Manchmal hat man sich einfach satt gesehen an den alten Tapeten, den alten Postern oder Bildern, die einen schon seit Jahren begleiten. Eine interessante Alternative zum Wohnung renovieren ist natürlich Kunst an der Wand. Kunst kaufen? Das klingt kompliziert. Aber so weit muß man ja gar nicht gehen. Denn Kunst kann man auch mieten.
Mancher scheut größere Ausgaben für ein Kunstwerk – es könnte ja sein, dass man sich nach kurzer Zeit bereits satt gesehen hat. Oder der Partner zieht beim Anblick des Bildes, das einen selbst begeistert, eine angewiderte Grimasse. Vielleicht passt aber auch der Stil des Kunstwerkes überhaupt nicht zur eigenen Wohnung? Kurz: es gibt viele Gründe, weshalb viele Leute sich verunsichert fühlen, wenn sie darüber nachdenken, die eigenen vier Wände mit Kunst zu dekorieren.
Kunst statt Tapetenwechsel: Kunst ausleihen in der Artothek
Artotheken haben das erkannt und bieten eine Dienstleistung an, die sowohl den Künstlerinnen und Künstlern als auch Kunstinteressenten zu Gute kommt. Sie funktionieren wie eine Bücherei, nur eben mit Kunst. Man kann sich aus den vorhandenen Werken aussuchen, was einem gefällt, und zahlt dann pro Werk eine Leihgebühr für einen vereinbarten Zeitrahmen.
Nun wird jedes gewählte Bild sorgfältig in einen Spezialkarton verpackt, man klemmt es sich unter den Arm und macht sich auf den Weg nach Hause, um Wohnzimmer oder Arbeitszimmer, Esszimmer oder Schlafzimmer mit der Ausleihe zu schmücken.
Man findet in den mehr als 100 Artotheken in Deutschland nicht nur Original-Gemälde wie Aquarelle, Gouachen, Temperamalerei oder Ölbilder, sondern auch Zeichnungen und Druckgrafik wie Radierungen, Siebdrucke, Lithografien sowie Kunstfotografien.
Wer organisiert den Kunstverleih?
Artotheken werden oft getragen von Kunstvereinen (wie z. B. die Artothek des Mannheimer Kunstvereins oder des Neuen Berliner Kunstvereins), von Kulturämtern (wie die Artothek von Köln) oder Bibliotheken. Aber auch als private, wirtschaftliche Unternehmen findet man Artotheken, wie etwa die Hamburger Bildverleiher art goes public.
Welche Künstler findet man vertreten?
Während etwa die Graphothek Berlin mit Grafiken von so bekannten Künstlernamen wie Braque, Chagall, Dalí, Léger, Miró oder Kandinsky aufwarten kann, sind in kleineren Artotheken oft regional bedeutsame Künstlerinnen und Künstler vertreten. Werke zeitgenössischer junger Kunstschaffender sind ebenfalls im Kunstverleih zu finden, so dass man sich problemlos auch mit modernen Kunstströmungen bekannt machen kann.
Übrigens sind die Kunstwerke von den Artotheken im Allgemeinen versichert. Wer Kinder oder kletterlustige Katzen als Mitbewohner hat oder Räume mit viel unbeobachtetem Publikumsverkehr mit geliehenen Kunstwerken ausstatten will, sollte sich die Versicherungsbedingungen in jedem Falle besonders gründlich durchlesen – denn natürlich sollen die Kunstwerke möglichst im Originalzustand zurückgegeben werden.
Standorte von Artotheken findet man auch unter artothek.kulturimnetz.de
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