Von Montag bis Donnerstag wird der Showmaster ab sofort täglich um 19:20 Uhr live vor die Kameras treten und die Zuschauer unterhalten. Ein halbe Stunde lang präsentiert der 61-jährige dann seine persönliche (halbe) „Happy Hour“ aus dem Studio im Berliner Humboldt Carré.
Dabei gibt er in seiner Sendung „gewisse Garantien“, stellt der gebürtige Franke zu Beginn seiner Show klar: So sei „Gottschalk Live“ eine Wulff-freie halbe Stunde, auch über den EU-Rettungsschirm werde der Zuschauer bei ihm nichts erfahren. Ansonsten ist das neue Format inhaltlich durchaus breit aufgestellt. Unterschiedliche Themen aus Kultur, Entertainment, Wirtschaft, Politik und Zeitgeschehen bilden den Kern jeder Sendung. Entscheidend ist dabei, dass es sich um aktuelle News handelt, die Tagesgespräch sind, die Menschen bewegen oder zumindest Gottschalk selbst relevant erscheinen. Gäste gibt es, wer hätte anderes erwartet, natürlich auch: „Von Lady Gaga bis Angela Merkel steht seine Sendung jedem offen. Einzige Voraussetzung ist: Die Eingeladenen müssen etwas zu erzählen haben, was Moderator wie Publikum gleichermaßen interessiert und bewegt“, heißt es dazu in der Pressemappe. Eine Anforderung, die Multitalent Michael „Bully“ Herbig offenbar erfüllt. Der Komiker, Schauspieler und Produzent war gestern Abend der erste Gast in Gottschalks neuer Show und promotete hier unter anderem seinen neuen Film „Zettl“. Eine durchaus unterhaltsame halbe Stunde. Schnell wird klar: Die neue ARD-Vorabend-Show ist ein echter Gottschalk: Illustre Gäste, Schlagfertigkeit, gute Gags. So kennt man den Kulmbacher Moderator und so ein Auftreten erwartet das Publikum von der Showlegende auch.
Während der Sendung können die Zuschauer über die neuen Medien mit der Redaktion und dem Moderator in Kontakt treten: Gottschalk legt viel Wert auf Interaktivität via E-Mail und diverse Social-Media Kanäle.
Zur Premiere ebenfalls im Studio: UFA-Chef Wolf Bauer. Die UFA-Tochter Grundy Light Entertainment produziert die Show. Sichtlich gut gelaunt und offenbar sehr zufrieden steht der Film- und Fernseh-Produzent etwas abseits vom Medientrubel, der das Studio an diesem Abend mit unbarmherziger Härte heimsucht. Gleich mehrere Dutzend Fotografen rufen lautstark durcheinander, schlagen sich fast um das beste Bild. Es gibt durchaus PR-Termine beziehungsweise auch sogenannte „Fotocalls“ wie diesen, bei denen sich deutlich weniger Fotografen einfinden. Auch in Berlin. Bei „Gottschalk Live“ sind es gefühlte 100 Journalisten, die die ARD-Premiere begleiten wollen. Kein Wunder: Der Name zieht eben. Die Show auch. Etwas nervig muten jedoch die ständigen Werbeunterbrechungen an. Während der knapp 30 Minuten dauernden Show schneidet die Werbung den Protagonisten gleich drei Mal das Wort ab. Nicht nur bei vielen Zuschauern des Großstadtreviers, das bislang auf dem Sendeplatz lief, ruft diese Werbe-Frequenz doch ein wenig Befremden hervor. Dennoch gilt für „Gottschalk Live“: Zuschauer unterhalten, Premiere geglückt. Bitte mehr davon mit weniger commercial breaks.
Fotos: © ET-Media, Frank M. Wagner
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