Startseite / Kultur / Musik / Gitarre spielen und lernen ohne Noten

Gitarre spielen und lernen ohne Noten

Gitarre spielen und lernen ohne Noten Es gibt zwei Wege, Gitarre zu lernen. Der klassische besteht darin, sich einen guten Lehrer zu suchen, der einem das Notenlesen und die richtige Haltung für die klassische Gitarre beibringt und der erklärt, wie sich die Akkorde aus den Tonintervallen zusammensetzen.Der andere Weg kommt ohne Notenkenntnisse und sogar ohne ausgebildeten Lehrer aus.

Ein Gitarrenkonzert von Vivaldi wird der Schüler nach einem Selbststudium wahrscheinlich nicht einwandfrei zustande bringen, doch gängige Stück aus Rock, Pop, Blues und anderen modernen Musikrichtungen lassen sich ohne weiteres meistern. Die Voraussetzungen: Talent, Fleiß und eine eindeutige, leicht zu erlernende Notation speziell für Gitarre: die Tabulatur.  Darunter versteht man eine spezielle, einfach zu erlernende Notenschrift spreziell für ein Instrument, in unserem Fall für die Gitarre. Tabulaturen für Laute gibt es ungefähr seit 1500 n. Chr.

Noten vs. Tabulatur

Noten haben den Vorteil, dass sie für alle Instrumente gelten. Liest ein Gitarrist die Noten eines Flötenkonzerts, weiß er, wie er die Töne auf der Gitarre erzeugen kann – und umgekehrt. Die unverselle Einsetzbarkeit ist aber auch der Nachteil der Noten. Als Gitarrist benötigt man Erfahrung oder zusätzliche Angaben zu Fingersätzen und Bünden, um zu wissen, wo man jetzt welche Noten greifen muss. Auch sind Noten schwieriger zu erlernen. Die Tabulatur hingegen erfordert weniger Abstraktionsvermögen und bildet die Töne unmittelbar ab.

Aufbau

Tabulatur sieht auf den ersten Blick aus wie Notenschrift. Man sieht Takte und innerhalb der Takte den Rhythmus. Viertel, Achtel und so weiter. Doch statt der fünf Notelinien sind die sechs Saiten der Gitarre abgebildet. Der Gitarrist muss nicht überlegen, was eine Note beispielsweise zwischen der dritten Linie von unten bedeutet (F) und wie er sie greifen muss (A-Saite am achten Bund, D-Saite am dritten Bund). Tabulatur bildet die sechs Saiten direkt ab und zeigt ebenfalls direkt, auf welchem Bund die Saite gegriffen werden muss, beim obigen Beispiel ist dann eine 3 auf der D-Saite zu sehen. Werden Saiten leer angeschlagen, steht eine Null an der Stelle. Die Auge-Hand-Umsetzung ist viel direkter als bei Noten.

Wo findet man Tabulaturen?

Es gibt eine ganze Reihe Gitarrenbücher zum Selbststudium, die mit Tabulatur arbeiten. Von einfachen Folk-Songs für Anfänger über rhythmisch anspruchsvolle Sambas bis hin zu klassischen Stücken findet sich so gut wie alles. Viele Bücher beinhalten eine CD mit Tonbeispielen.

Und im Internet gibt es kostenlos »getabbte« Hits unterschiedlichster Interpreten. Das sind Tabulaturen, die Fans nach dem intensiven Studieren Ihrer Lieblingsstücke erstellt und ins Internet geladen haben. Unter tabwiki.com, tabrobot.com oder ultimate-guitar.com kann man den Namen des Interpreten oder Stückes eingeben und erhält meist gleich mehrere Versionen. Die Qualität ist unterschiedlich, doch ein Bewertungssystem ermöglicht es, schnell die besten Versionen zu identifizieren.
 
Die Nachteile des Selbststudiums: Man muss sich auch selbst motivieren, erhält keine Anstöße von außen. Man hat keinen Lehrer, der die Fortschritte beurteilt, sondern muss sich auf seinen eigenen Eindruck verlassen. Dafür fallen keine regelmäßigen Kosten für den Unterricht an. Und wenn man selbst die Musik wählen kann, ist der Spaß oft noch einmal so groß.

© Pixel Trader Ltd. 2013 Alle Rechte vorbehalten

Über Redaktion

Beiträge und Artikel die mit der Bezeichnung "Redaktion" gekennzeichnet sind, werden in aller Regel durch die Mitglieder der Redaktion veröffentlicht. Das sind unter anderem: Mikela Steinberger, Michael Wolfskeil, Stephan Lenz, Angelika Lensen, Frank M. Wagner und Manuela Käselau. Auch Artikel von Autoren deren Name nicht genannt werden soll, werden unter diesem Label publiziert. Darunter sind einige erfolgreiche Buchautoren.