Katzen bitten nicht, Katzen nehmen sich. Diese bestens bekrallte Tatsache gilt nicht nur für alle Stubentiger, die sich ihre menschlichen Dosenöffner und Katzenklofrauen souverän unterworfen haben, sondern auch für die richtig großen Raubkatzen in freier Wildbahn. Wer jetzt aber lediglich an Jaguar, Leopard & Co. denkt, der könnte das größte, spannendste und aufregendste erotische Abenteuer seines Lebens verpassen. Denn die Rede ist hier nicht von der tierischen Familie der Pantherinae, sondern von der ausgesprochen praxisorientiert emanzipierten Extra-Klasse der unbeschreiblich weiblichen Silberlöwin auf zwei Beinen, im Neo-Jargon auch als „Cougar“ bezeichnet. Und schon lange vor der TV-Präsenz der Serie „Cougar Town – 40 ist das neue 20“ haben die nach langer Alltagsgefangenschaft wieder ausgewilderten Silberlöwinnen ihre maskulinen Jagdgründe hoch erhobenen Hauptes und immer auf der Suche nach Frischfleisch durchstreift. Inzwischen ist auch ein ausgesprochen anregendes Buch von einem öffentlich bekennenden Cougar-Weibchen auf den Markt gekommen, dass die Szene gründlich aufmischt. Wer dazu mehr erfahren will, sollte sich gleich jetzt und hier in die Höhle der Silberlöwin begeben.
Liz Earls wurde 1961 geboren und wuchs im kalifornischen Alameda sowie in Neuseeland und Australien auf. Nach einer frühen Heirat und der Geburt ihrer beiden Kinder hatte sie diverse Bürojobs, bevor sie sich 2005 auf ein neues Leben der sexuellen Freizügigkeit und der erotischen Fotografie einließ. Ihre Heimatstation ist heute Los Angeles, wo sie ihre Abenteuer auf ihrer Website dokumentiert.
Gut gebrüllt, Lexikon!
Schlägt man in normalen Wörterbüchern „Englisch-Deutsch“ die Vokabel „Cougar“ nach, so findet man als passende Übersetzung den Berglöwen bzw. den Puma (Felis concolor) sowie den Kuguar. Das Urban Dictionary ist da allerdings besser auf dem Laufenden. Denn hier ist sinngemäß nachzulesen, dass unter einem „Cougar“ eine Frau jenseits des 35. Lebensjahrs zu verstehen ist, in deren hungriges Beuteschema junge, kräftige, willige und experimentierfreudige Männer fallen. Und diese heiß begehrte virile Beute wird mit allen mehr oder weniger legalen Mitteln angejagt. Wer dabei in die Krallen der Silberlöwin gerät, der sollte sich besser auf turbulente wilde prickelnde Zeiten einstellen. Und hoffen, dass die heiße Raubkatze möglichst lange ihr Interesse an der Neueroberung beibehält.
Aber hallo! Wie muss man sich das konkret vorstellen?
Diese Frage beantwortet jetzt die Fotografin Liz Earls in einem autobiographischen Buch, dessen Lektüre fürwahr alles außer langweilig ist. Denn dort beschreibt sie die Stationen auf ihrer Reise der sexuellen Selbstfindung in einer derartig erfrischenden Offenheit und entwaffnend befreiten Schamlosigkeit, dass weder Leserinnen noch Leser das Buch ohne zwingenden Grund aus der Hand legen möchten. Dabei ist der Wandel von einer mit viel zu viel Hüftgold geschlagenen Personalentscheiderin in einschläfernd geregelten Familienverhältnissen hin zu einer Silberlöwin mit Konfektionsgröße 34 durchaus ermutigend für alle Frauen, die sich derzeit ebenfalls die Sinnfrage stellen. Zwar mag es nicht nach jederfraus Geschmack sein, mit leicht fortgeschrittenem Lebensalter nochmal derart kraftvoll durchzustarten. Doch der Appetit kommt ja bekanntlich beim Essen. Was in diesem Fall bedeuten könnte, dass aus der weiblichen Leserschaft von Liz Earls jede Menge neue hungrige Raubkatzen hervorgehen könnten, die ihr Potenzial bis dahin nicht mal ansatzweise gekannt haben.
Oder, wie es die Autorin Liz Earls knapp und prägnant formulierte: „Diese Party wird nicht ewig dauern, also werde ich jeden Tanz tanzen, jeden Drink trinken und jeden jungen Mann haben …“
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