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Gesundheitsratgeber:

Wenn die Weisheitszähne zum Problem werden

Zurückgebliebene Weisheitszähne können große gesundheitliche Probleme bereiten. In vielen Fällen ist eine operative Entfernung unumgänglich.

Schlimme Schmerzen am Weisheitszahn.

Probleme mit dem Weisheitszahn machen sich oft bemerkbar, wenn sich eine Entzündung gebildet hat. Bild:© fotolia.de

Der Weisheitszahn weist einige Besonderheiten auf. Zum einen entwickelt er sich deutlich langsamer als andere Zähne, sodass er oft erst im späten jugendlichen Alter durchbricht. Zum anderen stellt er aufgrund seiner Lage und Größe ein gesundheitliches Risiko da. Hierfür muss der Weisheitszahn nicht einmal durch den Kiefer hindurchbrechen.

Auslöser für Probleme

Weisheitszähne sind deutlich größer als andere Zähne. Da Letztere bereits zuvor durch den Kiefer brechen, kann es aus Platzmangel dazu kommen, dass der Weisheitszahn nicht oder nur bedingt herauswächst. Bleibt er komplett im Kiefer stecken, so spricht man von einer vollständigen Retention. Tritt er nur unvollständig aus dem Kieferknochen heraus, so ist die Rede von einer Teilretention. Beide Fälle können eine Schiefstellung oder Lageveränderung des Weisheitszahnes bewirken. Der fehlende Raum lässt sich hauptsächlich durch die menschliche Evolution erklären. Im Laufe der Zeit bildete sich der menschliche Kieferknochen deutlich zurück, die Größe der Zähne änderte sich jedoch nicht. Eine Teilretention oder Retention hat oft eine schmerzende Entzündung des umliegenden Gewebes zur Folge. Zudem sind Weisheitszähne das letzte Glied einer Zahnreihe und somit schwer für die Zahnreinigung erreichbar. Dadurch neigen diese Zähne eher zu Karies und Parodontitis.

Dennoch kann es ebenso vorkommen, dass einige Weisheitszähne erst gar nicht im Kiefer angelegt sind. Weiterhin gibt es Menschen mit einer doppelt angelegten Anzahl an Weisheitszähnen.

Symptomatik

Probleme mit Weisheitszähnen machen sich überwiegend in Form einer Entzündung bemerkbar. So kann sich am Weisheitszahn eine Zyste bilden, aus der sich wiederum ein eitriger Abszess entwickeln kann. Verbliebene Weisheitszähne können ebenso starke Schmerzen verursachen, im schlimmsten Fall sogar zu Neuralgien, Nervenschmerzen, führen. Ein weiteres Problem stellt die Größe des Weisheitszahnes dar. So werden bei abgedrängten Nachbarzähnen häufig Zahnwurzelschäden und Zahnfehlstellungen diagnostiziert.

Auch bereits durchgebrochene Weisheitszähne können ähnliche Probleme bereiten. Zu den Hauptsymptomen zählen vor allem Schwellungen, Entzündungen, Kopf- und Kieferschmerzen, Ohrenschmerzen und eine reduzierte Mundöffnung.

Die Diagnose

Ob ein Weisheitszahn tatsächlich entfernt werden muss, entscheidet der Zahnarzt bzw. ein Kieferchirurg. Neben einer gründlichen Zahnuntersuchung werden Fragen zu gesundheitlichen Problemen gestellt. Gewissheit bringt jedoch nur eine Röntgenaufnahme. Sind hierüber starke Probleme erkennbar oder absehbar, muss der Zahn gezogen werden.

Operation

Die Entfernung eines Weisheitszahnes erfolgt in der Regel unter örtlicher Betäubung. (Der Zahn kann aber auch unter Vollnarkose entfernt werden, die Kosten hierfür muss der Patient selber tragen.) Hierbei wird die auf dem Kiefer befindliche Schleimhaut über den zurückgebliebenen Weisheitszahn aufgetrennt und abgehoben. Der darunter befindliche Knochen wird aufgebohrt, damit der Zahn mithilfe einer Zange herausgeholt werden kann. Bisweilen kommt es vor, dass der Zahn aufgrund seiner Größe noch im Kiefer zerkleinert werden muss. Sind alle Reste des Weisheitszahnes vollständig entfernt, folgt das Zunähen der Wunde. Übermäßige Wundflüssigkeit wird durch den Einsatz von Stoffstreifen oder Gummi abgeführt.

Nach der Operation

Die Entfernung eines Weisheitszahnes erfolgt meistens ohne weitere Probleme. Dennoch sollte man sich im Klaren darüber sein, dass nach Abklingen der örtlichen Betäubung starke Schmerzen auftreten können. Ein durch den Zahnarzt verschriebenes Schmerzmedikament wird diese jedoch deutlich unterbinden. Weiterhin empfiehlt es sich, die betroffene Mundseite von außen zu kühlen. Auf Wärme sollte hingegen verzichtet werden. Ebenso sollte der Mundraum lieber ausgespült werden. Durch voreiliges Zähneputzen könnte es schnell zu Verletzungen kommen.

Auch darf der Patient den Rest des Tages kein Auto führen oder irgendwelche Maschinen bedienen. Weiterhin ist darauf zu achten, dass man in den ersten Stunden nach einer solchen Operation nur etwas Wasser zu sich nehmen darf. Kaffee, Nikotin und Alkohol sind tabu, denn dadurch könnte die Wunde unnötig gereizt werden. Auch auf die Aufnahme von festem Essen sollte vorerst verzichtet werden. Flüssigkeitsnahrungen wie z.B. Suppen oder Breie stellen für die nächsten drei Tage eine gute Alternative zur Hausmannskost da.

Stellen sich nach der Operation Beschwerden ein, beispielsweise in Form von Blutungen, sollten Sie Ihren Zahnarzt sofort aufsuchen.

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