Kaum hat die schöne Jahreszeit begonnen, zieht es den Menschen ins Freie. Man werkelt im Garten, auf dem Balkon oder streift vergnügt per Pedes oder Fahrrad durch Felder, Wiesen und Wälder. Kurz: man hält sich dort auf, wo die Zecke haust. Und eh’ man sich’s versieht, lässt sich so ein kleiner Blutsauger vom nächsten Busch fallen, kriecht auf seinen sechs Beinchen vom Grashalm unters Hosenbein und beißt sich unbarmherzig fest.
Wenn alles gut geht – für Zecke wie Mensch – saugt sich das Tier prallvoll bis auf Erbsengröße. Lässt sich fallen. Und verschwindet im nächsten Gestrüpp.
Geht nicht alles gut, haben entweder die Zecke oder der Mensch ein Problem. Die Zecken haben es besser: das einzige, was ihnen drohen kann, ist ein schneller Tod durch einen Menschendaumen.
Ein Mensch, der von der Zecke gezwickt wird, kann üblen Krankheiten zum Opfer fallen, die durchaus auch tödlich enden können: Hirnhautentzündung, die so genannte Frühsommer-Enzephalitis (FSME), oder Borreliose.
Wie macht sich eine Frühsommer-Enzephalitis (FSME) bemerkbar?
Hat eine Zecke FSME-Viren übertragen, treten meist innerhalb von ein bis zwei Wochen grippeartige Kopf- und Gliederschmerzen, leichtes Fieber und Erbrechen auf. Manchmal ist die Krankheit damit schon ausgestanden, manchmal geht sie aber in ein zweites Stadium über: Die eigentliche Hirnhautentzündung, meist begleitet von einem steifen Nacken, starken Kopfschmerzen und Fieber, kann sich zur Gehirnentzündung ausweiten mit Sprach- und Bewusstseinsstörungen, Lähmungen und psychische Veränderungen. Glücklicherweise kann man sich gegen die FSME-Viren impfen lassen.
Die Symptome einer Borreliose
Die Erst-Symptome der so genannte Borreliose oder Lyme-Krankheit können z. B. an Grippe oder Arthritis erinnern. In späteren Krankheitsstadien können die Nerven angegriffen werden (die so genannte Neuroborreliose), was mit brennenden Schmerzen, aber auch Gefühlsstörungen oder Lähmungserscheinungen einhergehen kann. Eine Krankheit, die man also lieber vermeiden sollte. Die Lyme-Borreliose kann zwar mit verschiedenen Antibiotika bekämpft werden, wichtig für den Erfolg ist es jedoch, die Krankheit so schnell wie möglich zu behandeln.
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Da Borreliose in Deutschland nicht bundesweit meldepflichtig ist, liegen keine exakten Erkrankungszahlen vor. Anhand von Meldungen aus den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Sachsen wird geschätzt, dass in Deutschland pro Jahr mehr als 60.000 Menschen neu an Borreliose erkranken, wie das Epidemologische Bulletin des Robert-Koch-Instituts vom 12. August 2005 berichtet. Tendenz steigend.
Tipps gegen Zecken
Ob man Meningitis oder Borreliose vermeiden will – eins ist klar: der Zeck muss weg. Doch wie kann man sich vor den biestigen kleinen Vampiren schützen?
Zweierlei ist wichtig. Zum einen sollte man, wenn man in Feld und Wald unterwegs ist, Kleidung tragen, die Arme und Beine bedeckt, und am besten auch noch einen Hut. Zum zweiten sollte man nach einem Spaziergang den Körper gründlich inspizieren. Findet man eine Zecke, die sich schon festgesaugt hat, dann entfernt man sie am sichersten mit einer Zeckenzange – die gibt’s in jeder Apotheke zu kaufen.
Mit Zecken, die FSME-Viren übertragen, muss man in Deutschland vor allem in folgenden Regionen rechnen:
- Bayern (z. B. im Donaugebiet)
- Baden-Württemberg (z. B. am nördlichen Bodensee-Ufer, in der Gegend um Pforzheim, Tübingen, Freudenstadt).
Der Osten Europas ist stark mit FSME-übertragenden Zecken befallen, aber auch in Österreich muss man besonders in der Steiermark und in Kärnten vorsichtig sein.
Fazit: wer viel im Freien ist, hat am besten immer eine Zeckenzange dabei.
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