Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Manchmal ist es Galgenhumor, manchmal Schadenfreude und manchmal weiß man vielleicht gar nicht, warum man eigentlich schmunzeln muss über die Cartoons des Frankfurters Joscha Sauer.
Mit seinen Zeichnungen, die wie kleine Blitzlichter peinliche, ungeschickte, abstruse oder auch tödliche Szenen des Alltags zeigen, geht er manchmal hart an die Grenzen. Hart an die Grenzen dessen, was für manchen der so genannte „gute Geschmack“ ist.
Und hart an die Grenzen von gesellschaftlichen Tabus. Und für manchen auch schon ein kleines Stück darüber hinaus….
Hoppla, das ist ja doch lustig! Sauers Cartoons
Sauer selbst nennt seinen Zeichenstil „Schwarzer Humor mit Herz“. Entdeckt hat er erst im Jahr 2000, dass mehr hinter seinen Zeichnungen stecken könnte als bloßer Zeitvertreib und Selbstbespaßung.
Beim täglichen Füttern seiner Internetseite nichtlustig.de mit einem Cartoon des Tages hatte ihn die Begeisterung dafür gepackt. „Nichtlustig“ hieß seine Internetpräsenz aber ganz bewusst – irgendwie war er nicht so recht überzeugt, dass seine Cartoons als humorvoll betrachtet werden könnten.
Doch als er dann merkte, dass auch andere Gefallen an seinen von Todessehnsucht erfüllten Lemmingen, dem skurrilen Herrn Lehmann, dem Klempner, dem Zauberer und all den Tieren, die stellvertretend menschliche Situationen durchleiden müssen, da beschloss er, dieses Hobby als freier Künstler zu seiner Lebensgrundlage zu machen.
Doch ganz so einfach war es dann doch nicht: Zwar gefielen die teils sarkastischen, teils schrägen Witzeleien, doch so recht wollte sich kein Verleger an die Veröffentlichung wagen. Schwarzer Humor für die breite Masse? Das war dann doch ein zu großes Risiko. Bis im August 2002 dann: Der Carlsen Verlag wagte mit dem ersten Band von „Nichtlustig “ einen Versuch und hat es bis heute nicht bereut!
Eine Welle des Erfolges für Nichtlustig
Schickte der Verlag beim ersten Band ganz vorsichtig zunächst eine Auflage von 5000 Exemplaren an den Start, so kann er sich mittlerweile über mehr als eine halbe Million verkaufte Nichtlustig-Bücher freuen.
Eine Vielzahl an Nichtlustig-Büchern, Postkartenkalendern und Wandkalendern wurden verlegt, das nächste Buch mit dem bezeichnenden Titel „Feng Shuizid: Die Philosophie des gefährlichen Einrichtens“ kommt im Oktober 2011 heraus.
Neben den ursprünglichen Einzelcartoons erzählt Joscha Sauer auch kleine Bildgeschichten und hat sich auch bereits an kleine Trickfilmszenen gewagt. Am Anfang jeder Zeichnung steht immer noch die gute alte Handarbeit, gescannt und bearbeitet wird erst dann, wenn die Grundzeichnung gefällt.
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