Mit den ersten Strahlen der Frühlingssonne kehren, zusammen mit dem endlich wieder schönen Wetter, auch die Motorradfahrer mit ihren mehr oder weniger schweren Maschinen auf die Straße zurück. Doch so groß die wieder erwachte Freude am freien Fahren auch sein mag – der zweirädrige Saisonauftakt ist leider auch die Zeit, in der sich die meisten Motorradunfälle ereignen. Warum aber ist das so? Und wie kann jeder einzelne Verkehrsteilnehmer seinen Teil dazu beitragen, dass Motorradunfälle mit schlimmen Folgen gar nicht erst passieren?
An alle Mopedfahrer
Wenn die schnellen Maschinen wieder aus dem Winterschlaf erwachen, dann haben sie zunächst eine gewissenhafte Generalüberholung nötig. Wer sich diese Inspektion nicht selbst zutraut, der sollte im Interesse seiner eigenen Sicherheit einen Fachbetrieb mit der Frühjahrskur beauftragen. Doch nicht nur das Moped, sondern auch sein stolzer Besitzer rostet über die Wintermonate immer ein wenig ein. Über die eiskalte Zeit der Zweiradenthaltsamkeit schwinden nämlich sowohl die Fahrroutine als auch die Fitness. Deshalb sollte jeder, der keine Sicherheitslücken aufkommen lassen will, seine neue Mopedsaison mit einem bedarfsgerechten Fitnesstraining beginnen.
Reaktionsgeschwindigkeit, Gleichgewichtssinn und Beweglichkeit sollten dabei bevorzugt auf dem Programm stehen. Und natürlich sollte man bei den ersten Fahrten sehr defensiv fahren. Wenigstens so lange, bis man zur alten Form zurückgefunden hat. Apropos Form: Passt die Motorradbekleidung vom letzten Jahr noch gut? Wenn nicht, sollte man hier nicht kleinlich sein, und sich ganz schnell was Neues zulegen. Denn wenn es wirklich mal scheppert, dann ist nur der perfekte Sitz hochwertiger Motorradklamotten ein guter Schutz vor Schürfwunden oder Schlimmerem.
An alle Autofahrer
Sie sind wieder da, die Mopedfahrer! Je eher man sich als Autofahrer dessen bewusst wird, umso besser für die positive Unfallstatistik. Dabei sollten die Automobilisten vor allem auf folgende Punkte achten:
- Der obligatorische Blick über die Schulter nach hinten vor dem Abbiegen oder Überholen wird ab sofort noch obligatorischer. Denn mit Zweiradfahrern im toten Winkel ist jetzt noch häufiger zu rechnen.
- Die Frühjahrssonne kann ziemlich fies blenden, wenn sie tief steht. Obwohl man dann noch alles zu sehen meint, weil es ja schließlich so gleißend hell ist, gehen Mopedfahrer in diesem trügerischen Sonnenlicht sehr schnell optisch verloren. Darum bitte immer, aber vor allem dann, wenn die Sonne schräg einstrahlt, besonders sorgfältig nach möglicher Weise ebenfalls anwesenden Zweiradfahrern Ausschau halten.
An alle Kraftfahrer
Gut gesehen zu werden, ist bei der Unfallprävention die halbe Miete. Deshalb ist Tagfahrlicht immer eine sinnvolle Sache, egal, wie vielen Rädern man die Sporen gibt. Außerdem schadet es nicht, sich stets freundlich in den anderen Verkehrsteilnehmer und dessen besondere Situation hineinzuversetzen. Rücksichtnahme und Vorausschau sind hier die Gefahren abwendenden Stichworte. Dazu gehört zum Beispiel, dass man nicht einfach so ohne Weiteres blindlings die Autotür aufreißt, wenn man am Fahrbahnrand geparkt hat. Und als schlanker Mopedfahrer in zweiter Reihe zu überholen, geht auch gar nicht.
Der alte Sinnspruch „Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu“ kann im Straßenverkehr Leben retten. Daran sollten alle PS-Ritter denken, bevor sie allzu viele unbedachte Frühlingsgefühle vorschnell auf die Straße bringen.
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