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Keimschleuder:

Wann haben Sie zuletzt ihr Handy geputzt?

Handys gelten schon lange als Bazillenschleudern. Eine aktuelle Umfrage offenbart jedoch, dass sich nur jeder 4. um die Reinigung kümmert.

Ein Mann tippt auf seinem Smartphone mit dem Finger rum.

Unhygienisch: wenn das Handy nicht gereinigt wird, sammeln sich Keime und Bakterien darauf an. Bild: © fotolia.de

Der Branchenverband Bitkom führte unter 1000 Verbrauchern eine repräsentative Umfrage durch, die ein eher widerliches Ergebnis brachte. Denn nur jeder vierte Deutsche reinigt sein Handy bewusst und gründlich. Und das obwohl schon länger bekannt ist, dass Handys wahre Bakterienschleudern sind und Erreger in jedem kleinsten Kratzer lauern.

Fäkalspuren sind keine Seltenheit

Wie die Umfrage ergab, säubert jeder zweite sein Handy nur hin und wieder oberflächlich, indem er es beispielsweise an der Hose abreibt. Jeder achte hält es nicht für nötig, sein Handy überhaupt zu reinigen. Dabei setzen sich Schweiß und Fett schnell in den kleinsten Kratzern ab, die selbst bei vorsichtigem Umgang mit den Geräten entstehen. Dadurch können regelrechte Keimherde entstehen, die zwar nicht sichtbar sind aber je nach Erreger auch gefährlich werden können. So zum Beispiel, wenn die Handys Fäkalspuren aufweisen, wovon laut einer britischen Studie jedes sechste Gerät betroffen ist. Häufig sind solche Handys mit Coli-Bakterien aus dem Darm verunreinigt, von denen einige Stämme schwer gesundheitsgefährdend sein können. Für die Untersuchung wurden 400 Handybesitzer aus zwölf unterschiedlichen Städten herangezogen.

Besondere Gefahr lauert in Kliniken

Wie die „Welt“ berichtet, haben türkische Forscher die Handys von Ärzten und Krankenschwestern untersucht. Auch dort war das Ergebnis erschreckend und die Handys waren übersät mit Bakterien. Auf jedem dritten Gerät wurden mindestens zwei Krankheitserreger gefunden, rund 10% waren mit mehreren Erregern belastet.  Besonders gefährlich erachteten die Experten dabei, dass sich auf jedem achten Handy Bakterien befanden, die eine Antibiotikaresistenz aufwiesen. Zwar achteten die Klinikbediensteten ansonsten streng auf die Hygienerichtlinien, doch gab nur jeder zehnte an, auch sein Handy regelmäßig und gründlich zu reinigen. In ähnlichem Maße lassen sich die Ergebnisse auch auf Computer-Tastaturen übertragen. Auch diese sind häufig von Keimen befallen und sollten regelmäßig geputzt werden.

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Über Stephan Lenz

Stephan Lenz studierte Philosophie, Soziologie und Anglistik an der Universität Mannheim. Es folgten schriftstellerische Fortbildungen und die freiberufliche Arbeit als Autor und Journalist. Neben unzähligen Artikeln in diversen Magazinen, veröffentlichte er Prosa im Charon Verlag, Hamburg, sowie im Wortkuss-Verlag, München. Er gehört seit vielen Jahren zum festen Stamm der Redaktion des Artikelmagazins.