Der gemütliche Gang in den Laden, das bequeme Blättern im dicken Katalog und das Abschicken von Bestellungen per Post sind mittlerweile schon beinahe nostalgische Tätigkeiten, die durch den unentwegt boomenden Internethandel zunehmend verdrängt werden. Ganz gleich ob es sich dabei um Bücher, Filme, Elektrogeräte oder auch um Kleidung und sogar Möbel dreht, ist die Lieferung der Ware heutzutage nur noch ein Klick weit entfernt. Für die großen Online-Händler ist die Entwicklung natürlich ein Segen, doch für kleinere Familienunternehmen könnte der Trend zum richtigen Fluch werden.
Die Handelsbranche im Umbruch
Der jährliche Umsatz von Internethändlern wie Amazon steigt ungebrochen und selbst Straßengeschäfte wie jüngst der Media Markt drängen nach und nach auf den großen Online-Marktplatz. Langsam kommt die Botschaft auch bei kleineren Läden und dabei auch vor allem bei traditionellen Familienunternehmen an: die Zukunft des Handels spielt sich im Internet ab. Die Kunden kommen nicht länger aus dem netten Zwei-Familien-Haus um die Ecke, nein, die Kunden strömen bundesweit in die virtuellen Verkaufsflächen und natürlich auch aus dem deutschsprachigen Ausland. Das eröffnet auch kleineren Unternehmen ganz neue Perspektiven, stellt sie aber im gleichen Atemzug auch vor neue, teils komplexe Probleme. So gilt es beispielsweise „neue“ E-Commerce-Lösungen in die bestehenden Unternehmens-Strategien zu integrieren und möglichst zeitgemäß potentielle Kunden auf allen zur Verfügung stehenden Kanälen anzusprechen und auch zu erreichen. Für Konzerne mit eigenen IT-Abteilungen ein leichtes, für Familienunternehmen ohne entsprechendes IT-Know-How sicherlich keine einfache Aufgabe. Denn der Wandel muss nicht nur in der Unternehmenskultur ankommen, sondern auch in den Köpfen der Mitarbeiter.
Familienunternehmen im Fokus
Mit dem alleinigen Eintritt des Unternehmens in die Online-Welt ist nur ein erster Schritt getan. Im Anschluss müssen die eigenen Produkte angemessen platziert werden, das Gesamtkonzept muss stimmig und auf den virtuellen Verkauf abgestimmt sein und auch das Marketing stellt plötzlich ganz neue Herausforderungen. Werbung in Online-Communities und Präsenz in sozialen Netzwerken ist dabei mittlerweile schon als obligatorisch zu betrachten. Doch viele Familienunternehmen bleiben auf dem Weg in das Internet schlicht und ergreifend stecken, weil das „neue“ Medium Internet einfach zu viele unbekannte Probleme aufwirft, denen man ohne tiefgreifendes Know-How oder ohne professionellen Beistand hilflos ausgeliefert ist. Um Familienunternehmen einen solchen ersten Beistand zu bieten, hat der Wirtschaftswissenschaftler Alexander Leberling seine Doktorarbeit den Erfolgs- und Risikopotenzialen bei E-Commerce-Strategien von Familienunternehmen gewidmet.
Doktorarbeit mit praktischem Nutzen
Mit der wissenschaftlichen Betrachtung der E-Commerce-Strategien von Familienunternehmen schließt Leberling eine Lücke im Thema des Internethandels. Doch über die theoretischen Betrachtungen hinaus gibt das Werk Praxistipps für handelnde Manager. So gibt der Autor ein „Integrativmodell der E-Commerce-Strategie-Entwicklung und –Implementierung“ und weist einen strategischen Weg der Familienunternehmen in das Internetgeschäft. Von besonderem Interesse könnte die Doktorarbeit auch für Unternehmensberater sein. Denn legen diese ihren Schwerpunkt auf Familienunternehmen, die sie in die Welt des Internets begleiten wollen, so bietet die Abhandlung wertvolle Informationen und nützliche neue Erkenntnisse. Professor Dr. Rudolf Wimmer von der Universität Witten/Herdeck beschreibt die Arbeit wie folgt: Der Autor „entwickelt ein Integrativmodell der E-Commerce-Strategie-Entwicklung und -Implementierung und leitet daraus Gelingens- und Scheiternsfaktoren der E-Commerce-Strategie ab, die auch Empfehlungen für ein präzises Change-Management umfassen.“ Prägnant auf den Punkt gebracht und ergänzt durch Lob des Professoren, gibt es der Ausführung im Grunde nicht viel zuzufügen.
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