Das Körperfett schert sich leider selten darum, wo es gerne gesehen ist und wo man gut darauf verzichten könnte. Und so gibt es wohl kaum eine Frau, die mit ihrer Figur rundum zufrieden ist. An der Brust könnte es vielleicht gerne ein wenig mehr sein, am Bauch hingegen ist es den meisten zu viel.
Nahe liegend, dass eines Tages irgendjemand darauf kommen musste, dass man mit dem Zuviel an Bauchfett doch eigentlich auch andere Stellen aufpolstern könnte: Die Brust zum Beispiel. Ganz neu ist der Gedanke, mit unerwünschtem Körperfett von Hüfte, Po oder Oberschenkeln ein traumhaftes Dekolleté zu formen, jedoch nicht.
Der unter dem Namen „Eigenfetttransplantation“ durchgeführte Eingriff konnte sich allerdings nicht durchsetzen, weil es immer wieder zu schweren Nebenwirkungen kam. Nun also die CAL-Methode.
CAL – Cell-Assisted Lipotransfer ist nicht für jede(n) geeignet
Für den Cell-Assisted Lipotransfer (CAL) wird aus einer geeigneten Körperregion nahezu doppelt so viel Fett entnommen, wie anschließend in die Brust injiziert werden soll. Das bedeutet: Für diese Brustvergrößerung müssen tatsächlich echte Fettpolster vorhanden sein, die eingebildeten zählen nicht.
Im Labor filtert man nun aus der Hälfte des Fettes die Stammzellen heraus, um sie dem restlichen Fett anschließend in hoch konzentrierter Form wieder zuzufügen. Diese Prozedur, die früher mehrere Tage in Anspruch nahm, gelingt nun in wenigen Stunden.
Das ist allerdings auch nötig, denn aus rechtlichen Gründen muss der „Fetttransfer“ vom Bauch in die Brust innerhalb einer Operation durchgeführt werden. Ungefähr acht Stunden werden für die Operation veranschlagt – eine stationäre Nachsorge ist nicht erforderlich. Die Kosten liegen bei ca. 7.500 – 15.000 Euro.
Stammzellen – ein Erfolgsgarant?
Im Gegensatz zur vorherigen Eigenfetttransplantation ist die Fettzusammensetzung nun also deutlich stammzellenhaltiger und tatsächlich gelten Stammzellen als die „Superzellen“ des Körpers. Unabhängig davon, wo man sie entnimmt und anschließend wieder injiziert, nehmen sie reibungslos die nötige Funktion auf und bilden das, was benötigt wird.
Ist diese Art der Brustvergrößerung also risikolos? Das wird sich erst noch zeigen müssen. Tatsächlich gibt es zu dieser im Jahr 2004 entwickelte Methode bislang keinerlei Studien über eventuelle Spätfolgen. Und das liegt schlicht daran, dass diese Art der Brustvergrößerung noch viel zu jung ist, als dass Langzeitstudien hätten erstellt werden können.
CAL als Brustkrebsrikio?
Es gibt Mediziner, die die CAL-Methode durchaus kritisch sehen. Professor Raymund Horch von der Universität Erlangen gab in einem Interview zu bedenken, dass es möglich sei, dass die konzentrierte Mischung aus Fett- und Stammzellen das Krebsrisiko erhöhen könne.
Grund hierfür ist, dass die in den Stammzellen enthaltenen Wachstumshormone theoretisch auch schlafende Krebszellen anregen könnten. Tatsächlich läuft das CAL-Verfahren in Deutschland derzeit noch als experimentell und wird nur von wenigen Ärzten durchgeführt.
Wie harmlos diese Methode also tatsächlich ist, wird sich erst mit der Zeit zeigen. Eine Alternative wäre es, sich in der Zwischenzeit einfach mit seinem Körper anzufreunden – so, wie er ist.
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