Vor allem die jungen Leute zelebrieren Weihnachten, aber auf ihre ganz bestimmte Art und Weise. Eigentlich ist Weihnachten in China ein Widerspruch an sich. Doch auch hier feiert man seit den 1990er Jahren mit zunehmender Intensität das Weihnachtsfest. Zwar in unterschiedlicher Ausprägung und Form, aber wie in jedem entwicklungsgeschulten Land wächst der zunehmende Wohlstand und so feiern vor allem die jungen Chinesen das Weihnachtsfest mit Genuss.
Westliche und chinesische Tradition
Gerade auch in China werden westliche Bräuche und Sitten in großer Deutlichkeit übernommen. Manchmal steigert sich der Wiedererkennungswert westlicher Insignien bis zur Unerkennbarkeit und gerade auch zur Weihnachtszeit sind die Zeichen eindeutig übertrieben und in Übermaß vorhanden, um dann ganz in eine wunderbare Vorstellung der Übersteigerung zu fallen. So findet man hier überdimensionale Weihnachtsmänner, Glocken in allen Größen und Formen, schrill leuchtende Weihnachtslichter und Unmengen an weihnachtlichen Postkarten neben alten chinesischen Traditionen. Westliche und chinesische Traditionen vermischen sich zu einem großen Ganzen. Rot ist die Farbe des Glückes, was auch erklärt, wieso gerade „Santa Claus“ so schnell von den Chinesen angenommen wurde. Aber auch das Christkind und Engel säumen so manchen Hauseingang und läuten die Weihnachtszeit ein.
Das Schenken steht nur an zweiter Stelle
Während in unseren Breiten das Weihnachtsfest hauptsächlich durch das Verteilen der Gaben an die Liebsten geprägt ist, feiern die Chinesen Anfang des Jahres ihr berühmtes Frühlingsfest, welches denselben Stellenwert hat wie Weihnachten bei uns. Doch da die Verwandtschaft in China nicht zweimal im Jahr Reichtümer an ihre Familie und Freunde verteilen will, hat sich Weihnachten vor allem bei den jungen und mittelständischen Chinesen etabliert. Die Menschen dieser Gruppen erhielten schon lange durch ihre Schulbildung Kenntnisse über die westlichen Traditionen und allzu gerne werden diese teilweisen wunderbaren Bräuche nachgeahmt. Da die jungen Menschen nicht über viel Geld verfügen, beschränkt sich das Schenken hauptsächlich auf das Übergeben von Karten.
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Da der Mittelstand mehr und mehr wächst, ist die Weihnachtszeit für junge Leute eine hervorragende Gelegenheit, um sich mit guten Freunden und der Familie zu einem Festtagsessen zu treffen. Wer einmal in China war, weiß um die Qualität eines guten Mahles und nicht nur die chinesischen Restaurants in den Innenstädten, auch die westlich geprägten Lokale sind um die Weihnachtszeit vollkommen ausgebucht. Die Chinesen genießen sichtlich das frohe Farbenspiel zur Weihnachtszeit und im Gegensatz zum trüben Leben Anfang der 1990er, verwandelt das Weihnachtsfest China in eine wahre Hochburg der Freude und der Farbeintensität.
Fazit
Die Chinesen lieben also die Leichtigkeit des Seins. Wir Mitteleuropäer sollten uns ein bisschen von ihrer Offenheit anderen Bräuchen gegenüber abschauen. Ihr Optimismus ist einfach unverkennbar. Und eins kann man nicht abstreiten. Das chinesische Frühlingsfest würde garantiert Einzug halten bei unseren jungen Menschen, denn gerade Jugendliche haben noch eine entspannte und intuitive Haltung gegenüber asiatischen Traditionen.
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