Wer kann sich noch an die Werbung für die Zahnpasta „Strahler 70“ erinnern, für die der unvergessene Rex Gildo seine blendend weißen und makellos blitzenden Zähne gezeigt hat? Seit diesem unwiderstehlich sinnlichen „Zahnpastalächeln“ haben schneeweiße Zähne nichts von ihrer Attraktivität eingebüßt. Ja, man darf sogar sagen, dass strahlend weiße Zähne sowohl sexy als auch erfolgreich machen. Nun hat das Weiß der Zähne aber jede Menge natürlicher Feinde, die den Zahnschmelz mit dem Gilb zu verschandeln und zu brünieren versuchen. Und überdies ist auch nicht jedem Menschen ein anziehendes Zahnweiß von den Genen mit in die Wiege gelegt worden. Dennoch kann jeder, der mit seiner Weiß-Beißkraft unzufrieden ist, auf blitzblanke Abhilfe hoffen. Das magische Wort dazu heißt Bleaching. Und was das nun wiederum mit den legendären „Wasserstoffblondinen“ gemeinsam hat, soll auch gleich noch erläutert werden.
Wasserstoffperoxid – das weißblonde Wunder
Beim Bleaching unterscheidet man die reduktive und die oxidative Methode. Letztere wird von den Kunden reger nachgefragt, weil das Ergebnis, also die sehenswerte Zahnaufhellung, deutlich länger das Auge des Beschauers und des Besitzers der gebleichten Beißerchen erfreut. Der Hauptwirkstoff beim oxidativen Bleaching ist in Chemikerkreisen, bei Friseuren und bei Zahnärzten als Wasserstoffperoxid bestens bekannt. Und der Dentalhygieniker könnte sogar augenzwinkernd behaupten, dass Wasserstoffperoxid bei ihm in aller Munde ist. Doch was bewirkt Wasserstoffperoxid? Interessanter Weise beim Blondieren der Haare und beim Bleichen der Zähne genau das gleiche: Die recht aggressive Chemikalie dringt in die ihr dargebotene Oberfläche ein und bildet dort freie Radikale, die der anwesenden braunen Farbe hier wie dort vermittels einer so genannten oxidativen Reaktion die chromatische Basis zerstören. Die Folge dieser Chemie des Alltags sind zertrümmerte Farbpartikel, die optisch unsichtbar geworden sind. Das lässt die gebleichten Haare für das menschliche Auge im neuen Farbton „wasserstoffblond“ erstrahlen, und die gebleichten Zähne schneeweiß aufblitzen.
Ist das nicht ungesund im Mund?
Auf jeden Fall ist Bleaching eine Maßnahme, die man nur nach dem ausdrücklichen OK seines Zahnarztes ins Auge fassen sollte. Denn an einem schadhaften oder irgendwie durch eine Krankheit in Mitleidenschaft gezogenen Gebiss darf die aufhellende „Wasserstoffbombe“ auf keinen Fall gezündet werden. Hat der Dentist jedoch alles gründlich geprüft und für gesund und sicher befunden, dann droht dem Gebiss von modernen Bleachingmethoden eigentlich keine Gefahr. Denn der Zahnschmelz wird beim oxidativen Bleaching zwar vorübergehend leicht dehydriert, aber in seiner strukturellen Integrität nicht bedroht. Das ist übrigens auch der gesunde Vorteil gegenüber jenen Zahncremes oder Hausmittelchen, die mit feinen Schleifpartikeln dem braunen Zahnbelag wie Schmirgelsand, also abrasiv, und damit den Zahnschmelz zerkratzend zu Leibe rücken.
Die Gretchenfrage: Bleaching zu Hause oder Bleaching vom Zahnarzt?
Der weißende Besuch beim Zahnarzt hat zwei wesentliche Vorteile: Einerseits kann man die Verantwortung für die Behandlung ganz entspannt an der Garderobe neben dem Wartezimmer des Dentisten abgeben. Und andererseits stehen dem Fachmann richtig professionelle Wasserstoffbömbchen zur Verfügung, die man in dieser Wirkungspotenz niemals einem Laien mit nach Hause geben dürfte. So kann man in einer einzigen Sitzung auf Wunsch gleich mehrere Weißgrade höher schalten lassen. Die Sache hat aber auch einen Haken, den man als Normalverdiener schmerzlich im Geldbeutel spüren dürfte.
Bleaching at Home ist natürlich wesentlich billiger. Mit Bleichgel, White Pens oder Whitening Strips kann jeder vor dem eigenen Badezimmerspiegel sein eigener Hobby-Dentalhygieniker werden. Ganz ohne lästige Terminabsprache und fern der Zahnarztpraxis. Allerdings haben die frei verkäuflichen Aufheller aus gutem Grund nur eine vergleichsweise geringe Bleichkraft. Und als Laie kann man dennoch nie sicher sein, alles richtig zu machen.
Fazit
Wer sich ein professionelles Bleaching vom Fachmann nicht leisten kann, sollte sich zumindest vom Zahnarzt sehr sorgfältig über die Heimanwendung beraten lassen. Zum Dentisten muss man ja vorher sowieso, um sich die Lizenz zum Bleichen zu holen. Da kosten ein paar gezielte Fragen wohl auch nichts extra, bringen aber die nötige Anwendungssicherheit. Ganz in weiß.
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