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Meri Kurisumasu – Weihnachten und Silvester in Japan

„Meri Kurisumasu“! Das heißt „Frohe Weihnachten“ in Japan und lässt sich vom englischen „Merry Christmas“ ableiten. Weltweit ist das „Fest der Liebe“ Ende Dezember der Höhepunkt des Jahres.

Junges japanisches Pärches mit Weihnachtsmützen und Geschenke.

Meri Kurisumasu – auch in Japan geht es im Dezember weihnachtlich zu. Bild: © fotolia.de

Auch im „Land der aufgehenden Sonne“ feiert man Weihnachten, was eigentlich verwunderlich ist, da in Japan nur 1,5 Prozent der Gesamtbevölkerung christlichen Glaubens sind. Daher feiern die Japaner Weihnachten nicht, um die Geburt Christus zu zelebrieren, sondern vielmehr um mit der Familie zusammen zu sein. Jugendliche und auch ältere Erwachsene feiern Weihnachten aber ganz anders. So ist es Brauch, dass sich Singles zu Weihnachten verabreden und erotisch-prickelnde Stunden verbringen. Weihnachten ist auch in Japan das Fest der Liebe und vor allem bei den jungen Japanern liegt es hoch im Kurs. Weihnachten kann man seinen Liebsten zeigen, wie sehr man sie liebt.

Weihnachten zelebrieren

Familien feiern Weihnachten vor allem wegen dem guten Essen. Gemütliches Beisammensitzen hat in Japan noch Tradition. Essen ist das Highlight des Tages und so ist es nicht verwunderlich, dass das Essen zu Weihnachten besonders ausgefallen hergerichtet wird. Traditionell essen die Japaner zu Weihnachten am liebsten dazu Baumkuchen.

Auch Weihnachtsschmuck ist dank der immer größer werdenden Kommerzialisierung aus Japan nicht mehr wegzudenken. Hier orientiert sich das Weihnachtsbild aber eher an die nordamerikanische Weihnacht. Santa Claus, Engel und bunte Weihnachtsbäume, welche über und über mit hellen Licht versehen sind, findet man überall auf den Straßen Japans und in Kaufhäusern. Besonders romantisch ist es, wenn man zusammen Süßkartoffeln verspeist, welche man an einem der vielen Straßenstände in Japan gekauft hat.

Geschenke und kleinere Gaben gibt es natürlich auch, aber in kleinen Massen, denn immerhin steht ja das Neujahrfest vor der Türe und hier werden die Kinder reich beschenkt.

Bonenkai, die große Jahres-Vergess-Feier

Bonenkai nennt man das große Fest in Japan, welches kurz vor Silvester abgehalten wird. Die „Feier zum Vergessen des Jahres“ ist in Japan traditionell und mit Verwandten und Arbeitskollegen sitzt man beisammen und lässt das alte Jahr Revue passieren.

Silvester besinnlich

Silvester sagen die Japaner nicht, sondern Oomisoka  und das ist der letzte Tag des Jahres und hat für die Japaner eine viel größere Bedeutung als für andere Länder. Die Japaner bereiten sich schon lange auf Silvester und Neujahr vor. Wie bei uns zur Weihnachtszeit schmückt man das Haus, aber mit Kiefern und Blüten und dann gibt es einen richtigen Hausputz. Symbolisch kehrt man mit dem Schmutz auch die bösen Geister des Vorjahres aus dem Haus. Das bringt Glück, denn so kann man sorgenfrei ins neue Jahr starten.

Der heilige Glockenklang

Besonders erwartet wird der Klang der Silvesterglocke (Joya no kane). 108-mal schlagen die Glocken aller buddhistischen Tempel in Japan und da der Klang sehr lange nachhallt, dauern diese Glockenschläge bis zum Jahreswechsel. So sollen die „angesammelten“ 108 Leidenschaften, welche man im Laufe des Jahres bekommt, vertrieben werden, damit der Geist frei ist und ohne Sünde in das neue Jahr hinüberwechseln kann.

Am Neujahrstag (Shin-nen) besucht die ganze Familie traditionell einen Tempel, um zu beten und um Glück für das kommende Jahr zu bitten. Oft bekommen die Kinder dann von Verwandten ein Neujahrsgeldgeschenk, welches man Otoschidama  nennt. Besonderen Wert legt der Japaner auch auf den ersten Traum im neuen Jahr (Hatsuyume). Träumt man vom Fuji-san (der höchste Berg in Japan), so verheißt das viel Glück und Erfolg im Neuen Jahr.

Fazit

Die japanischen Feste kommen uns auf dem ersten Blick seltsam und fremd vor, aber hat man sich ein bisschen mit den japanischen Bräuchen beschäftigt und sie kennengelernt, wird man sie lieben. Japaner lieben „deutsch“ und wir lieben eigentlich, alles was exotisch ist. Trotz allem sollte man nicht vergessen, dass diese Feste auf der ganzen Welt gefeiert werden und zu guter Letzt profitieren alle Menschen vom Jahreswechsel, jeder auf seine ganz eigene Art und Weise und Japan ist eben ein Land voller Geheimnisse und Mysterien, welche es zu ergründen gilt.

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2 kommentare

  1. Das war super, ich wusste garnicht das die Glocke 108 mal schlägt, und das bei denen das Neujahr so besonders ist, ich kann nur sagen, super prima fantastisch, wow einfach genial.

  2. Ich liebe Japan und die japanischen Bräuche. Und danke für die Infos, hab vor einen Artikel über japanische Feste auf meinem blog zu veröffentlichen. ganz großes Danke! arigatou!!!