Ein morgendlicher Blick in den Spiegel zeigt ein wintermüdes Gesicht mit mausgrauen Haaren. Das „ich kann mich einfach nicht mehr sehen“-Gefühl macht sich breit. Dagegen hilft kurzfristig ein Glas Sekt oder eine Runde Joggen. Eine neue Haarfarbe kann die Laune länger heben.
Helle oder farbige Strähnchen machen Frisuren und Gesicht lebendiger. Anders als Tönungen, deren Glanz nach ein paar Wäschen wieder verblasst, verändern Strähnchen die Haarfarbe dauerhaft. Ihre Farbeffekte verschwinden erst wieder, wenn sie herausgewachsen sind. Die meisten Strähnchen-Produkte sind reine Aufheller: Wasserstoffperoxid und Ammoniak entziehen dem Haar Farbpigmente. Einen Schritt weiter gehen färbende Strähnchen: Sie ersetzen die natürlichen Farbpigmente mit neuen Pigmente im gewünschten Ton. Dunklere Strähnchen heißen in der Beauty-Sprache Lowlights, hellere Highlights. Besonders peppig ist es, High- und Lowlights miteinander zu kombinieren.
Helle Strähnchen waren lange eine Zeit ein Privileg für Blonde. Da diese Haarfarbe im Sommer ohnehin ausbleicht, sehen die „Hellen“ hier besonders natürlich aus. Sogar Männer lassen sich mittlerweile „blondieren“. Aber auch Brünette können durchaus Farbe vertragen. Nur müssen sie beim Aufhellen darauf achten, dass die Kontraste zur Naturhaarfarbe nicht zu stark werden. Wer selber färbt, sollte sich spezielle Produkte für Brünette besorgen.
Aufpassen müssen auch Frauen, die eine frische Dauerwelle haben. Ein solches Doppelpack an Chemie kann besonders feines Haar überstrapazieren. Kräftige Haare brauchen mindestens 14 Tage Abstand zwischen Welle und neuer Farbe. Unverträglich ist das Duo Henna und chemische Coloration. Das kann zu künstlichen Farben führen.
Als Techniken gibt es Kamm-, Folien- (Alufolie oder Plastikfolie) oder Haubensträhnen. Im heimischen Badezimmer lässt sich die Haarfarbe mit Spezialbürsten direkt auftragen. Schön gleichmäßig wird es mit der Haubentechnik. Dabei stülpt frau sich eine Plastikhaube über den Kopf, bindet sie unter dem Kinn fest und zieht mit einer Art Häkelnadel im Abstand von ein bis zwei Zentimetern feine Strähnchen heraus. Das ziept bei längeren Haaren allerdings heftig und ist allein kaum zu schaffen, wie ein Erfahrungsbericht aus dem Internet zeigt: „Die Nadel habe ich richtig gehalten, jedoch habe ich in 60 Prozent der Versuche keine Strähnchen oder nur zwei, drei Haare herausziehen können. Da ich keine Hilfe hatte, musste ich es am Hinterkopf auch alleine bewerkstelligen, was mit der hohen „Fehlquote“ echt nervig war.“
Insofern macht es Sinn, ein Familienmitglied oder einer Freundin um Hilfe zu bitten. Die Hilfskraft platziert die Strähnchen immer abwechselnd rechts und links. Der Abstand zwischen den Strähnen darf ruhig variieren. Als Faustregel gilt: Je breiter die Strähne, desto größer der Abstand zur nächsten. Am Hinterkopf reicht es, das Deckhaar zu bearbeiten. Schließlich hellt die Sonne auch nur das obere Haar auf. Genauigkeit ist dagegen bei Einwirkzeit gefragt. Was auf der Packung steht, gilt. Wer zu kurz färbt, kann Karottenhaare wie Pumuckel oder einen hässlichen Gelbstich bekommen. Wer zu lang färbt, quält sein Haare über Gebühr.
Daher gehen Ersttäter am besten zum Friseur. Der kann erst einmal Probesträhnen färben. Der Haarfärbetrend geht dieses Jahr übrigens zu brünett. Bei blonden Haaren sind gerade so genannte „Tricolor-Strähnen“ angesagt: sie bestehen aus drei Farben (z.B. mit Aschblond, Beige-Blond und einer dezenten Gold-Braun-Nuance) und bewirken einen natürlichen Blondton.
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