihnen eine wohltuende Auszeit an, in denen Wellness-Behandlungen an der Tagesordnung stehen. Auf den Luxus eines Vier-Sterne-Hotels müssen die Besucher hier zwar verzichten – doch dafür befinden sich die Klöster oft in äußerst reizvoller Lage mitten in der Natur.
Alleine das Hallen der eigenen Schritte in einem jahrhundertealten Kreuzgang, in den die Sonne malerische Schattenspiele zaubert, versetzt einen im Nu in eine andere Wirklichkeit. Ein Kloster hat seine eigene, besondere Atmosphäre, die Hektik und Stress keinerlei Angriffsfläche bietet. Wer hier lebt, lebt mit Gott und ist im Glauben fest verankert – und das spiegelt sich nicht nur in der Stimmung, sondern auch in der erhabenen Klosterarchitektur wider.
Meistens liegen die historischen Gebäude fernab von der Stadt im Grünen und locken mit reizvollen Kräutergärten und weitschweifigen Wanderwegen. Das alles passt zum Grundgedanken der Wellness-Philosophie: zur Ruhe kommen, sich selbst finden und seinen Körper verwöhnen.
Die Klöster haben dieses Bedürfnis der Menschen erkannt und bieten immer öfter Zimmer, angebaute Gästehäuser und spezielle Urlaubsarrangements für überlastete Städter an – plus Wellness-Einheiten wie Massagen, Meditationskurse oder Körperbehandlungen. Oft wird es den Gästen auch ermöglicht, an den täglichen Andachten und Gottesdiensten teilzunehmen und sich mit den ansässigen Schwestern auszutauschen.
Doch all das geschieht auf der Basis absoluter Freiwilligkeit, sofern die Klosterregeln von den Urlaubern nicht gestört werden. Ein prominentes Beispiel für ein solches Wellness-Kloster ist die Abtei Arenberg bei Koblenz, die seinen Besuchern medizinische Anwendungen, Kurse im Nordic Walking und Aquafitness anbietet und die Räumlichkeiten entsprechend umstrukturiert hat.
Die Wellnessaufenthalte können in einigen Klöstern auch mit Besinnungstagen und Kursen verbunden werden, in denen die Gäste sich nicht nur auf Sinnsuche, sondern auch auf die Suche nach ihren ureigenen Bedürfnissen begeben und gleichzeitig viel Zeit und Raum zum Alleinesein und Nachdenken gewährleistet bekommen.
Das unterscheidet den „Kloster-Wellness“ vom Urlaub im Wellness-Hotel, wo rund um die Uhr für Abwechslung und Vergnügen gesorgt wird. Doch immer mehr Menschen schätzen gerade diesen Luxus der wenigen Entscheidungen und wenigen Anreize und fühlen sich nach einem Urlaub im Kloster erholter und gelassener denn je.
Auch in Krisensituationen kann ein Aufenthalt im heiligen Gemäuer – vor allem dann, wenn er mit Wohlfühlbehandlungen kombiniert wird – neue Perspektiven aufzeigen und das Gefühl der Hilflosigkeit mindern. An so genannten Schnuppertagen können Besucher sich ein erstes Bild von einem solchen Kloster verschaffen. Das ist empfehlenswert, denn der Urlauber soll sich in dem ungewohnten Urlaubsambiente spontan wohlfühlen.
Auf den Internetseiten der katholischen und evangelischen Kirche werden jene Kloster aufgelistet, die Gäste aufnehmen und Wellnessbehandlungen im Programm haben.
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