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Schwindsucht:

Tuberkulose – eine hochansteckende Zeitbombe

Mit dieser Krankheit ist nicht zu spaßen: Tuberkulose. Weltweit sterben jährlich rund 1,5 Millionen Menschen an den Folgen einer TBC (früher Schwindsucht).

Tuberkulose ist in Afrika und Asien immer noch weit verbreitet.

Die Inderin Jasmin Begum, 28 Jahre, ist an Tuberkulose erkrankt und wiegt nur noch 27 Kilogramm. Bild: © pa / dpa

In unserem Bewusstsein ist die Tuberkulose (TB oder TBC, früher auch als „die Motten“ bekannt) kaum als bedrohliche Krankheit präsent – eigentlich erstaunlich, wenn man bedenkt, dass nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein Drittel der Weltbevölkerung an ihrem Erreger erkrankt ist!

Vermutlich liegt es daran, dass Tuberkuloseerkrankungen in Europa auf Grund der guten hygienischen Verhältnisse und medizinischen Versorgung stark zurückgegangen sind und hauptsächlich in Afrika und Asien vorherrschen.  Zudem macht sich die Krankheit nur bei rund einem Zehntel der Infizierten wirklich als offene Tuberkulose bemerkbar, also als Erkrankung mit deutlichen Symptomen und der Möglichkeit, andere zu infizieren.

Die Anfälligkeit dafür ist bei Kleinkindern, älteren Menschen, Suchtkranken und AIDs-Erkrankten besonders hoch, was ein deutliches Zeichen dafür ist, dass ein intaktes, kräftiges Immunsystem das Risiko deutlich senkt.

Tuberkulose ist eine bakterielle Infektion

Der Haupterreger der Tuberkulose, das Bakterium Mycobacterium tuberculosis, wurde 1882 von Robert Koch entdeckt, weswegen die Krankheit auch als Morbus Koch bekannt ist. Das Stäbchenbakterium wird meist von Mensch zu Mensch direkt übertragen. Je nach Krankheitsherd verlässt es den Körper über Auswurf und Tröpfcheninfektion beim Husten (Lungen-TB), Stuhl (Darm-TB) oder Urin (Harnwegs-TB). Über infizierte Haustiere, beispielsweise über die Milch von Rindern, geschehen ebenfalls Ansteckungen.

Tuberkulose: schleichender Krankheitsverlauf

Die Erreger verursachen einen Primäreffekt. Ein Entzündungsherd entsteht, je nach infiziertem Organ in Lunge, Darm oder auch der Haut. Allgemeine Symptome wie Fieber, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme oder Schweißausbrüche treten schleichend über Wochen auf, bei Lungentuberkulose Atemnot und Schmerzen im Brustbereich.

In diesem Frühstadium besiegt ein gesundes Immunsystem meist die Krankheit, doch sie kommt häufig nur zum Stillstand und die Bakterien werden abgekapselt. Sie bleiben so Jahrzehnte lebensfähig und können dann eine Abwehrschwäche ausnutzen, um eine Postprimärtuberkulose auszulösen. Die Bakterien verteilen sich über das Blut und befallen andere Organe wie Nieren, Augen, Hirn oder Knochen.

Beim Verdacht auf Tuberkulose müssen die Erreger über mikroskopische Untersuchungen und Bakterienkulturen deshalb sofort nachgewiesen und bekämpft werden. Tuberkulose ist übrigens eine meldepflichtige Krankheit.

Tuberkulose -Behandlung erfolgt langwierig mit Antibiotika

Die Behandlung der Tuberkulose erfolgt grundsätzlich mit bestimmten Antibiotika, die kombiniert werden, um Resistenzen zu vermeiden. Bei offenen TBs ist wegen der Ansteckungsgefahr ein stationärer Aufenthalt unumgänglich. Die Therapien ziehen sich über Monate hin und hinterher ist eine ärztliche Überwachung über mindestens zwei Jahre nötig.

Eine Schutzimpfung (BCG-Impfung) ist möglich, wird allerdings wegen der begrenzten Wirksamkeit und hoher Komplikationsrate nicht empfohlen. Der beste Schutz ist noch immer ein intaktes, gestärktes Immunsystem und eine ausreichende, gesunde Ernährung.

Doch wir müssen wachsam sein: Durch Resistenzen, die durch abgebrochene oder falsche Antibiotikabehandlungen verursacht wurden, tauchen auch bei uns wieder vermehrt offene Tuberkulosefälle auf! Die WHO sieht in der Tuberkulose eine große Gefahr und hat eine STOP-TB-Kampagne ins Leben gerufen.

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