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Australische Weihnachten – im Land der Kängurus gibt es für den Weihnachtsmann Sonne satt. Bild: © fotolia.de
Australien, der kleine Kontinent auf der Südhalbkugel, hält für den Durchschnittseuropäer einige Überraschungen parat. Da wären nicht nur der leidige Linksverkehr oder die Tatsache, dass in der Dämmerung urplötzlich Kängurus vor dem Wagen auftauchen können. Auch das Weihnachtsfest kommt irgendwie anders daher.
In klirrender Kälte durch den verschneiten Wald stapfen und sich hinterher bei heißem Punsch aufwärmen, während die Kinder vor dem Kamin auf den Weihnachtsmann warten – nein, so wird ein australisches Weihnachtsfest nie aussehen.
Wer glaubt, dem heimatlichen Weihnachtstrubel im Sonnenschein Australiens entfliehen zu können, sei vorgewarnt. Auch Down Under weihnachtet es gewaltig – nur ein wenig heißer.
Der australische Weihnachtsmann fährt Jetski
Der Weihnachtsmann poltert in Australien nicht durch den Kamin oder fährt mit seinem Rentierschlitten vor, sondern stapft mit Geschenken am Strand umher und besteigt anschließend seinen Jetski. Gekleidet ist er dabei nicht in ein prächtiges Gewand – eher ist er in eine Badehose oder ein ähnlich sommerliches Outfit gewandet. Den unvergleichlichen Rauschebart trägt er allerdings trotzdem.
Dem merkwürdigen Gebaren und der luftigen Bekleidung der australischen Weihnachtsmänner liegt keine übertriebene Exzentrik zugrunde, sondern eher ein meteorologischer Zwang. Denn während uns um die Jahreswende der Winter fest im Griff hat, ist es in Australien Hochsommer – und der hält selbst den fleißigste Weihnachtsmann davon ab, sich in einen dicken Mantel zu hüllen.
Weihnachtliche Bräuche unter australischer Sonne
Temperaturen von über 30 Grad Celsius machen es den Australiern nicht leicht, eine weihnachtliche Stimmung zu zaubern. Dennoch werfen sie alles in die Waagschale, was zu einem echten Weihnachtsfest gehört.
In den Wohnräumen stehen kleine Weihnachtsbäumchen aus Plastik, geschmückt mit blinkenden Lichterketten in allen Regenbogenfarbe. Die Häuser erstrahlen ebenfalls in festlichem Lichterglanz. In den funkelnden und klimatisierten Einkaufszentren verteilen voll kostümierte Weihnachtsmänner inmitten winterlich dekorierter Schneelandschaften kleine Geschenke. Untermalt wird die weihnachtliche Szenerie mit typischen Weihnachtsliedern wie „Jingle Bells“ oder „Six White Boomers“ (Sechs weiße Kängurus).
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Die Bescherung mit Geschenken unterm Plastikweihnachtsbaum gibt es übrigens nicht wie in Deutschland am 24. Dezember, sondern am Morgen des 25. Dezembers, des ersten Weihnachtstages.
Die hochsommerlichen Temperaturen entbinden die australische Hausfrau keinesfalls von einem festlichen Weihnachtsmenü. Und das sieht, ungeachtet der Jahreszeit, eine gehaltvolle und kalorienreiche Mahlzeit vor. Die Weihnachtsfeiertage nutzen viele Australier für ein Barbecue oder ein Picknick am Strand.
An klassischen Weihnachtsgerichten merkt man, dass Australien und England gemeinsame Geschichte haben. Denn man speist am Heiligabend gerne einen Ham (Weihnachtsschinken) oder einen gebratenen Truthahn.
Den Nachtisch krönt bei Traditionalisten der unverwechselbare englische Plumpudding oder Christmas Pudding, doch angesichts der Außentemperaturen gibt es auch zahlreiche leichtere Rezepte, die Puddingstückchen (der englische Pudding entspricht ja eher unserer Vorstellung von Kuchen) mit frischen Früchten oder Eiscreme mischen. Auch die Pavlova, eine Baisertorte mit frischem Obst und Schlagsahne, ist eine beliebte weihnachtliche Süßspeise.
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