Die Bikini-Saison bringt sie gnadenlos ans (Sonnen-)Licht: dellige Hautpartien (Cellulite), die entfernt an die Oberfläche einer Apfelsine erinnern. Daher auch die unfreundliche Bezeichnung Orangenhaut. Überwiegend Frauen plagen sich mit verbeulten Körperflächen an Bauch, Oberschenkeln, Po und Oberarmen herum, Männer bleiben aufgrund ihrer Hautstruktur weitestgehend verschont. Woher kommt das Unglück? Warum ärgern wir uns eigentlich so darüber? Und was kann man ohne Chirurgie dagegen tun?
Wieso, weshalb, warum?
Schuld an dem optischen Dilemma ist das weibliche Bindegewebe. Da es sich im Falle einer Schwangerschaft erheblich dehnen können muss, ist es nur längs von stützenden Gewebesträngen durchzogen – bei Männern verlaufen diese netzartig. Zudem ist die weibliche Trennschicht zwischen Ober- und Unterhaut viel dünner als die männliche, Fettzellen drücken sich so viel deutlicher nach oben durch. Voila – so entstehen die verhassten „Buckelpisten“.
Was ist denn nur so schlimm daran?
Die Hamburger Universität hat in umfassenden Studien festgestellt, dass viele Frauen grundsätzlich nur die eigene Cellulite schlimm finden, bei Geschlechtsgenossinen jedoch nichts Peinliches daran entdecken können. Der ganze Orangenhaut-Wahn wäre wahrscheinlich gar nicht ausgebrochen, wenn in den 60ern ein amerikanisches Modemagazin die Hügellandschaften am weiblichen Körper nicht einfach zur Problemzone erklärt hätte. Bis zu diesem Zeitpunkt war Orangenhaut nämlich einfach normal, keine Frau hätte sich deshalb wirklich unattraktiv gefühlt. Aber nun gab es etwas zu bekämpfen – welch ein Glück für die Kosmetikindustrie!
Was machen wir denn da?
Selbstverständlich kann Frau sich selbstbewusst über jede Mäkelei erheben und zu ihrer Cellulite stehen – schließlich handelt es sich ja um ein Indiz der Weiblichkeit. Wer denn unbedingt will, kann natürlich auch den Kampf dagegen aufnehmen. Die Erfolgsaussichten sind jedoch eher durchwachsen. Aber ob Sport, Lotion oder Lymphdrainage – so ganz dellenfrei für immer wird „Sie“ wohl keinesfalls.
Ran an den Speck!
Wenn keine Fettzellen da sind, können sich auch keine nach außen wölben – ein logischer Ansatz. Joggen und Schwimmen eignen sich als Ausdauersportarten besonders gut, um den Körperfettanteil zu mindern. Speziell beim Schwimmen wirkt der Wasserdruck straffend auf das Gewebe. Einziger Nachteil: Nur dauerhaft regelmäßiges Training (und zwar bei jedem Wetter!) verbessern die Körperkonturen. Alles wird zwar schlanker und straffer, aber vollkommen eben werden die vermeintlichen Problemzonen nicht.
Wir cremen uns glatt…
Entfettung, Straffung und Entwässerung mittels Creme, Massageroller und Folien versprechen gute Erfolge ohne Sport. Die meisten Produkte sind allerdings sehr teuer und nicht immer ergiebig. Bei regelmäßiger Anwendung wirkt die Haut an sich glatter und weicher, die kleinen Beulen werden jedoch nur selten deutlich reduziert.
Lasst die Profis ran!
Lipomassagen und Lymphdrainage lösen Verklebungen im Gewebe und sorgen für verbesserten Fettabbau. Die Behandlung bei der Physiotherapeutin oder Kosmetikerin erstreckt sich meist über 6 bis 10 Sitzungen und ist zudem nicht ganz billig. Bei Ersterem werden die kritischen Bereiche mit motorisierten Rollen bearbeitet, was manchmal ein wenig weh tut. Bei der Lymphdrainage werden sanfte Druckbewegungen auf den Körper ausgeübt, um die dellenverursachenden Flüssigkeiten zum Abfließen zu bringen. Gerade an den Oberschenkeln und am Po werden bei diesen Methoden dafür aber gute Ergebnisse sichtbar. Der Umfang verringert sich tatsächlich, die Orangenhaut wird deutlich gemildert. Unterstützend sollte viel getrunken werden, regelmäßiger Sport macht den Effekt dauerhaft.
© Pixel Trader Ltd. 2013 Alle Rechte vorbehalten