Zahnmedizinische Untersuchungen und Krebsvorsorge gehören dazu und für Eltern ist es selbstverständlich, dass Säuglinge und Kleinkinder an den Vorsorgeuntersuchen der U-Reihe teilnehmen. J1 und J2 für Jugendliche sind allerdings kaum bekannt.
Von der U1 unmittelbar nach der Geburt bis hin zur U9 im Alter von 5 Jahren werden die Kinder auf mögliche Entwicklungsstörungen, auf Anzeichen von Erkrankungen und sonstige Probleme hin untersucht. Mit dem Eintritt ins Schulalter dann gibt es hinsichtlich der Gesundheitsfürsorge der Eltern dann einen bemerkenswerten Einschnitt: Von der J1 wird nicht umfassend Gebrauch gemacht und über die J2 ist kaum jemand informiert.
Vom Kind zum Jugendlichen: Vorsorgeuntersuchung J1 für 12 bis 14-Jährige
Auch die Vorsorgeuntersuchung J1, die im Alter von 12 bis 14 Jahren stattfinden sollte, wird von den gesetzlichen Kassen gezahlt. In diesem Alter hat bei den meisten die Pubertät bereits eingesetzt.
Im Rahmen der ärztlichen Untersuchung werden zunächst körperliche Untersuchungen durchgeführt um beispielsweise Größe, Skelettaufbau, allgemeine Entwicklung, arterielle und organische Zustände oder Hautbeschaffenheit zu überprüfen. Urin und Blut werden analysiert. Die Kontrolle des Gewichts soll helfen, rechtzeitig auf Probleme wie Magersucht oder Übergewicht aufmerksam zu werden. Auch der Impfstatus wird bei dieser Gelegenheit überprüft und eventuell nötige Auffrischungen durchgeführt.
Doch auch ein ärztliches Gespräch mit dem Jugendlichen ist wichtiger Bestandteil der J1. Altersrelevante Themen wie Sexualität, Verhütung, Ernährung, Alkohol, Rauchen und andere Drogen sollen zur Sprache kommen.
J2 im 17. und 18. Lebensjahr: Unbeachtete Chance von Früherkennung und Hilfestellung
Mehr zum Thema Vorsorgeuntersuchung:
Während die J1 zwar nicht von allen, aber doch noch von vielen verantwortungsbewussten Eltern für ihre Kinder in Anspruch genommen wird, so fristet die J2 ein kaum beachtetes Dasein. Im Katalog mancher Krankenkassen und Arztpraxen wird sie auch gar nicht aufgeführt.
Grund ist die Tatsache, dass die J2 lediglich als zusätzliche Früherkennungsuntersuchung eingestuft ist und die Kosten daher nicht von allen gesetzlichen Krankenkassen getragen werden; manche Kassen übernehmen sie, manche erstatten zumindest einen Teil der Kosten.
Diese Vorsorgeuntersuchung kann vor allem dazu dienen, Verhaltens- und Sozialisationsstörungen zu erkennen und dem Jugendlichen im Alter von 16 und 17 Jahren bei Sexualitäts- oder Essstörungen und Suchtproblematik ein Podium und einen Ansprechpartner zu bieten. Auch Haltungsstörungen, Diabetes-Abklärung, Schilddrüsenfunktion und Fitness sind wichtige Themen der J2.
In diesem Alter sind die Jugendlichen von den Eltern oft nur schwer zum Arztbesuch zu bewegen, aber gerade diese Vorsorgeuntersuchung könnte für viele von ihnen eine wichtige Hilfe sein im unsicheren Bereich zwischen Jugend und Erwachsensein.
Weiterführende Links zum Thema Früherkennung:
Richtlinien des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen zur Jugendgesundheitsuntersuchung (PDF: 21.13 KB)
http://www.g-ba.de/downloads/62-492-281/RL_Jugend_2008-06-19.pdf
Früherkennung und Vorsorge im Kindesalter: Die J1
http://www.kindergesundheit-info.de/fuer-eltern/gesundheitsrisikenvb/frueherkennung-und-vorsorge-im-kindesalter/die-jugendgesundheits-untersuchung-j1/
© Pixel Trader Ltd. 2013 Alle Rechte vorbehalten