Die Liste der guten Vorsätze fürs neue Jahr ist lang: Weniger Rauchen, weniger essen und vor allem mehr bewegen. Besonders Letzteres sollten Eltern auch für ihre Kinder ins Auge fassen. Wird die Motorik von Kindern gefördert, ist das nicht nur positiv für Körpergewicht, Koordination und Immunabwehr, sondern auch für die Leistungen in der Schule und die daraus resultierenden Schulnoten.
Langzeiteffekt
Kinder, bei denen die motorischen Fähigkeiten wenig gefördert werden, bewegen sich oft auch als Jugendliche wenig und leiden dann allzu schnell unter Übergewicht und einem weniger leistungsfähigen Herz-Kreislauf-System. Und Bewegungsmangel und Übergewicht scheinen sich auch negativ auf die Schulnoten niederzuschlagen. Das zumindest war das Ergebnis einer Studie des finnischen Forschungszentrum für Sport- und Gesundheitswissenschaften. Marko T. Kantomaa und sein Team analysierte Daten von 8.061 Personen, die in den Jahren 1985 und 1986 geboren waren.
Die Wissenschaftler stuften motorische Bewegungen als schwach ein, wenn die Kinder sich häufig stießen oder stürzten, Probleme beim Auffangen von Dingen hatten, nur unbeholfen mit einem Stift schreiben oder die Schnürsenkel nicht gut binden konnten. Die Studie zeigte auch kleine Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen: Achtjährige Mädchen zeigten bessere motorische Fähigkeiten als ihre männlichen Altersgenossen. Bei einer nachfolgenden Untersuchung im Alter von 16 Jahren waren mehr Jungen als Mädchen fettleibig und ihre Schulnoten hatten einen schlechteren Durchschnitt.
Weltweiter Bewegungsmangel bei Kindern
Die Studienergebnisse des finnischen Teams bestätigen frühere Untersuchungen. Schon dabei konnte dokumentiert werden, dass Bewegung wichtig ist für die Entwicklung der kognitiven Fähigkeiten und somit auch für die späteren Leistungen in Schule und Ausbildung. Experten schätzen, dass sich nur jedes dritte Kind weltweit genügend bewegt. Deshalb warnen die Wissenschaftler schon jetzt: »Fehlende motorische Aktivität zu Beginn der Schullaufbahn, kann sich für das Kind negativ auswirken.«
Für den ersten Teil der Studie, als die Kinder acht Jahre waren, wurden die Eltern befragt. Bei der Folgeuntersuchung im Alter von 16 Jahren beantworteten die Kinder selbst die Fragen. Daher könnten die Antworten der 16-Jährigen eventuell teilweise geschönt sein, vermuteten die Wissenschaftler. Zusätzlich waren die Datensätze nicht für alle Teilnehmer vollständig. Aus diesem Grund wiederholten die Forscher ihre Analyse nur mit den Daten der 2.865 Probanden, die vollständig vorhanden waren. Die erneute Analyse mit den korrigierten Daten zeigte allerdings keinen wesentlichen Unterschied zu den vorangegangenen Berechnungen.
Wenn Sie sich also für dieses Jahr mehr Bewegung vorgenommen haben, beziehen Sie ihre Kinder mit ein. Das tut allen Familienmitgliedern gut, macht mehr Spaß und fördert zudem noch die familiären Bindungen.
Quelle: Marko T. Kantomaa et al.: Physical activity and obesity mediate the association between childhood motor function and adolescents’ academic achievement. PNAS 2012, doi: 10.1073/pnas.1214574110
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Danke für einen lehrhaften Artikel. Manchmal fällt es ganz schwer sich zu zwingen, Sport zu treiben. Das Schwierigste ist oft der Anfang. Wenn man aber regelmäßig Sport treibt, dann ist es schon schwer, Sport aufzugeben. Ich teile die Meinung, dass gemeinsames Sporttreiben vile Spaß macht und bindet.