Der Valentinstag schwappte zwar erst nach dem zweiten Weltkrieg nach Deutschland, seinen Ursprung hat dieser Tag jedoch in viel früheren Zeiten, in denen man noch häufig „durch die Blume“ sprach.
Der Bischof der Liebenden
Valentin von Terni soll es gewesen sein, auf den der Valentinstag zurückgeht. Die Sage dieses Bischofs wird unterschiedlich erzählt, doch eine gemeinsame Aussage findet man vor. Er traute Paare, die eigentlich nicht vermählt werden durften. Es wird erzählt, dass Valentin von Terni den frisch Vermählten Blumen aus dem eigenen Garten geschenkt hätte, angeblich vor allem Rosen. Zudem hätten die von Valentin getrauten Paare eine besonders glückliche Ehe geführt.
Kaiser Claudius soll dem „Bischof der Liebespaare“ das Todesurteil ausgesprochen haben, weil er Soldaten in den Bund der Ehe geführt hatte, die nach damaligem römischen Recht nicht heiraten durften und weil er christlichen Glaubens war. Im Jahr 269 n. Chr. wurde Valentin demnach enthauptet. Einige Behauptungen besagen, dass dies am 14. Februar gewesen sein soll, andere Quellen bezeichnen den 15. Februar als seinen Todestag, der damals ein römischer Feiertag zu Ehren der Göttin Juno war, der Schutzpatronin der Ehe. Junge Frauen, fast noch Mädchen, pilgerten zum Juno-Tempel und holten sich bei einem Liebesorakel Rat, um einen passenden, liebenswerten Partner zu finden.
Valentinstag im Wandel
Im 15. Jahrhundert verbanden sich in England „Valentinspaare“ per Los, die sich gegenseitig Gedichte oder Kleinigkeiten schenkten. Im Jahre 1667 am 14. Februar soll Samuel Pepys seiner Liebsten einen Liebesbrief geschickt haben, der auf babyblauem Papier mit goldfarbenen Initialen geschrieben war. Seine Gattin war so gerührt, dass sie ihm der Überlieferung zufolge einen Blumenstrauß überbringen ließ. Der Adel ahmte diese wundervolle Geschichte nach und so ergab es sich, dass man den „Valentinstag“ mit Blumen und Briefen beging. Valentine, das englische Wort für Valentin, bedeutet übrigens so viel wie „Schätzchen“.
Der Valentins-Brauch hielt sich und die nach Nordamerika ausgewanderten Engländer blieben der Valentins-Tradition auch in der neuen Heimat treu. Durch den 2. Weltkrieg landeten amerikanische US-Soldaten in Deutschland und verbreiteten den Valentinstag hierzulande. Endgültig hielt der Valentinstag in Deutschland durch den ersten Valentinsball Einzug, der in Nürnberg veranstaltet wurde.
Internationaler Umgang mit dem Valentinstag
In Deutschland beschenken sich Liebespaare zumeist gegenseitig. Gerne wird der Tag der Liebenden auch als Anlass für ein Liebesgeständnis in Verbindung mit einem kleinen Geschenk genommen. In Japan dagegen sind es die Frauen, die nicht nur ihrem Liebsten, sondern auch Kollegen und Vorgesetzten und anderen wichtigen Menschen in ihrem Leben – allesamt männlich – mit Schokoladen-Präsenten beschenken. In Italien begehen Paare gemeinsam am Valentinstag eine nette Tradition. An Brücken oder Gewässern bringen sie zumeist an Fahrradständern Schlösser mit ihren Initialen an, verschließen diese fest und übergeben dem Wasser gemeinsam je einen Schlüssel. Dabei wünschen sie sich etwas, ohne diesen Wunsch zu äußern. Es darf davon ausgegangen werden, dass die Paare sich eine glückliche, ewig dauernde Liebesbeziehung wünschen. Finnland dagegen verbindet mit dem Valentinstag weniger einen Tag der Liebe, als einen Tag der Freundschaft. Es werden Karten oder Kleinigkeiten an Freunde und andere ihnen sympathische Menschen verschickt, die meist ohne Absender versehen sind.
Traditionelle Valentinsgeschenke und Ausgefallenes
Durch die Bewerbung des Valentinstags durch Floristen und Konfiserien werden zumeist Pralinen und Blumen verschenkt. Der Blumenabsatz, vor allem von roten Rosen, steigt zum Valentinstag enorm an und an diesem Tag zieht es vor allem Männer in die Blumenläden entgegen ihrer landläufigen Gewohnheit während des restlichen Jahres. Hoch im Kurs stehen auch Parfums und Valentinskarten. Sicherlich freuen sich die Beschenkten über diese Präsente, doch gewitztere Personen möchten lieber etwas Individuelles als Zeichen seiner Liebe und Zuneigung der oder dem Liebsten überreichen. Wie wäre es mit einem selbst zubereitetem Essen in romantischer Atmosphäre, mit einem Wellness-Wochenende oder einem Gutschein für ein Konzert? Sehr persönlich ist auch ein schönes, professionell erstelltes Foto, auf dem man eine andere Seite von sich zeigt. Schön gerahmt wird sich der oder die Beschenkte sehr darüber freuen. Als besonderen Liebesbeweis kann man seinem Partner auch etwas überreichen, das Bezug zu etwas nimmt, das einen selbst nicht, aber den Partner interessiert und vielleicht schon für Diskussionsstoff in der Beziehung gesorgt hat. Zudem kommen selbst hergestellte Geschenke oder gekaufte Präsente, die mit einer Widmung oder ähnlichem personalisiert wurden, sehr gut an. Natürlich darf es auch ein Kuscheltier oder Schmuck sein, doch der Valentinstag ist eine gute Gelegenheit zu zeigen, dass man sich wirklich für seinen Liebespartner interessiert und auf seine Wünsche, Interessen und Bedürfnisse eingeht.
Der Wink mit dem Zaunpfahl
Besonders Frauen legen Wert darauf, dass sie von ihrem Partner zum Valentinstag überrascht werden. Doch einige Männer vergessen es schlicht oder finden diesen Brauch überflüssig. Bevor eine Frau jedoch ihre romantische Erwartungshaltung still und heimlich mit sich herumträgt und am 14. Februar enttäuscht wird, sollte sie ihm mehr oder weniger deutlich mitteilen, dass ihr der Valentinstag etwas bedeutet und dass sie sich eine kleine Aufmerksamkeit wünscht. Das beugt Frust vor und der männliche Partner hat die Chance, seine Gelegenheit am Valentinstag wahrzunehmen. Vielleicht ist dies im Vorfeld nicht sonderlich romantisch, jedoch besser als untätig der Dinge zu harren und letztendlich traurig zu sein und Beziehungsstress zu riskieren, weil man zusammen nie über den Valentinstag gesprochen hat. Außerdem kommt es doch auf die Gestaltung des Valentinstages selbst an und nicht darauf, ob der Mann diesen Tag von sich aus als einen Tag der Liebe betrachtet.
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