Wer an den philosophischen Dualismus von Seele einerseits und Körper andererseits glaubt, für den steht meist auch außer Frage, dass die Seele nach dem Tod den Körper verlässt, um sich neuen Aufgaben, vielleicht auch neuen Inkarnationen zu stellen. Nun gibt es jene Neugierigen, die die persönliche Trennung von Materie und Geist gerne schon vor ihrem Ableben ausprobieren und erfahren möchten. Glaubt man den psychologischen Grenzwissenschaften, dann stellt dieses Ansinnen keinerlei Problem dar. Denn mit den geeigneten Techniken, die sich sogar trainieren lassen sollen, kann jeder, der es möchte, seine ganz individuelle Astralreise antreten und seine ureigenste außerkörperliche Erfahrung (englisch: Out of Body Experience, abgekürzt „OOBE“) durchleben. Doch verlässt das „Ich“ dabei wirklich seine physiologische Basisstation? Oder ist das alles nur eine freundliche Fiktion auf der soliden Basis naturwissenschaftlich fundierter Befunde zum Thema „veränderte Bewusstseinszustände„?
Nahtoderfahrungen in Grenzsituationen
Die authentischen Berichte über Nahtoderfahrungen sind faszinierend. Da verlassen Menschen, um deren Leben die Ärzte gerade auf dem OP-Tisch kämpfen, ihren schwer beschädigten Körper, um über der ganzen hektischen Szenerie zu schweben, und sich das ganze Tun und Treiben von oben anzuschauen. Dabei können sie nicht nur hören, sondern auch verstehen, was das OP-Team so alles redet redet. Und sie können sehr genau sehen, welche Maßnahmen und Eingriffe durchgeführt werden. Dabei wird die frei schwebende Seele erstaunlicher Weise nicht von Panik ergriffen, sondern von Frieden erfüllt. Dieses außergewöhnliche Erlebnis kann man sich nur schwer vorstellen. Doch jene, die es am eigenen Leibe erfahren haben, wachen als völlig neue Menschen mit einem komplett umgestülpten Weltbild als Heimkehrer im eigenen Körper wieder auf. Diese Personen würden zu jedem Versuch, das Geschehen als physiologisch nachvollziehbares Trugbild zu entlarven, nur gütig lächeln.
Der Traum – nächtliche Rundreise zwischen den Welten oder nur fabelhaftes Kopfkino?
Menschen träumen im Schlaf. Daran hat die Wissenschaft keine Zweifel. Warum das allerdings so ist, wird zwar immer besser, aber noch längst nicht vollständig verstanden. Während die Neurophysiologen, Biopsychologen und Schlafforscher die segensreichen Wirkungen von Morpheus‘ nächtlicher Umarmung auf die allgemeine körperliche und geistige Leistungsfähigkeit betonen, verfolgen Esoteriker einen gänzlich anderen Denkansatz. Denn viele spirituell aufgeschlossene Menschen sehen es als erwiesen an, dass sich die wache Seele aus dem schlafenden Körper entfernt, um neue Welten und Wesenheiten zu entdecken. Damit aber die Seele nach ihren Nachtwanderungen auch immer wieder nach Hause findet, bleibt sie mit dem Körper durch die Silberschnur (Astralschnur, Astralkabel, Odband) verbunden. Was passiert, wenn irgendjemand oder irgendetwas diese Silberschnur durchtrennt, bevor die Seele wieder sattelfest im Körper Platz nehmen konnte, ist begreiflicher Weise ein gruseliges Thema.
Kann man außerkörperliche Erfahrungen willentlich herbeiführen?
Ja, das soll wohl möglich sein. Wer sich hier auf seine eigene mentale Kraft verlassen möchte, dem stellt das Internet zahlreiche Meditationsanleitungen zur Verfügung, deren gewissenhafte Befolgung und beständige Einübung aus jedem Willigen einen Wanderer zwischen den Welten machen kann. Es gibt sogar technische Geräte (Stichwort: Brainwave Entrainment), die vermittels wahrnehmbarer Sinnesreize die normale Hirnstromaktivität so zu beeinflussen versuchen, dass Astralreisen leicht und fast ohne Mühen möglich werden.
Wer sich jedoch vor diesem Abenteuer fürchtet, der sollte die Reise besser nicht antreten.
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